Ich entschuldigte mich von jeden und ging in mein Zimmer. Hinter mir schloss ich die Tür ab und gleitete heulend die Tür runter. Was habe ich nur getan? Wieso habe ich gestimmt, dass ich mit einem fremden heirate? Wieso war ich so naiv? Ich stand vom Boden auf und legte mich ins Bett hin. Ich deckte mich bis zu meinem Kopf zu und heulte unter der Decke, bis ich später einschlief.
Mit Kopfschmerzen stand ich auf und realisierte, dass ich mich zum Schlaf ausgeheult habe. Ich richtete mich und ging ins Bad. Dort führte ich meine Morgensroutine und ging wieder in mein Zimmer. Ich hatte zu nichts lust.
Mein Handy klingelte und ich laß Dilan's Namen auf dem Display. Ich ging nicht dran aber schrieb ihr, was los sei. Sie hätte langweile und wolle was wohl mit mir unternehmen. Ich bejahte und machte mich schnell fertig. Als ich rausging hielt mich meine Mutter auf. "Nereye gidiyorsun?" (Wohin gehst du?) fragte sie mich. "Zu Dilan." beantwortete ich ihre Frage. "Bleib nicht so lange. Abdul und deren Familie kommen heute. Dein Papa meint, dass wir heute die Verlobungsringe dranmachen sollten." Ich blieb wie versteinert. Wie schnell dachte ich mir nur. Ich konnte nichtmal runterkriegen, dass ich mit einem Fremden heirate und meine Mutter kommt an mit Verlobungsringe. "Anne ist das nicht zu früh?" fragte ich brüchig was sie merkte. "Je schneller desto besser. Mein Kind bist du dir sicher, dass du ja sagst?" fragte sie mich. Sie hat es 100 pro verstanden, dass ich das nicht möchte. Ich sagte nichts und machte mich auf dem Weg zu Dilan.
Ich dachte nach. Mein Leben wird sich enorm verändern. Ich muss selbständig sein um "uns" zu sorgen. Mir fiel eine warme Träne runter und in dem Moment fing es an zu regnen. Ich blieb stehen und schaute hoch. Ich schloss meine Augen und ließ die Regentropfen auf mich prasseln. Ich liebe den Regen sehr. Früher als es geregnet hat, habe ich mich rausgeschlichen, um die Tropfen auf meinem Körper zu spüren. Meine Eltern schimpften mit mir, weil ich danach immer Krank wurde. Aber keiner versteht die Beziehung zwischen mir und den Regen. Es regnete genau im richtigen Zeitpunkt, wenn ich traurig war. Die Tropfen erzählen mich und mein inneres, was ich in dem Moment immer fühle. Und das befreite mich von den sorgen. Mag sein, dass es dumm klingt aber es war wirklich so.
Bei Dilan angekommen, klingelte ich und es wurde von Dilan's Mutter geöffnet. Schnell tauchte hinter ihr auch Dilan. "Die alte Nilay. Ich dachte schon wo du stecken geblieben bist aber das sagt schon alles." sagte sie und bat mich rein. Ich lächelte sie warm an und sie brachte mir ein Handtuch, damit ich mir die Haare trockne. Sie gab mir noch eine Decke damit ich mich wärme. Wir gingen zusammen in ihr Zimmer. "Was ist? Du siehst so bedrückt aus." fragte sie mich. "Ist das zu sehr auffällig?" fragte ich und sie nickte. Ich seufzte und wusste nicht von wo ich anfangen soll. "Ich werde verheiratet." spuckte ich raus und sie weitete ihre Augen. "Was?" sagte sie geschockt. "Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Du weißt, dass ich meine Eltern über alles liebe und sie nie enttäusche. Meine Eltern haben alles für mich getan und ich? Ich kann mein Papa nicht enttäuschen Dilan. Ich habe zugestimmt. Aber innerlich möchte ich das garnicht." Sie schaute mich traurig an und umarmte mich. Ich kniff mich um nicht zu weinen. Ich wollte keine Schwäche zeigen. "Weißt du wer es ist?" Ich nickte und schaute zu ihr. "Er heißt Abdul und ist der Sohn meines Vaters besten Freunds." Sie nickte und tätschelte mir am rechten Schulter. "Lernt euch erst kennen. Vielleicht ändert sich da was." Ich dachte nach. Es stimmte. Wenn ich ihn näher kennenlerne, könnte da was vielleicht passieren. Aber ich hatte keine Lust dazu. Ich wollte nicht jetzt sofort heiraten.
Ich verabschiedete mich von ihr und ging wieder nach Hause. Es regnete noch ein bisschen und ich zog mein Weg in die länge, um den Regen nochmal zu spüren. Ich fühlte mich befreit.
Als ich zu Hause ankam, meckerte meine Mutter rum, dass ich immernoch nicht Erwachsen bin und mich wie ein Kind plitschnass im Regen durchnässe. Ich ging erstmal duschen und danach zog ich mich dezent an, da heute die Verlobung ist. Ich zog mir einen schwarzen Kleid an, die bis zu meinen Knien war. Es glänzte überall und es war auch mein Lieblingskleid. Ich schminkte mich leicht und machte meine Haare zu leichten Wellen. Ich war zufrieden mit dem Ergebnis aber ich hatte einen scheiß Gefühl. Es war mulmig.
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Er war nicht mein Schicksal
Short StoryEin Mädchen Namens Nilay wird von ihrem Vater an Abdul zwangsverheiratet. Doch in so einer kurzen Zeit verlieben sie sich und es könnte für die beiden nicht perfekter sein. Abdul verhaltet sich in letzter Zeit sehr anders und Nilay macht sich auf d...