Kapitel 12

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3 Wochen vor der Hinrichtung

Dad schlaft als ich neben ihn aufs Bett sitze.

"Hey", flüstere ich.

"Schätzchen", er bewegt sich kurz.

"Ich habe einen Spender gefunden", sage ich simpel.

"Wirklich? Wie ist er gestorben?"

"Er ist noch nicht tot, wir müssen noch ein paar Wochen auf sein Herz warten", ich beisse auf meine Lippe.

"Was?", Dad setzt sich auf, ein bisschen verwirrt.

"Ethan hat sich freiwillig gemeldet sein Herz zu spenden nach seiner Hinrichtung"

Es ist jetzt ganz ruhig im Raum und Dad versucht die Neuigkeiten aufzunehmen.

"Ich weiss nicht ob ich ein Herz eines Mörder annehmen kann"

Wut baut sich in mir auf.

"Er tut das für mich, wieso kannst du das nicht auch für mich machen? Ich kann nicht euch beide verlieren", platzt es aus mir raus, "er liebt mich, du liebst mich, das ist alles das wirklich zählt. Warum zählt das was er in der Vergangenheit getan hat? Ich liebe ihn, Dad, ich liebe ihn wirklich"

Ich stehe auf.

"Wenn du denkst, dass es schwierig ist ein Herz anzunehmen, glaubst du, dass es einfach ist für ihn eins zu spenden?", frage ich ihn.

"Du liebst ihn?", Dad starrt mich an.

"Ja"

"Trotz all dem was er getan hat?"

"Ja"

Er dreht sich wieder um, schliesst seine Augen und seufzt. "Dann bin ich mehr als dankbar, dass ich das Herz deines Freund haben darf"

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"Denkst du nicht auch mal an deine Zukunft?", Ethan zeichnet irgendwelche Figuren mit seinem Finger auf meinen Rücken.

"Ich schmeisse die Schule und werde eine Stripperin"

"Addy"

"Okay, ich glaube ich werde in eine juristische Schule, ich gehe auch schon irgendwie in diese Richtung"

Die nächste Frage kommt aus meinem Mund ohne darüber nachzudenken: "Was ist mit dir?"

"Ich werde erhängt und mein Herz geht zu deinem Dad"

Ich hätte nicht fragen sollen.

"Du wirst erhängt?", ich setze mich auf und um ihm ins Gesicht sehen zu können.

"Ja, es ist kein grosses Problem. Sie wollten mich sowieso schon von Anfang an erhängen"

"Ich dachte sie geben dir eine Giftspritze?"

"Lass und nicht darüber sprechen", Ethan raubt mir meinen Gedanken als er aufsteht und zu anderen Ecken des Raumes geht.

"Ich habe etwas für dich", er kauert sich nieder und schüttelt an einem losen Ziegel.

Er zieht ihn weg und eine kleine Öffnung in der Wand wird frei.

"Whoa, versteckst du dort Essen?", ich krabble zu anderen Ende des Bettes.

"Nein", schnaubt er, er greift rein und nimmt das Päckchen Kaugummi raus, dass ich für ihn rein geschmuggelt habe. Er wirft mir die Packung zu und greift nochmal rein. Dieses mal hält er ein weisses T-Shirt in der Hand.

"Sie dir das an", er wirft mir das Shirt zu. Ich schüttle es aus, es ist ein Football-Shirt. Es ist weiss, und eine Nummer ist vorne darauf in einem hellblau. "Ich habe das getragen, als ich ein Teil des Football-Teams war", Ethan steht wieder auf und setzt sich wieder neben mich aufs Bett.

Er nimmt das Shirt und zieht es über meinen Kopf. Ich schlüpfe hinein.

"Das ist das einzige normale das ich dir geben kann, als dein Freund", Ethan streichelt sanft meinen Arm.

"Du hast mir deinen Schwanz gegen, das ist ziemlich normal", ich lehne mich an ihn und ziehe am Saum seines Shirt's.

"Oh mein Gott, dein Verstand ist eklig"

"Ernsthafte Frage", ich drehe much um, "wie würde deine Zukunft aussehen wenn du nicht hier gelandet wärst?"

Ethan zuckt mit den Schultern: "Keine Ahnung, ich wäre wahrscheinlich diplomiert mit einem Sportstipendium und ich wäre im College"

"Ich will irgendwie berühmt im Internet werden, auf Vine oder YouTube oder sowas" Ich lächle.

Es trifft mich, weil er vor 6 Monaten noch ein normaler Teenager war wie ich. Wahrscheinlich bis spät in die Nacht auf Partys, im Internet 24/7, knutscht auf den hinteren Sitzen in einem Auto und komisches Teenager-Zeug.

Ich schaue in der Zelle rum, es gibt nichts elektronisches ausser einem alten Fernseher.

"Aber jetzt, alles was ich will, ist die aussen Welt noch einmal zu sehen bevor ich diese Welt verlasse, das ist alles was ich jetzt noch machen will", er hält mich fester, "aber das ist verrückt. Das ist gut genug für mich", Ethan kuschelt sich leicht an mich ran.

"Dann versuche ich das Verrückte wahr zu machen"

nächstes Kapitel...

𝐏𝐑𝐈𝐒𝐎𝐍𝐄𝐑 | Ethan Dolan Fanfiction {18+}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt