Kapitel 1

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"Du hast Angst, oder?", Dad schaut mich an mit einer Hand am Steuerrad.

"Nein, ich habe gar keine Angst. Nur ein ganz normaler Tag, du weisst schon. Ins Gefängnis gehen und umrundet von Mördern, Vergewaltiger und anderen Kriminellen zu sein. Echt witzig"

"Willkommen in meinem Leben" murmelt Dad und biegt in eine andere Strasse ab.

"Wieso habe ich mich schon wieder für das hier angemeldet?"

"Du wolltest den Job deines Dad's als ein Vollzugsbeamter anschauen, um einen Eindruck einer Beratung im Gefängnis zu bekommen, dass du extra Punkte für dein Psychologiestudium zu bekommen"

"Diese Frage war ironisch", ich zieh an einem Faden von meinem Shirt.

"Wenn du keine Antwort willst, dann frag auch nicht"

"Ugh", ich ziehe meine Jacke enger um mich herum und starre gerade aus. Wir reden nicht für den Rest der Fahrt, die Strassen werden immer schmaler und verlassener mit jeder Sekunde die vergeht.

Dann sehe ich es.

Als wir näher kommen, sehe ich die hohen Betonwände, weiss gestrichen aber trotzdem sehen sie immer noch tot und leer aus. Ich sehe spitze Zäune und Stacheldraht, das Haupttor rostet an einigen Stellen. Es sieht ziemlich verlassen und baufällig aus.

Wie kann das robust genug sein, um wilde Kriminelle einzusperren?

Dad fährt durch das Tor zum Parkplatz. Er schaltet den Motor aus und mir wird plötzlich bewusst, wie ruhig dieser Ort eigentlich ist. Ich atme tief ein und verlasse das Auto.

Dad geht schon voraus, ich jogge zu ihm hin, sodass ich ihn nicht verliere. Das Kies knirscht unter meinen Turnschuhen mit jedem Schritt den ich mache.

"Hab keine Angst, sie werden dir nichts tun", beruhigt mich mein Dad als wir einer eisernen Tür näher kommen. "Du wirst sowieso jemanden in ungefähr deinem Alter besuchen"

"Es gibt hier Leute in meinem Alter?" Ich bin 17 und das schlimmste dass ich je getan habe, ist dass ich einer dummen Schlampe bei einem Footballspiel in die Kehle geschlagen habe. Oder ich stahl meiner Grossmutter ihre antike Vase und habe sie auf eBay verkauft.

"Also ja ich denke schon", sagt er und zuckt mit den Schultern. Dad greift nach der Türklinke. Die Tür öffnet sich quietschend und knarrend in den Scharnieren. Dad haltet sie für mich auf und ich gehe rein.

Sie führt mich in einen leicht beleuchteten Gang.

Die Tür schliesst sich hinter uns mit einem Klang der im Gang widerhallt. Ich stecke meine Hände in meine Jackentaschen.

"Dieser Ort sieht wie von Geistern besessen aus"

"Ist es wahrscheinlich auch", Dad lacht.

"Dad", ich boxe ihm leicht in den Arm, "du machst mir verdammt nochmal Angst"

"Pass auf was du sagst, Schätzchen", wir gehen um eine Ecke. Ich hasse es wie sich unsere Schritte an den Wänden widerhallen.

Dieses mal, als er eine weisse Tür am Ende des Ganges öffnet, verlässt alles angespannte meinen Rücken. Dort gibt es besseres Licht, es hat Leute und alles bewegt sich.

𝐏𝐑𝐈𝐒𝐎𝐍𝐄𝐑 | Ethan Dolan Fanfiction {18+}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt