Midnight conversation

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Ámbar

Die erste Nacht, die ich mit Ramiro verbringe ist anstrengend. Ich kann nicht schlafen, da er neben mir total unruhig schläft. Ich hab Angst, das irgendwas schlimmes ist, weswegen ich einfach kein Auge zumache, falls doch irgendein Notfall ist.

Immer wieder wälzt er sich hin und her und brummelt irgendwas in seinen Bart. Ich will ihn nicht aufwecken, sondern hoffe das er sich irgendwann doch wieder entspannt.

Ich würde zu gern wissen, ob er auch im Krankenhaus so unruhig war oder ob es daran liegt, das er jetzt woanders ist, wo nicht direkt jemand da ist, wenn was sein sollte.

Ich setze mich auf und blicke hinüber zu ihm. 

Ich wünschte, ich könnte ihm irgendwie helfen. Ich will nicht das er leidet oder Schmerzen hat. Warum passiert immer den guten Menschen sowas? 

Da ich sowieso nicht schlafen kann und unglaublichen Durst habe, verlasse ich leise mein Zimmer und gehe in die Küche, um was zu trinken.

Als ich gerade mein leeres Glas in die Spüle stelle, höre ich Geräusche. Ich folge ihnen und sehe, wie sich Matteo mit Hilfe seiner Handylampe als Lichtquelle die Schuhe anzieht.

"Matteo!" zische ich leise und der Italiener fährt verwirrt herum und fällt fast um. Mit einem Schuh angezogen überquert er den Flur und kommt zu mir in die Küche.

"Was machst du?" 

"Ich wollte gehen, nach was sieht es denn aus?" fragt er schmunzelnd und ich runzle meine Stirn.

"Warum willst du mitten in der Nacht gehen?" 

"Ist das nicht egal? Oder muss ich da jetzt um Erlaubnis bitten."

"Matteo, das kann doch jetzt nicht dein ernst sein. Du ziehst dich jetzt aus und legst dich wieder ins Bett zu Jazmín. Denn, wenn du jetzt gehst, dann brauchst du nie wieder bei ihr ankommen."

"Wie meinst du das?" 

"Oh mein Gott Matteo, bist du verstrahlt oder was?" rege ich mich auf und er sieht mich ganz verdutzt an. So blöd kann man doch gar nicht sein, oder?

"Jazmín will mit dir zusammen sein und so wie du sie immer ansiehst willst du das auch. Du rennst jetzt nicht davon, sonst ist das vorbei mit euch, ich kenne Jaz, ich weiß es."

"Ich hab mit ihr noch gar nicht darüber geredet, ich bin es gewohnt spätestens in der Nacht abzuhauen."

"Soll ich dir jetzt wirklich einen Grundkurs in Sachen Beziehung geben? Bitte nicht Matteo, es ist mitten in der Nacht." stöhne ich genervt auf. Ich will nur wieder ins Bett, nachschauen ob mit Ramiro alles okay ist.

"Also du bist dir sicher, das Jazmín mehr will, ja?"

"Als ihre beste Freundin kann ich dir sagen, ja...zu hundert Prozent."

Seine Miene hellt sich auf und er zieht sich den Schuh aus.

"Sag ihr nichts hiervon, okay?" bittet er mich und ich nicke. 

Das würde nur unnötig Streit provozieren.

"Danke." 

Lächelnd verabschiedet sich Matteo, stellt seinen Schuh wieder im Flur ab und geht dann in Jazmíns Zimmer. Ich gehe noch schnell ins Badezimmer und verziehe mich dann in mein Zimmer, wo Ramiro aufrecht im Bett sitzt, die kleine Tischlampe an.

"Ich hab mich schon gefragt wo du bist." sagt er mit kratziger Stimme und ich setze mich neben ihn, auf meine Seite des Bettes.

"Ich hab nur was getrunken, ist denn alles in Ordnung bei dir?" 

Das Gute im LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt