SOPHIA'S SICHT
Langsamneigt sich der Abend über dem Strand. Die Sonne versinkt wie eine Orange im Meer. Es wird dunkel, die ersten Sterne blitzen auf.
Die schmale Sichel des Mondes leuchtet am Himmel.
Leider wird es auch zusehends kühler.
Ich schlüpfe in meine Socken und ziehe einen dicken Pulli über.
Neben mir vertilgen die Jungs eine Bratwurst nach der anderen.
Ich habe schon längst aufgehört mitzuzählen.
Bei Niall müssten es jetzt so um die zehn Würstl sein.
Ich habe keine Hunger mehr.
Ich kuschel mich an Alex' Schulter.
Alle, außer einer, genießen den Abend.
Dieser eine wirft mir schon die ganze Zeit wütende Blicke zu und lässt mich keine Sekunde aus den Augen.
Wahrscheinlich kuschel ich mich deshalb so anhänglich an meinen Sitznachbarn.
Das Lagerfeuer knistert monoton,
ab und zu knackt ein Zweig und Funken fliegen in die kühle Abendluft hinaus.
Der Himmel ist inzwischen fast schwarz.
Nur noch ganz weit draußen über dem Meer ist noch ein schwacher Lichtstreif zu sehen, und der Schein des Lagerfeuers, der den Strand in ein flackerndes Licht taucht.
"Schau mal, eine Sternschnuppe!"
Alex richtet sich auf und starrt in den Himmel.
"Hast du die gesehen?"
Ich schüttele unmerklich den Kopf.
"Du musst dir schnell was wünschen", dränge ich ihn also.
"So schnell fällt mir nichts ein", erwidert Alex, aber dann schließt er ganz kurz die Augen und bewegt die Lippen.
Ich kann es im schwachen Feuerschein sehen.
Was er sich wohl gewünscht hat?
Ich wüsste es zu gerne.
Wobei, bei Alex kann ich mir das schon denken.
Ich wüsste gerne, was Harry sich an Alex' Stelle gewünscht hätte.
Unauffällig werfe ich ein Blick in Harry's Richtung, der wie durch ein Zufall auch gerade in den britischen Nachthimmel starrt und gedankenverloren mit seinen Locken herumspielt.
"Aber du darfst es niemandem verraten", warne ich Alex, "sonst geht es nicht in Erfüllung."
"Ich weiß."
Alex schiebt meine Kopf behutsam von seiner Schulter herunter und steht langsam auf.
"Komm mal kurz mit! Ich muss dir etwas wichtiges sagen!", bittet Alex mich.
Ich glaube, er hat diesen Abend ursprünglich alleine mit mir verbringen wollen, aber da ich den Anderen erzählt habe, dass es auf keinen Fall ein Date ist, haben sie sich kurzerhand selbst eingeladen und sind vor ungefähr einer halben Stunde mit Harry an der Spitze aufgekreuzt und haben sich natürlich wie die Tiere auf alle unsere Würstchen gestürzt.
Alex zieht auch mich mit seinen kräftigen Armen vom Handtuch hoch und nimmt mich kurzerhand an die Hand.
Ich kann leise hören, wie Harry nach Luft schnappt und stelle mich deshalb absichtlich näher zu Alex.
In der Dunkelheit zieht er mich ein paar Meter weiter, bis wir außer Hörweite der Jungs, Lottie und Perrie sind.
Ich lasse mich neben ihn in den noch angenehm waren Sand fallen und ziehe meine Beine an.
Mit einer ruhigen, angenehmen Stimme beginnt Alex zu sprechen.
"So, mit dir ist es immer lustig, es wird nie langweilig, mit dir hatte ich bisher so viel Spaß wie noch nie in meinem Leben. Du bist ein wundervolles Mädchen, deine positive Lebenseinstellung begeistert alle und deine wundervolle Ausstrahlung zieht jeden Menschen in seinen Bann.
Was ich die sagen will ist,
So, ich denke..ach Quatsch, ich weiß es,
Ich l...", weiter kam Alex nicht, da sich hinter uns jemand räuspert.
"Ich soll euch holen, die anderen haben mich geschickt."
Harry, ist ja klar!
Ausgerechnet ER muss jetzt hier auftauchen.
Gerade ist es so romantisch gewesen, gerade bei den drei Worten, auf die ich gewartet habe, muss er Alex unterbrechen.
Ich seufze und Alex hilft mir auch jetzt wieder beim aufstehen nicht ohne Harry vorher einen wütenden Blick zuzuwerfen den dieser gekonnt ignoriert.
Als wir zum Feuer zurückkehren, lasse ich meinen Blick über eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben schweifen.
Harry hat sich mittlerweile wieder hingesetzt, etwas abseits von allen anderen.
Perrie und Zayn liegen eng zusammengekuschelt auf einer Decke.
Niall stopft immer noch Bratwürste in sich rein, Liam schläft und schaut dabei aus wie ein kleines Baby.
Lottie und Louis liegen nebeneinander und Lou hat einen Arm um seine Schwester gelegt.
Süß, echte Geschwisterliebe eben.
Auch wenn man seine Geschwister manchmal fast erwürgen könnte, irgendwie liebt man sie trotzdem.
Während Alex und ich uns wieder hinsetzen, wirft Niall uns einen neugierigen Blick zu, während er mit einer Tüte Marshmallows vor seinem Gesicht herumwedelt.
"Niall, du willst doch nach deinen Paar tausend Würstln nicht ernsthaft noch Marshmallows grillen!", lache ich leise um die anderen nicht aufzuwecken oder zu stören.
"Warum nicht? Für Süßes ist immer Platz in meinem Bauch. Wahrscheinlich habe ich einen extra Süßigkeitenmagen, zum normalen Essensmagen dazu!"
Er reicht uns zwei Holzstäbe und die Tüte rüber.
Ich spieße ein Marshmallow auf und halte es in die heißen Flammen.
Es dauert nicht lange, bis sich eine braune Kruste bildet.
Ich puste auf die Leckerei, bis mir schwindelig wird, da nimmt Alex mir den Stab aus der Hand.
"Mach mal die Augen zu!", befiehlt er.
Ich beuge den Kopf vor und will abbeißen, als eine sanfte Berührung meine Lippen streift.
Erschrocken reiße ich die Augen wieder auf.
Hat Alex mich da gerade etwa geküsst?
Ich sehe ihm in die kastanienbraunen Augen, mit denen er mich belustigt mustert.
Seine Miene verrät nichts.
Undurchschaubar.
Im Augenwinkel kann ich wahrnehmen, dass Harry ruckartig aufsteht, schnellen Schrittens den Stand verlässt und zum Haus stürmt.
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Danke erstmal an
@glitzerelfe
@samyplank
@Yuki1010
Und natürlich an alle anderen Leser!
An der Seite ein Bild vom Lagerfeuer am Strand.
Heute gibt es zwei Kapitel, weil ihr erstens alles so fleißig lest, bitte und kommentiert und weil das nächste erst frühestens Dienstag kommt, da ich solange nicht da bin.
Hab euch Lieb
hannasmikey
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On Perfection & me
FanfictionSophia lernt ihre Nachbarn unter ungünstigen Umständen kennen. Doch diese fünf Idioten muss man einfach gern haben, ob sie es will oder nicht. Alles scheint so einfach... doch dann taucht Alex auf. Plötzlich ist nichts wie vorher und Sophia muss übe...