Lias Sicht:
Ich lief in mein Zimmer zurück und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich verarbeitete den Tag nochmal in meinem Kopf. Bzw. die 3 Tage die ich jetzt hier war. 3 Tage voller Geheimnisse und Begegnungen auf die ich hätte verzichten können. Denis war eine davon. Doch warum auch immer hatte ich das Gefühl, dass er mich besser verstehen würde als der ganze Rest hier. Für einen Moment hatte es sich komisch angefühlt sein Blut zu schmecken. Doch hätte es mich nicht fast getötet, wäre ich wahrscheinlich in eine Art Rausch verfallen. Es widerte mich nicht an, im Gegenteil. Warum das so war, wusste ich auch nicht. Normalerweise eckelte allein schon die Vorstellung Blut zu trinken, mich an. Doch bei ihm nicht. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, um ehrlich zu sein. Doch sein Blut schmeckte süß. Nicht zu süß. Süß, mit einer Brise salz. Oh gott, was dachte ich nur?
Ich richtete mich auf und schlenderte ins Bad. Nachdem ich eine heiße Dusche genommen hatte und in einen meiner bequemen Jogginganzüge geschlüpft war, tapste ich zu meinem Handy und schrieb meiner Oma das alles in Ordnung sei. Darauf huschte mein Blick zur Uhr. 23:42 Uhr. Morgen würde der erste richtige Schultag sein. Ein Schultag umgeben von Vampiren. Wie ich mich doch freute....nicht. Ich schüttelte meine langen Haare aus, welche schon gut angetrocknet waren und kämmte sie dann. Ich lief in dem großen Zimmer auf und ab und überlegte was ich noch tun könnte. Müde war ich nicht und einfach ins Bett zu gehen und mich dann alle 2 Minuten um zu drehen, das wollte ich auch nicht. Ich öffnete die Tür meiner Terasse und sah raus. Die Abendluft stieß gegen mein Gesicht und ich roch sogar den Herbst, welcher sich bald Preis geben würde. Der Sommer neigte sich dem Ende zu. Ich sah in den Himmel und blickte in den hellen Halbmond welcher sich über dem Himmel erstreckte. Ein wunderschönes Bild...doch diese Ruhe hielt nicht lange an. Von meinen Nebenzimmer erklangen plötzlich laute Geräusche. Boar bitte, kann man seine Lust nicht wenigstens leise ausdrücken? Doch diese Stimme kam mir bekannt vor. Ich ging näher ran. Eindeutig. Paul.
Der Ekel überkam mich, als ich daran dachte, das er mich tatsächlich angefasst hatte und ich es sogar noch gewollt hatte. Eigentlich hätte ich mich dafür schon erhängen müssen. Da ich mir das nicht mehr anhören konnte, lief ich Richtung Wald, bevor ich herein lief. An Regeln hielt sich hier doch sowieso kein Mensch. Haha? Hat wer diese Ironie verstanden?...witzig Lia, witzig.
Ich lief immer weiter in den Wald und genoss diese herliche Ruhe. Fast schon wieder zu ruhig. Die Neugier überkam mich und so lief ich zurück zu der Stelle an welcher ich Denis das letzte mal gesehen hatte. Leise sah ich mich um, doch ich sah niemanden. Vielleicht war es besser so. Ich wollte gerade weiter laufen, als ich ein Räuspern hinter mir vernahm. Sofort zuckte ich zusammen und drehte mich um. Ich erkannte die kalten blauen Augen und seine helle Haut im Mondschein. Ein unwillkürliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Warum zum Teufel lächelte ich? Sofort versuchte ich wieder ernst zu gucken. ,,Keine Chance, ich hab's gesehen", lachte er leise und kam näher. Die Röte stieg in mein Gesicht und ich lächelte wieder. ,,Vorsicht Vampir, vielleicht überlege ich es mir nochmal anders mit dem freundlich sein", sagte ich als er genau vor mir stand. ,,Wie gerne würde ich dir das Glauben", lachte er. ,,Willst du mich nicht zerfetzen oder so?", fragte ich dann nach. ,,Sei mir nicht böse, aber das wäre Verschwendung", sagte er gespielt bedauerlich. ,,Ich meine, sieh dich an....so einen Körper....", sagte er und erneut wurde ich rot. ,,Lass das", sagte ich dann gefasster. ,,Was meinst du?", fragte er. ,,Du spielst mit mir", sagte ich und ging von ihm weg. ,,Natürlich..ich spiele immer mit meiner Beute. Doch noch nie kam die Beute freiwellig und hat sogar nach mir gesucht", lachte er und ich fühlte mich ertappt. ,,Ich habe dich nicht gesucht", wehrte ich mich. ,,Oh doch, das hast du",....

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Klippengang
VampireVertraue niemals deinem Feind! Laufe mit erhobenem Kopf durch die Welt! Sie müssen vor dir Respekt haben! Das hatte man Lia gelehrt. Doch in einer Welt von Vampiren und Werwölfen fällt es manch einem schwer den Überblick zu behalten. Kann man seinem...