(Fairy Tail FF) Das Mädchen das mit dem Herzen sah

Toukas Einsicht

"Master? Ich muss mit..." Mira verstummte als sie Shiro und Touka sah. Ein Hauch von einem Lächeln tauchte auf ihrem Gesicht auf. Kurz bevor sie die Türe jedoch schließen konnte ertönte eine leise Stimme.
"Was gibt es?" gähnte Shiro, zog langsam ihre Hände von Touka zurück und setzte sich auf.
"...das kann warten" Die Kettenmagierin stand von ihrem Bett auf, streckte die Hand aus und streichelte den darauf gefolgenen Tori.
"Erzähl schon" Tori half ihr den Weg aus dem Zimmer zu finden und Mira schloss die Türe hinter ihnen.
"Ich habe mich gefragt ob du die Magie des neuen Mitglieds kennst" Shiro lächelte amüsiert.
"Ihre Magie besteht daraus nachzuahmen und zu speichern. Sie verinnerlicht die Magien anderer in sich selbst. Sie selbst nennt es das Gefäß" Mira blickte Shiro eine Zeit lang an, doch es schien kein Scherz zu sein.
"Das bedeutet dieses kleine Mädchen kann jede noch so mächtige Magie nach Herzenslust erlernen?" Shiro nickte gähnend.
"Sonst noch was?" Mira holte einen Brief hervor, erinnerte sich daran das Shiro blind war und legte ihn ihr in die Hände.
"Der König von Fiore und seine Tochter laden Fairy Tail zur Geburtstagsfeier seiner Tochter ein. Andere angesehene Gilden werden ebenfalls dort sein" Shiro strich Tori über die schwarzen Federn.
"Wann ist die Feier?"
"In 2 Wochen" Ein kleines Lächeln erschien auf Shiros Gesicht.
"Super, wie viel Uhr ist es?"
"11.34" Mit einem Mal war Shiro wach. Hektisch holperte sie los. Tori, der sich erschrocken von ihrem Arm abgestützt hatte, ließ ein warnendes Krächzen von sich, doch es war bereits zu spät. Shiro hatte nicht an die Treppe gedacht und ihr Fuß fiel ins Nichts. Bevor ihr Körper jedoch hinterherfallen konnte, wurde sie mit einem plötzlichem Ruck davon abgehalten.
"Schon wach, Marshmallow?" Sie erkannte die Stimme und atmete erleichtert aus. Es dauerte ein paar Sekunden als ihr wieder einfiel das sie bereits ihre Stunden versäumt hatte. Ihre Augen wanderten nach oben und ehe sich der Dragon Slayer versah, wurde ihm gegen die Brust gehämmert.
"Warum hast du mich nicht geweckt?" beschwerte sie sich. Laxus zuckte mit den Schultern, hob sie hoch und setzte sie am Ende der Treppe wieder ab. Tori setzte sich auf ihre Schultern und begann sich an ihre Wange zu schmiegen.
"Ich hab selbst noch geschlafen und jetzt husch husch"
"Was ist mit Touka?" fragte sie, während sie ihre Füße in den Boden stemmte und weiter geschoben wurde.
"Ich kümmere mich um sie" Shiro sah Laxus unbeeindruckt an.
"Sie mag dich nicht" stellte sie dann fest.
"Na und?" Seufzend gab sie nach.
"Als gut, aber dann wirst du mit ihr und für sie anständige Klamotten kaufen"
"Wolltest du das mit ihr tun?"
"Ja, warum?"
"Du bist blind. Du hast keine Ahnung von anständigen Klamotten" Shiro's Augenbraue begann zu zucken.
"Danke für die Erinnerung, aber jetzt wirst du ja mit ihr gehen. Das ist also kein Problem mehr"
"Kann das nicht Mira machen? Oder-" Shiro begann zum Hinterhof zu gehen.
"Sagtest du nicht, du kümmerst dich um sie?" Sie warf einen amüsierten Blick zurück.
"Ich zähl auf dich" damit verabschiedete sie sich und ging zu dem seit mehr als einer halben Stunde wartenden Gérard.
"Wurde aber auch Zeit" begrüßte dieser sie. Ein schiefes Lächeln tauchte auf ihrem Gesicht auf.
"Tschuldige, ich hab verschlafen" Laxus sah ihnen ein paar Augenblicke zu, bevor er sich seufzend auf dem Weg zu Touka machte. Da er davon ausging das sie noch schlief, öffnete er Shiros Zimmertüre ohne zu klopfen. Ein großer Fehler. Die in Unterwäsche da stehende Touka blickte ihn feindselig an.
"Raus" knurrte sie, während gleichzeitig ein Spiegel auf den Dragon Slayer zuflog. Bevor dieser ihn jedoch erwischte, zog er die Türe zu. Sich die Haare raufend ließ er einen großen Seufzer los.
"Das lief scheiße" fluchte er. Sein Interesse an einem kleinen Mädchen war zwar mickriger als die Kralle Toris, doch er bezweifelte das sie das davon überzeugen würde ihn zu mögen. Denn so wie's aussieht würde der kleine Knirps bleiben. Eines war ihm jedoch beim nicht-hinsehen aufgefallen. Der Knirps hatte verdammt viele Wunden, würde sich allerdings und höchstwahrscheinlich weigern diese von jemand anderem als Shiro behandeln zu lassen. Auch wenn Wendy jetzt nicht furchterregend war. Ihr fehlte Vertrauen. Vertrauen in Mensche-. Die Tür wurde aufgerissen und Laxus Gedanken kamen zu einem abrupten Ende. Er sah zu den roten Augen hinab und schluckte. Wenn Blicke töten könnten, wäre er schon lange nicht auf den Beinen.
"Das war mein Fehler, ich werde das nächste Mal klopfen" Touka blickte ihn durchdringend an.
"Was wolltest du in Shiros Zimmer?" Sie ging gar nicht erst auf ihn ein. Laxus seufzte innerlich und bereitete sich auf einen anstrengenden Tag vor.
"Ich wollte nicht in ihr Zimmer, ich wollte zu dir"
"Warum? Ich habe nicht darum gebeten" Ein seeeehr anstrengender Tag.
"Ich soll mit dir shoppen gehen"
"Wer hat gesagt das ich mitgehen will?"
"Shiro" Mit einem Mal wurde Touka hellhörig. Laxus konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Er hatte ihren Schwachpunkt entdeckt! Mit den Händen in den Taschen sah er überlegen auf sie herab.
"Sie ist zwar blind, aber selbst sie hat gespürt das diese Klamotten in den Müll gehören" Einen Augenblick lang sagte der Knirps nichts. Laxus dachte schon er hätte einen Kurzschluss bei ihr verursacht.
"Wer bezahlt das?" Darüber hatte Laxus selbst noch nicht nachgedacht. Er warf einen Blick aus dem Fenster, konnte erkennen wie Shiro den bei ihren Erklärungen hilflos wirkenden Gérard unterrichtete und sah wieder zu den roten Augen.
"Fairy Tail" antwortete er dann. 
"Du bist ein Teil von uns und das bedeutet wir werden dich als solches behandeln!" Toukas Blick senkte sich. Sie sah auf ihre Handinnenfläche auf der weiß, von einem schwarzen Rand umgeben, das Gildenzeichen abgebildet war. Sie selbst hatte es erst bemerkt als Erza sie darauf hingewiesen hatte. Shiro musste es ihr gegeben haben, als sie ihr im Schuppen auf die Beinen geholfen hatte. Laxus bildete sich ein für einen Augenblick Freude in ihren Augen erkannt zu haben. Sie hob den Blick wieder und er war sich sicher. Er hatte es sich eingebildet.
"Darf ich allein gehen?"
"Nein"
"Warum nicht?"
"...du bist ein Kind"
"Erwachsener als manch anderer"
"War das ein unterschwelliger Vorwurf?"
"Ja" Laxus war sprachlos. Dieser Knirps brachte ihn gewaltig auf die Palme.