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HARRY'S SICHT

Als einziger nickte ich Alex nur kurz zu, während sich alle anderen so förmlich verabschiedeten.

Nur als So ihn auf den Mund küsste, musste ich mich gezwungenermaßen wegdrehen, da mich dieser Anblick vermutlich nicht gerade aufgeheitert hätte.

Als wir dann irgendwann alle in den zwei Autos saßen - wir waren ja um einige mehr als bei der Hinfahrt - freute sich jeder irgendwie auf Zuhause, vermisste die Bruchbude hier andererseits trotzdem ein wenig.

Die Stimmung in unserem Auto war ausgelassen.

Neben Liam, der heute ausnahmsweise fahren durfte, saß auf dem Beifahrersitz Sam.

Lottie, So, Niall und ich hatten uns auf die Rückbank gequetscht.

"Ich hab so überhaupt kein Bock auf Schule morgen!", beschwerte sich Lottie.

"Hah, ihr seid echt arm dran! Ich sag euch, das letzte Jahr ist echt richtig schwer!", gab nun natürlich auch Niall seinen Senf dazu.

"Danke Niall, deine Aufmunterungen können wir jetzt sehr gut gebrauchen!", lachte So und streckte Niall die Zunge raus.

"Lodde? Wie is unser Jahrgang eigentlich so? Oder unsere Klasse? Ich blick in dem Schulsystem hier sowieso noch nicht wirklich durch, bei uns gab es gerade mal genug Schüler für eine einigermaßen gefüllte Klasse pro Jahrgang!", klärte So uns auf.

"Hihi, wieso kann ich mir das gerade so gut vorstellen, du und zwanzig Jungs in Lederhosen in einem Raum sitzend?", lachte Lottie.

Okay, zugegeben, ich hatte auch ein Kopfkino, nur dass in meiner Version keine Jungs vorkamen.

"Haha, sehr witzig, Lolli! Stell dir vor, wir waren auch nur eine ganz normale Klasse! Und Lederhosen trägt man doch irgendwo in Deutschland oder so, aber garantiert nicht in Maine!

Ne aber jetzt mal im Ernst, wie sind die Leute so?"

"Die meisten sind schwer okay! Bei den Mädchen gibts halt wie wahrscheinlich an jeder Schule die Zicken und so, aber ich glaube, die kann ich dir früh genug zeigen. Und beim Thema Jungs bist du ja vorerst versorgt, nehme ich an?"

Mal ehrlich, selbst wenn es jetzt nicht gerade Alex wäre, Fernbeziehungen halten doch eh nie lange!

Und warum sollten So und Alex da eine Ausnahme sein?

In dem Moment klingelte Liam's Handy.

Es war gerade eingesteckt gewesen, weil wir ein bisschen Musik gehört hatten, weshalb das Gespräch automatisch über die Freisprechanlage übertragen wurde.

Erst hörte man einen Schrei, dann ein ohrenbetäubendes Lachen und wildes Durcheinandergerede.

"Hallo?", schrie Liam und versuchte, den Lärm am anderen Ende der Leitung damit zu übertönen.

""Liam?", kam es vom Lärm gedämpft zurück, und hörte sich nach Zayn an.

"Leute, holt mich hier raus!", schrie Zayn verzweifelt.

"Sei keine Spassbremse mann!", kam es von Louis und kurz darauf wieder ein 'Au' von Zayn.

Was ging denn bei denen im Auto ab?

Auf einmal kam verzerrt Musik dadurch die Anlage.

"El, nicht so laut! Da krieg ich ja Kopfschmerzen! ", schrie irgendjemand in deren Auto.

Wir schauten uns alle an und mussten auf einmal ziemlich laut loslachen, ohne Grund.

Einfach so, aus der Situation heraus.

Ich hielt mir vor Lachen die Hand an den Bauch, der ziemlich wehtat und japste nach Luft.

Den anderen erging es ähnlich.

SOPHIA'S SICHT

Als wir uns nach unserem Lachanfall wieder eingekriegt hatten, musste ich irgendwie eingeschlafen sein, denn ich wachte davon auf, dass jemand etwas stinkendes in mein Gesicht hielt.

Als ich die Augen öffnete, konnte ich es nicht fassen: Harry wackelte gerade mit seinen stinkenden Füßen vor meinem Gesicht herum.

"Wah, du bist so ekelhaft!", schlug ich seine Füße weg und wischte meine Hände danach an seinem Pulli ab.

"Ich dich auch!", lächelte er zuckersüß zurück.

Alle zusammen räumten wir den Kofferraum aus und jeder machte auch mit seinem Gepäck im Schlepptau auf den Weg in sein Haus.

Während wir über belangloses Zeug quatschten, liefen ich neben Sam und El her auf unser Haus zu.

Dad und Diane waren, dem Auto vor der Garage zu urteilen, schon da.

El kramte einen Schlüssel aus ihrer Handtasche und schloss die schwere Eingangstüre auf, die sich mit einem leisen Knacken öffnete.

Drinnen schlug mir angenehm kühle Luft entgegen, da es draußen erstaunlicherweise noch ziemlich warm war.

"Dad? Diane? Wo seid ihr?", schrie ich.

"Mum? James? Wir sind wieder daa!", kündigte Sam uns an.

Die beiden erschienen um die Ecke und begrüßten uns gut gelaunt.

"Schön, dass ihr wieder da seid, meine kleinen Schätze! Na, wie wars?", fragte Dad mich, nachdem er mich mit seiner Umarmung fast erstickt hatte.

"Richtig schön!", antwortete ich schlicht und einfach.

"So genau wollte ich es jetzt nicht wissen!", lachte mein Vater.

"Jaja, ist ja gut, beim Abendessen erzählen wir euch alles!"

* spät am Abend *

Müde ließ ich mich in mein Bett fallen.

Es war schön, nach zwei Wochen endlich wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen, obwohl ich eigentlich bisher mehr Nächte im Ferienhaus als zu Hause verbracht hatte.

Wie wohl die neue Schule so ist?

Ob die Leute nett sind?

Mit diesen Gedanken fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

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Sry, dass es vielleicht ein bisschen langweilig ist, aber ich hatte einfach ein Übergangskapitel gebraucht...

Danke trotzdem an alle!

hannasmikey

On Perfection & meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt