I'm Sorry || Stexpert

Scheiß Schwuchtel!!

P.o.v Stegi

Ich nickte einverstanden und trottete neben Jay her, der sich hustend an mich anlehnte.

"Mann du siehst echt nicht gut aus, weißt du das eigentlich?", fragte ich als er seufztend an meine Schulter sank.

Wütend schaute er zu mir auf und zischte hustend: "Danke...das du mich auch noch daran erinnerst."

Als wir um eine Ecke bogen sah ich das komplette Footballteam im Weg stehend und erstarrte.
Blitzschnell drehte ich mich wieder um und zog Jay mit in die entgegengesezte Richtung.

"Stegi... Was...?", fragte Jay verblüfft und schaute zurück, doch ich ging nur noch schneller.

Als ich schnelle Schritte hörte die uns hinterher gingen wusste ich schon das es zuspät war und kniff verzweifelt meine Augen zu.

Langsam drehte ich mich um und sah mit vor schrecken geweiteten Augen das das gesamte Footballteam vor mir stand.

Clark grinste mir frech ins Gesicht und boxte mir leicht an den Arm woraufhin ich erschrocken zusammen zuckte.

"Hey, da ist ja unser schwules Pärchen. Gerade rechtzeitig um euch dem Neuen vorzustellen", sagte er lachend und boxte mir erneut in die Seite, diesmal aber etwas fester.

"Tim, den kennst du ja schon... Stegi und das ist sein schwuler Freund Jay, wenn du mich fragst sind die ein echt süßes Paar."

Aufmunternd schaute Jay mich an, doch ich schüttelte nur unmerklich den Kopf.

Ich hatte schon oft versucht diesem Idioten zu sagen dass ich und Jay kein Paar waren, doch es endete immer damit das ich blutend in irgendeinem Schrank landete...
Es hatte einfach keinen Sinn ihm etwas sagen zu wollen...

Tim trat nach vorne und schaute mir ausdruckslos in die Augen. Ich konnte seinem kalten Blick nicht lange stand halten also senkte ich verlegen den Blick.

"Wusste gar nicht das du Schwul bist...", sagte Tim, boxte mir auch an den Arm, ich zuckte wieder leicht zusammen, und drehte sich um um wieder zu gehen.

"Tja, du weißt vieles über mich nicht...", murmelte ich leise, doch Tim hatte es anscheinend gehört.

"Wie war das?", fragte er und drehte sich wieder zu mir um. "Ich hab dich nicht ganz verstanden."

Clark grinste breit und entgegnete: "Ich glaube der will Stress... Gib ihm doch was er verdient hat..."

Erschrocken schaute ich auf und stotterte: "Nein, nein es tut mir leid...ich wollte nicht, ich meine..."

"Drückst du dich immer so klar aus?", fragte Tim mit zusammen gebissenen Zähnen. Er krämpelte die Ärmel seines Pullovers nach oben und ballte seine Hände zu Fäusten.

Ich wich nach hinten an die Wand und schaute ihm bittend in die Augen.
"Bitte...", flüsterte ich, doch die amüsierte Wut in seinem Blick wich nicht zurück.

Tim holte aus und rammte mir seine Faust mit voller Wucht in die Magengrube.

Der Schmerz ließ mich erschrocken aufkeuchen und heiße Tränen schossen mir in die Augen.

Während ich nach Luft ringend an der Wand auf den Boden sank beugte sich Tim zu mir runter und flüsterte mir bedrohlich ins Ohr: "Scheiß Schwuchtel! Pass besser auf was du sagst..."

Ich hoffte innigst das er nicht noch einmal ausholen würde und blieb in meiner zusammen gekauerten Position sitzen.

Erst als Jay sich neben mich setzte und mir die Tränen von der Wange wischte setzte ich mich auf und hörte auf zu schluchtzen.

"Komm, wir gehen zu Susan...", sagte und zog mich, mit einem wütenden Blick zu dem Footballteam, zu ihrem Zimmer.

Immer noch leise wimmernd klopfte ich an ihre Tür und wartete ungeduldig das sie aufmachte. Auch wenn ich es schon einigermaßen gewöhnt war in der Schule zu weinen war es lange noch nicht angenehm.

Als Susan die Tür öffnete ließ sie vor Schreck das Buch fallen das sie gerade in der Hand hielt und zog uns zu sich in's Zimmer.

"Mein Gott! Wie sieht ihr denn aus?! Hattet ihr wieder eine Prügelei?", fragte sie besorgt und zerrte uns auf ihr Bett.

Ich nickte verlegen und zwang mich nicht wieder anfangen zu Heulen.

"Also ich bin bloß...", weiter kam Jay nicht, da sich Robin, seine Freundin auf ihn warf und ihn besorgt musterte.

"Geht's dir gut?", fragte sie panisch und wollte ihn küssen, doch er hielt sie zurück. "Ich bin bloß etwas krank, Robin..."

"ETWAS!? Etwas ist gut... Du siehst aus als würdest du gleich sterben!"
Jay verdrehte genervt die Augen und zischte: "Ja, ja ich weiß..."

"Und was ist mit dir Stegi? Hattest du wieder eine Begegnung mit Clark?", fragte Su, das war übrigens ihr Spitzname, und reichte mir einen Kakao.

"Schön wär's", sagte ich entäuscht. "Wir haben einen Neuen an unserer Schule..."

"Voll der Aufreißer wenn ihr mich fragt", unterbrach Jay.
"Dich fragt aber niemand", sagte Robin ärgerlich und knuffte ihn in die Seite.

"Aber er hat recht, Tim ist ein richtiges Arschloch...", murmelte ich leise. "Er, er hat mir einfach in die Magengrube geschlagen... Ohne Grund.."

Langsam und ängstlich zog ich mein T-shirt hoch und schaute auf meinen, mit Blauenflecken übersehten Bauch.

Plötzlich schmiss Su ihr Buch, das sie gerade erst wieder aufgesammelt hatte, auf den Boden und schrie wutendbrannt: "So kann das doch nicht weitergehen! Du gehst jetzt sofort zur Krankenschwester!"

Meine Augen weiteten sich ruckartig und erschrocken stotterte ich: "Nein...nein, bitte n-nicht. Das kann ich doch nicht machen..."

Ich hasste die Krankenschwester.
Sie war die Tante von Clark, was ich nach einigen Nachvorschungen rausgefunden hatte, nachdem ich zum ersten Mal zu ihr gegangen war.
Sie hatte mich behandelt wie ein Stück... Scheiße!!!

Ich meine, welche Krankenschwester kettet dich an dein Bett fest, stellt dir etwas zu Essen hin und erwartet dann von dir das du es mit deinen telepartischen Fähigkeiten zu dir schweben lässt?!

Während dieser Zeit hatte ich kaum etwas gegessen, da ich zufälliger Weise keine telepartischen Fähigkeiten besaß und sie mir während des Aufenthaltes dort auch nicht aneignen konnte.

Langsam regte Su sich ab und sagte etwas beruhigter: "Dann geh wenigstens zu Will, der hat..."

"Ärzte als Eltern und kann mir helfen... Ich hab's auch schon geschnallt, nachdem du es mir nun zum drölften Mal gesagt hast", beendete ich genervt den Satz.

Susan funkelte mich wütend an und ich entschloss, dass es besser wäre Will einen Besuch abzustatten.