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SOPHIA'S SICHT

Nach diesem anstrengenden Tag, der mir eine Wanderung durch unser ganzes Haus (ja die war anstrengend),
unendlich viele Verletzungen (eigentlich nur 2 blaue Flecken, aber ich übertreib halt gerne) und eine neue Familie gebracht hatte, fiel ich abends todmüde in mein Riesenbett und stieß mir den Kopf schon wieder an!

Na ja, auf eine Beule mehr kommts jetzt echt nicht mehr drauf an...

Doch irgendwie war ich noch nicht wirklich müde und beschloss noch, meine Koffer auszuräumen.

Danach war ich ECHT müde und schlief auch ganz schnell ein.

*am nächsten Morgen*

Als ich wach wurde, öffnete ich zuerst mein linkes und dann das andere Auge.

Könnte ja sein, dass dieses Traumhaus, was zufälligerweise mein neues Zuhause ist, vielleicht doch nur einer dieser blöden Träume war.

Ich träumte sowas ständig. Vor ein paar Wochen zum Beispiel wollte ich gerade in ein Stück Schokotorte beißen, als ich einen Schrei hörte.
Es war dann doch kein Stück Kuchen, sondern der Finger meiner Mum gewesen, deshalb der Schrei.

Als ich mich versichert hatte, dass ich nicht geträumt hatte und vorsichtshalber die Kissen gestreichelt hatte, stieg ich aufgeregt aus dem Bett.

Was der Tag heute wohl bringen würde?
Hoffentlich mehr als nur ein paar neue Beulen.

Etwas unorientiert schlurfte ich also hinunter in die Küche, die ich - oh Wunder - schon nach der dritten Tür gefunden hatte.
Meine ganze Familie saß schon am Tisch.
Ach ne... Frühaufsteher...Hoffentlich gewöhne ich mich daran!

"Morgen", begrüßte ich die vier verpennt.
Nachdem wir uns alle gegutenmorgend hatten, fing Sam schon an, Pläne für heute zu schmieden.
Ich glaube, die anderen drei hatten nicht viel zu sagen.
Als wir dann alle damit einverstanden waren, rannte ich schnell nach oben und zog mir ein gemütliches Outfit an.

Heute hatte ich ja schließlich vor, London anzuschauen, schön Mittagessen zu gehen und Filme für einen gemütlichen Filmabend auszuleihen.

Als ich die Treppe dann wieder runtergepoltert war, schlüpfte ich in die nächstbesten Schuhe, meine liebenswürdige Familie war ja anscheinend nicht geduldig genug, auf mich zu warten.

Also schmiss ich die Haustür hinter mir zu und raste mit einem Affentempo zum Gartentor, was bei der Größe des Gartens nicht gerade praktisch war.
Verfluchter Park, dachte ich mir.

Als ich dann endlich das Tor geschlossen hatte und aufs Auto zurannte, lief ich doch glatt in einen Jungen rein und fiel auf mein, sagen wir Hinterteil.

"OWWW!!", stöhnte ich, als der Junge mir seine Hand anbot.
Er hatte hellgrüne Augen und eine Lockenpracht, auf die selbst Elvis Presley neidisch wäre.
"Soll ich mal nachschauen, ob mit deinem Hintern alles O.K. ist?", fragte er mich mit einem dämlichen Grinsen auf den Lippen.
"Nein danke", presste ich hervor, musste innerlich aber willkürlich lächeln.
Der Humor des Jungen gefiel mir eindeutig. Zum Glück kannte ich ihn nicht näher, er würde mir definitiv Konkurrenz machen!

"Wer bist'n du, hab dich hier noch nie gesehn!", fragte er urplötzlich mit seiner tiefen Stimme.
"Ich bin Sophia, bin gestern hier her gezogen, du?"





HARRY'S SICHT

"Ich bin Sophia, bin gestern hier her gezogen, du?", stelle das Mädchen eine Gegenfrage.
Shit, sollte ich ihr sagen wer ich wirklich bin?
Ich hatte gerade echt kein Bock auf irgendwelche kreischenden Teenies.
Aber ihrem UFO-Blick nach zu urteilen, kannte sie mich definitiv nicht.
Ok, dann eben die Wahrheit.
"Harry", antwortete ich also Wahrheitsgemäß.
"Omg, du bist DER Harry!", sagte sie gleich darauf.
Shit, ich hätte doch Carl antworten sollen.
"Oh, O.K. willst du ein Autogramm?"
"Hä, was? Neeein, wieso denn?
Du bist doch unser Nachbar, oder nicht? Mein Dad hat mir nur erzählt, dass du mit 4 anderen Jungs neben uns wohnst. Oder bist du doch nicht DER Harry?"
Achso, ach ja, klar!
Ok, James hatte ihr also von uns erzählt. Hoffentlich hatte sie noch nie etwas von One Direction gehört, ich hoffte jedenfalls, dass James seiner Tochter das winzige Detail, das wir weltberühmt waren, verschwiegen hatte. Er hatte gemeint, da wo Sophia herkommt, ist man freundlich gesagt ein paar Jahrzehnte hinterher...

Nach einem kurzen Smalltalk meine sie, sie müsse weg, ihre Eltern warteten im Auto auf sie.
"Man sieht sich!", rief ich ihr hinterher, während ich belustigt dabei zuschaute, wie sie mit wippendem Zopf und ihrem T-..... Hahahaha, sie hatte doch tatsächlich ihr T-Shirt falschrum an!

Eleanor hatte Louis natürlich auch von Sophia erzählt, und der logischerweise uns allen.
Ich hatte eher ein ... Naja, sagen wir mal ein 'bäuerlicheres' Mädchen erwartet, aber auf den ersten Eindruck schien sie ganz in Ordnung zu sein.



SOPHIA'S SICHT

Ich verabschiedete mich schnell von Lockenkopf-Harry und sprintete zum Dad's Van, in dem schon meine beiden Schwestern platzgenommen hatten.

Diane hatte einen wichtigen Termin und konnte uns deshalb leider nicht zum Sightseeing Schrägstrich Shoppen begleiten. Uagghh, ich hasste shoppen, aber Eleanor hatte durchblicken lassen, dass wir heute meinen Kleiderschrank aufpeppen würden.
Ich sag nur: Augen zu und durch!
Sooo schlimm wird es ja hoffentlich nicht werden.
Wahrscheinlich liegt der Ursprung für die Tatsache, dass ich shoppen hasste, darin, dass in dem Kaff, in dem ich die letzten Jahre meines Lebens verbracht hatte, außer einem Shop, der Oma-Unterwäsche verkauft hatte, nicht wirklich der geeignete Ort dazu war.

On Perfection & meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt