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Frank Sinatra läuft auch im Hintergrund auf der

Firmenfeier von Stylive. Wir haben uns den Vormittag als
Spa-Tag gegönnt und sehen, alle drei blendend aus.

Pennys kastanienbraunes Haar hat sie in einer todschicken Hochsteckfrisur und das dunkelgrüne Kleid
sieht mit ihrem hellen Teint super toll aus. Mit ihren Killerheels ist sie sogar so groß, wie Hannah in ihren
Ballerinas. Hannah hat ihre blondes Haar offen und ein

kurzes silbernes Pailletenkleid, dass vom Stil an die 20er

Jahre erinnert, es steht ihr unglaublich gut.

Ich bleibe im Foyer stehen und werfe einen letzten Blick  in den Spiegel. Auch nicht schlecht. Das helle 50er Jahre inspirierte Kleid steht mir sehr gut. Das darf man doch

wohl sagen? Ich bin ganz zufrieden, wenn ich in den

Spiegel sehe, bis auf vielleicht meine Haare, die immer

das Gegenteil von dem machen, was ich möchte.

Wenigstens sind sie heute nicht platt. Mein Papa hat immer gesagt, dass ich sonst, wie ein nasses Küken aussehe.

Aber, heute nicht.

In dem großen Raum sind schon viele Leute und es herrscht eine angenehme Atmosphäre, erst mal heißt es

in Richtung Bar, wir treffen auf dem Weg dorthin auch

Josh und Jen die sich uns anschließen.

Wen sehe ich denn dahinten im Raum? Ich glaube es nicht, das ist ja Luna! Sie war meine Lehrerin während

meiner Zeit an der Hochschule, aber eigentlich war sie

viel mehr eine Freundin. Wir haben uns auf Anhieb gut

verstanden und leider sehe ich sie viel zu selten. 
Ich winke ihr zu und renne durch den Raum, um ihr, um den

Hals zu fallen. Während ich sie umarme, sehe ich hinter ihr,

den Geschäftsführer, der uns rausgeschmissen hat, ich

muss unbedingt Hannah warnen.

„Hey... ich freu mich so dich zu sehen! Was machst du

denn hier?"

Sie umarmt mich ganz fest

„Na, wenn du nicht kommst, dann muss ich wohl kommen. Nein im Ernst, ich bin hier als Begleitung für

Toby"

„Was?"

Jetzt erst sehe ich, dass er neben ihr steht.
„Oh Hallo! Woher kennt ihr euch denn?"
„Ach wir kennen uns schon seit Ewigkeiten, lange
Geschichte, lasst uns mal zur Bar gehen."
Dort treffen wir auch den Rest wieder, den ich einfach
stehen gelassen hatte. Langsam bilden sich die Gruppen
wieder und ich unterhalte mich mit Penny und Josh über
Trump. Ein faszinierendes Thema, nur in meinem linken Ohr höre ich, wie sich Luna und Tobias über Theater
unterhalten und über eine neue Inszenierung von Romeo
und Julia, die jetzt gerade aufgeführt wurde, das ist für
mich bedeutend interessanter, außerdem habe ich immer
das Bedürfnis genau zu hören, was Tobias sagt, ich weiß
nicht warum. Aber da meine Multitasking-Fähigkeiten nicht existent sind, verläuft das Gespräch in etwa so:
Penny: "Eine Mauer nach Mexiko ist einfach lächerlich
Luna: "Und diese Szenerie bestärkt den Eindruck, dass Romeo eine Mauer um seine Gefühle baut"
Ich zu Josh: " Ja eine Mauer um die Gefühle Mexikos ist..."
Tobias: "und erst Julias bedingungslose Hingabe in der Balkonszene..."
Ich zu Josh: " also die Mauer um die Gefühle Mexikos braucht eine Balkon!"
Für diese interessante Feststellung ernte ich einen erstaunten Blick von meinen Gesprächspartnern.

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