Kapitel 8

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Dieses mal, als ich vor dem Gefängnis parkiere und in Richtung Tür gehe, stoppt mich der Security-Guard nicht mehr.

Ich bin hysterisch, aber ich erlaube mir selber nicht zu weinen. Ich gehe ins Gebäude und stürme zur Rezeption. "Schon wieder zurück für Dolan?" Es ist ungefähr 5 Uhr am Morgen.

Ich ignoriere sie und gehe gleich zum Aufzug.

Hinrichtung.

Wieso hat er mir es nicht gesagt?

Der Vollzugsbeamte erwacht von seinem Nickerchen als ich ihm am Arm packe.

"Ich muss mit Ethan sprechen, JETZT"

ETHAN's POV:

Addy kommt auf mich zu mit der Kraft eines Wirbelwindes, im Moment in dem sich meine Zellentür öffnet.

Ich will mich aufsetzen und aufstehen aber sie stürzt sich in meine Arme, vergräbt ihren Kopf in meiner Brust und weint.

Ich lehne mich in meinem Bett zurück und presse meine Lippen gegen ihre Stirn. Was ist passiert? "Shhhh", flüstere ich, ich streichle ihren Rücken in langsamen runden Bewegungen. Sie trägt mein Shirt. Ich atme tief ein.

Ich werde das vermissen wenn ich weg bin.

Addy drückt sich von mir weg, ich hebe meine Hände und halte ihren Kopf. Ihre Augen sind müde und rot umrandet. Sie schluckt und beginnt zu sprechen, ihre Stimme voller Trauer.

"Warum hast du mir nichts gesagt?"

ADELAINE's POV:

Ruhe lässt sich über uns nieder.

"Ich will nicht, dass du traurig bist Addy", sagt Ethan endlich.

"Nein", huste ich heraus. Ich will, dass er anfängt zu lachen und mir sagt, dass das ein Witz ist, aber er senkt seinen Kopf. "Sag mir, dass das ein Witz ist, bitte sag dass das ein Witz ist", schluchze ich, meine Tränen ertränken meine Worte.

Ethan zieht mich wieder in eine Umarmung. Ich drehe meinen Kopf in seine Brust, meine Tränen machen das Material seines Shirt nass.

"Ich habe Menschen getötet", ich schaue zu ihm hoch im Moment als er zu sprechen beginnt. Er starrt gerade aus mit gläsernen Augen, seine Finger wandern meinen Rücken runter.

"Sechs Monate her wurde ich dieser Einrichtung zugelassen und warte auf meinen Prozess für fahrlässige Tötung. Das Gericht hat mich von ein paar Wochen her zum Tode verurteilt. Ich war bereit es zu akzeptieren alle diese 6 Monate"

"Sie haben dich mir zugeteilt um mich zu beraten ein Tag nachdem der Richter das Urteil gefallen hatte. Sie hatten Angst, ich könnte das Urteil nich hinnehmen"

"Ich wurde beschuldigt für fahrlässige Tötung in 5 Fällen", sagte Ethan.

Ich schlucke.

"Ihr Name war Kayla, sie war die Anführerin des Cheerleading-Team. Wir waren ein Jahr zusammen. Ich habe sie geliebt"

Mein Herz schlägt immer schneller.

"Ich hatte einen besten Freund, wir waren schon in der Primarschule beste Freunde. Er war mein engster Freund neben Grayson, meinem Zwillingsbruder. Wir haben im Football-Team der Schule mitgespielt. Wir haben geplant an die selbe Universität zu gehen"

"Kayla und ich, wir haben uns oft über die Zukunft unterhaltet, wir waren ein seriöses Paar. Ich konnte mir nie vorstellen, jemanden anders so fest zu lieben wie ich sie geliebt habe, aber sie hat Jordan hinter meinem Rücken gefickt. Sie hat mit meinem besten Freund geschlafen", Ethan's stimme bricht.

"Ich habe sie am nächsten Tag im Labor erwischt beim rummachen. Ich habe Jordan gleich konfrontiert, er hat sich stark gewehrt. Ich war verletzt, ich wurde so wütend ich-, ich-", Ethan blinzelt schneller.

"Eins führte zu etwas anderem und ich habe auf ihn eingestochen. Wieder und wieder, mit einem Scalpel. Überall war Blut. Überall auf mir und meinen Händen", ich starre auf seine Hände runter die auf meinen Oberschenkel liegen, ich drücke meine Augen zu.

"Kayla hat geschrien, sie hielt eine Pistole in der Hand von ihrer Tasche. Ihr Dad ist ein Officer. Er wollte, dass sie es immer dabei hat im Falle eines Notfalls. Sie hat mir gedroht zu schiessen, wenn ich mich bewege"

"Ich stürzte mich nach vorne um sie aufzuhalten und wir kämpften um die Waffe. Sie feuerte einmal ab und im nächsten Moment lag sie auf dem Boden mit einer Kugel durch ihren Bauch. Kayla schrie und weinte, Blut floss aus ihrem Mund"

"Sie machte unerträgliche Geräusche, sie würgte an ihrem eigenen Blut. Sie bettelte um Hilfe, also gab ich ihr was sie in diesem Moment brauchte"

Ethan's Hand rutscht von meinem Oberschenkel, er hebt sie zu seiner Schläfe. Er presst seinen Mittelfinger gegen seine Schläfe, imitiert eine Pistole.

"Ich habe sie erschossen", Ethan lächelt ein schmerzhaftes Lächeln, seine Stimme schwankt und seine Augen voller Tränen, "ich habe hier auf sie geschossen"

Ich schliesse meine Augen, dass sich mein Kopf aufhört zu drehen. Ich stelle mir for seine Finger hinter seinem Rücken, ziehe die Waffe und ziele auf ein Mädchen, dass er geliebt hatte.

Ich stelle mir for, in seiner Hand ein Scalpel und er sticht auf seinen besten Freund ein. Ich zittere.

"Ich rannte nach Hause, traumatisiert und zitternd. Meine Mom warf einen Blick auf meine in Blut getränkten Klamotten und die Pistole in meiner Hand. Sie rufte die Polizei", Ethan drückt seine Augen zu. "Ich habe sie alle erschossen, meine Mutter, mein Vater und meine Schwester"

Er machte eine kurze Pause.

"Grayson konnte fliehen. Aber ich habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen, bis vor ein paar Wochen im Gericht als sie mich zum Tode verurteilt haben. Ich nehme an, dass das das letzte Mal war, dass ich ihn gesehen habe bevor ich sterbe"

Ethan drückt sich von mir weg, er wandert mit seinen Fingern über die Wand neben seinem Bett. Ich blinzle, meine Augen passen sich der Dunkelheit an und dann sehe ich sie. Eingeritzte Striche. Die ganze Wand ist mit diesen bedeckt.

"Ich habe einen Monat und ein paar Tage übrig. Nach dem ich weg bin, der nächste Insasse wird diese Striche sehen und denken: Wow, dieser Bastard musste nur sieben Monate bis zur Freiheit absitzen. Er liegt falsch. Ich zähle die Tage bis zu meinem Tod."

"Wenn du mich immer noch liebst, vergiss bitte diesen einen Monat", er steckt eine Haarsträhne vorsichtig hinter mein Ohr, "wir können jeden Tag zählen lassen"

"Wenn du mich nicht mehr liebst, verstehe ich das", flüstert er. "Es tut mir leid Addy, dass ich in dein Leben gekommen bin in einer Zeit wie dieser, aber es ist nie zu spät um zu gehen"

"Ich wollte gar keinen Berater, wir hätten uns nie kennenlernen sollen", Ethan schlägt mit seiner Faust gegen die Wand. Ich erschrecke.

"Ich weiss nicht mal wieso ich dich so sehr liebe Addy, ich kann einfach nich anders, es tut mir Leid", er legt eine Hand über seine Augen. "Bevor ich dich kennengelernt habe, war ich total okay mit sterben. Ich hatte nichts zu verlieren, es war nichts da wofür ich leben wollte"

"Du hast mich verändert Addy. Ich hasse das zuzugeben, aber ich merke wie ich alles tu um extra Zeit mit dir zu verbringen, um zu zeigen wie ich mich fühle. Es ist echt schwer für mich. Ich merke wie ich mich für dich verändere"

"Und jetzt wo ich dich kennengelernt habe, will ich nicht mehr sterben", Tränen fliessen über seine Wangen, "ich habe Angst Addy. Ich habe Angst vom Sterben. Ich will das nicht verlieren"

Ethan hält meine Hand, wie ich es getan habe bei unserer ersten Sitzung. "Ich habe Angst", schluchzt er.

"Jeder Tag der vergeht, heisst ein Tag weniger den ich mit dir verbringen kann", hustet er, "und ich habe Angst vor dem"

Er lässt den Kopf hängen. "Ich glaube du solltest gehen, Addy. Ich hätte lieber, dass du mich verlässt als, dass ich dich verlasse. Geh"

Ich verlasse seine Zelle, meine Hand vor meinem Mund um zu verhindern laut raus zu schluchzten.

Ich lasse Ethan hinter mir.

nächstes Kapitel...

𝐏𝐑𝐈𝐒𝐎𝐍𝐄𝐑 | Ethan Dolan Fanfiction {18+}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt