26 | Bitter

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Lied: Stephanie Rainey - Please don't go

"Oh, mein Gott", Lena kam in die Mädchenkabinen reingestürmt, wo nur noch Nadine und ich zurückgeblieben waren, da wir so trödelten. Wir drehten uns zu ihr um und sie schmiss ihre Sporttasche neben uns hin, ihr Gesicht strahlte, als hätte sich gerade ihr Lebenswunsch erfüllt. "Ihr werdet es nicht glauben", plapperte sie los, während sie ihre Sachen aus der Tasche holte. Nadine und ich sahen uns nur verblüfft an. Was war denn mit Lena los?
"Okay, komm, spann uns nicht so auf die Folter, warum grinst du so?", Nadine sah sie neugierig an, während sie ihr T-Shirt in ihre Sporttasche verschwinden ließ.
"Paul hat mich echt um ein Date gebeten", Lena hörte gar nicht mehr auf zu grinsen.
"Paul? Der Paul?", gab Nadine ungläubig von sich. Lena war schon länger in diesen Paul, der eine Schulstufe über uns war, verliebt gewesen, doch bis vor ein paar Monaten hatte er noch eine Beziehung mit einer aus seiner Klasse geführt. Paul hatte natürlich nichts von Lenas Schwärmerei gewusst, aber wie es aussah, hatte sich das Blatt gewendet.
"Ja, der Paul!", gut gelaunt band Lena ihre Haare zusammen, "Der Tag kann nur mehr gut laufen"
"Das... ist ja großartig!", freute ich mich mit ihr, "Wissen es die anderen auch schon?"
"Komm schon, wir wollen jedes Detail hören", schloss sich Nadine an und Lena lachte unsicher: "Okay, okay, alles der Reihe nach"
"Hm, hm", ertönte hinter uns eine Stimme und wir verstummten sofort. Erst da realisierten wir, dass unsere Sportlehrerin dort lehnte und ungeduldig wartete: "Der Unterricht hat vor 5 Minuten begonnen, wir warten auf euch"
"Entschuldigung", murmelte Lena sofort und wir gingen hinter ihr in die Sporthalle. Alle saßen bereits versammelt uns sahen uns an, als wir zusammen mit Miss Reynolds die Halle betraten. "So, heute werden wir ein wenig Ausdauer machen", wurde angekündigt und ein paar seufzten auf.
"Also, Paul hat mich heute im Schulhaus angesprochen", Lena ließ sich nicht beirren und erzählte flüsternd weiter, "ganz spontan und unerwartet und...er war total schüchtern" Ich kicherte, Lena war ja total verschossen in ihn. "Und er hat mich ins Café eingeladen"
"Aufwärmen Mädels!", Miss Reynolds Stimme erklang wieder und wir sprangen auf. Nach einer Weile kam plötzlich jemand herein und ich glaubte Alma zu erkennen. Sie ging zu Miss Reynolds, die an der Wand lehnte und nun zu ihr aufsah. Sie redeten irgendwas und plötzlich spürte ich einen Stoß von hinten. Als ich überrascht hinter mich sah, taumelte Hanna, ich hielt sie gerade noch rechtzeitig fest.

"Uff, warum rennst du nicht weiter?", fragte sie. "Sorry, alles okay?", entschuldigend sah ich sie an und schließlich nickte Hanna: "Ja, schon okay" Ich musste wirklich aufpassen, mich nicht immer von Alma ablenken zu lassen! Ich atmete durch und rannte weiter, doch aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie Miss Reynolds und Alma einen Blick auf mich warfen, bis Alma schließlich auf mich zeigte. Mein Herz begann schneller zu klopfen, doch ich sah wieder weg und lief weiter, vielleicht hatte sie auch gar nicht auf mich gezeigt. Vielleicht spielte mein Verstand wieder verrückt. Das dachte ich, bis Miss Reynolds schließlich pfiff und meinen Namen rief. Ich hatte das Gefühl, dass mich alle anstarrten und ging zögerlich und langsam zu den beiden. Alma's musternder Blick entging mir nicht. "Ich müsste dich einen kurzen Moment ausborgen", lächelte sie, als ich zum Stehen kam. Ich nickte und inzwischen pfiff Miss Reynolds: "Nicht schlapp machen, Mädels!" Ich folgte Alma nach draußen und schloss hinter mir die Tür.

"Jill, du schuldest mir noch den Aufsatz von gestern"
Ich griff mir an den Kopf "Oh, ja stimmt, ich wollte ihn dir heute geben, tut mir leid. -Warte ich hab' ihn in meiner Tasche" Rasch eilte ich zu den Kabinen und kramte meine Tasche hervor. Alma war mir gefolgt und lehnte sich an die Wand. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl ihren Blick auf mir zu spüren. "Hier", ich drehte mich zu ihr um und streckte ihr mein Heft hin, sie sah mich einem Augenblick an, dann nahm sie es. "Danke", lächelte sie. Ich lächelte zurück. "Und?", fragte Alma plötzlich, "Wie geht es dir sonst so im Unterricht?"
"Gut. Denke ich", antworte ich etwas erstaunt über ihre Frage.
"Wir sehen uns diese Woche ja nicht mehr", Alma biss sich auf die Lippe, "Willst du am Wochenende vielleicht zu mir kommen?" Erst jetzt bemerkte ich, dass sie näher gekommen war und ich nickte: "Ja gerne" Alma's blaue Augen blickten direkt in meine, unsere Gesichter waren auf einmal wieder so nahe wie schon länger nicht mehr. Ich spürte eine Hand an meiner Wange und wusste, was jetzt kommen würde. Ich wollte ihr sagen, dass jederzeit jemand reinkommen könnte und wollte sie vorsichtig wegdrücken, doch dazu war ich zu sehr von ihrer Nähe benebelt. Ich konnte ihr nicht widerstehen... Gerade als Alma's Lippen meine berührten, hörten wir ein dumpfes Geräusch und kurz darauf wurde die Tür des Sportsaals geöffnet. Gerade noch rechtzeitig drückte sich Alma von mir weg, dann kam auch schon Nadine in die Mädchenkabine. Puh, das war knapp.
"Danke sehr und bitte halte dich das nächste Mal an den Abgabetermin", redete Alma los, bemüht nicht zu stottern und ich spielte mit und nickte. "Gut, dann kannst du wieder zum Unterricht gehen" Alma sah dann zu Nadine und ging dann an ihr vorbei. Nadine sah Alma noch hinterher, dann warf sie mir einen fragenden Blick: "Was wollte sie?"
"Nur diesen Aufsatz, den ich gestern vergessen habe abzugeben", murmelte ich immer noch ganz benebelt. "Und was machst du?"
"Ich wollte etwas trinken gehen", sie setzte sich neben mich, "Alles okay? Du siehst etwas neben der Spur aus. Stress mit Miss Rose?"
"Nein, alles okay", wich ich aus, "Ich hatte nur eine harte Woche..."

Admiring her | girlxgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt