Leyla war sprachlos. Sie konnte nicht reden. Konnte ihre... Mutter nur ansehen. Helene Fischer. Es war unfassbar. Wie konnte es sein, dass sie gerade jetzt genau vor ihr steht. Es ist gar nicht so lange her, dass sie sich vorgestellt hatte einmal mit DER Helene Fischer zu sprechen und jetzt... Jetzt stand sie vor ihr. Nicht als Schlagerqueen, die alle Herzen erobert, sondern als Mutter. Aber warum hatte sie sich nie bei ihr gemeldet? Warum hatte sie sie früher einfach abgegeben. Warum war alles so gekommen wie es gekommen war? Leyla spürte jeden Herzschlag von sich. Jedes heben und senken ihres Brustkorbes spürte sie so intensiv, wie noch nie zuvor. Sie schluckte. „Wie geht es dir?", fragte Helene vorsichtig. „Gut.", brachte Leyla in ihrer ganzen Verwirrung heraus. „Schön.", Helene lächelte mit zusammengekniffenen Lippen. „Bist du wirklich meine...", Leyla brach ab und Helene nickte langsam, „Ja, bin ich.". Keiner von ihnen sprach das Wort aus. Mutter. Es war wie ein fremdes Wort, welches Unheil brachte, wenn man es nannte. Beiden schlug das Herz bis zum Himmel. Die Welt um sie herum war komplett verschwunden. Sie sahen sich lediglich an. Die Zeit verging wie in Zeitlupe, obwohl das Herz so schnell schlug. Vorsichtig und ganz behutsam streckte Helene ihre Arm aus und fasst Leyla an den Schultern an. Sie ging einen Schritt auf sie zu. Auch Leyla machte nun einen Schritt auf sie zu. Dann umarmte Helene ihre Tochter und auch Leyla schlang ihre Arme um ihre Mutter. Sie redeten kein Wort miteinander. Blieben einfach nur in der Position stehen. Wollten den Moment nicht loslassen. Leyla vergrub ihr Gesicht in den Haaren von Helene. Helene drückte sie noch fester an sich. Und verlor ein paar Tränen. „Meine Tochter.", kam es heiser aus Helene heraus. Leyla drückte sich noch fester an ihre Mutter. Ein Husten ertönte. Das erste Geräusch was wahrgenommen wurde von den beiden. Langsam lösten sie sich voneinander. Gewannen ein bisschen Abstand zueinander. Nun traten die anderen langsam heran. Frau Rieke und Frau Sommerfeld standen neben Leyla, der Manager, welcher sich als Uwe vorgestellt hatte, stand neben Helene Fischer. Leyla sah ihn mit großen Augen an. „Du bist also Leyla.", sagte er mit seiner starken männlichen Stimme und Leyla nickte nur. „Ich bin Uwe.", „Ich weiß.", „Ach.", kam fragend von ihm hervor. „Ja, sie sind der Manager von Helene Fischer.", Lela sagte es so, als wäre Helene Fischer, ihre Mutter, gar nicht die Frau die ihr gleich gegenüberstand, sondern irgendeine Fremde. Helene musste mit den Tränen in ihren Augen ein wenig Lachen. „Du hörst Schlager?", „Ja, hör ich.", „Seit wann, wenn ich fragen darf?", „Seit ein oder zwei Jahren.", „Hörst du auch Helene?", nickend stimmte Leyla zu. „Also kennst du deine Mutter ja im Grunde schon ein wenig.". Leyla sah ihre Mutter an und nickte mit einem kleinen Lächeln. Ein kurzes Schweigen kam über sie alle, bis Uwe erneut das Wort ergriff. „Also, wenn ich hier das Gespräch ankurbeln muss und für alle sprechen muss, dann finde ich es reichlich unangenehm und störend.", gab er leicht genervt von sich. „Sind sie Leylas Vater?", platze es auch Frau Sommerfeld heraus. Erstaunt sah Uwe sie an und gleich darauf Helene. Sofort fügte Frau Sommerfeld etwas hinzu, „Also ich meine, es wäre nur fair, wenn wir es auch wüssten. Also, mit wem Frau Fischer sich vergnügt hat, ohne nachzudenken.". Dafür kassierte sie einen kräftigen Ellebogenstoß von Frau Rieke und einen bösen Blick. „Nein, ich muss sie enttäusche, Frau Sommerfeld.", musste Helene schmunzelnd entgegnen, „Uwe ist nicht der Vater von Leyla. Er ist mein Manager.". Mit hochgezogenen Augenbrauen nickte sie einmal ganz langsam. „So so.", „Wollen wir vielleicht reingehen und dort über alles Weitere sprechen?", fragte schließlich Frau Rieke. „Ja, sehr gerne.". Helene ging neben Leyla, fasste sie jedoch nicht an. Sie gingen nur nebeneinander her und sahen sich manchmal an und grinsten. Schließlich hatten sie doch jeweils einen Arm umeinander gelegt. Na endlich, dachte sich Uwe, der hinter den beiden ging. Frau Rieke hielt freundlich allen die Türe auf und sah Leyla an und berührte sie kurz an der Schulter, um ihren Blick auf sich zu lenken. Leyla lächelte sie und Frau Rieke lächelte nickend zurück und blieb noch einige Millisekunden stehen und sah ihr hinterher. Es ist gut so, sagte sie sich im Kopf. Sie ist zufrieden, also war sie es auch. Dann lief sie schnell hinterher. „Wie soll das denn ihrer Meinung nach ablaufen?", „Was bitte?", „Naja, dass mit der Adoption. Wenn meine Star Leyla aufnehmen würde.", „Vorerst müssten wir natürlich Leyla und Frau Fischer erst einmal Zeit geben, um sich kennen zu lernen.", „Ja, und dann?", „Wenn beide derselben Meinung sind, dann müssten gewissen Formulare ausgefüllt werden.", „Okay.", Uwe sah Helene an. „Was sagst du?", fragte er sie. Er klang skeptisch und nicht so ganz überzeugt von der ganzen Sache. „Naja. Ich hab wenig Zeit...", finge Helene an und sah ihrer Tochter dabei etwas traurig in die Augen. „Ich bin meist Tagelang unterwegs und von morgens bis abends eingespannt.", sie erkannte sofort die erschrockenen Augen, die sie nun fast schon durchbohrten. „Aber ich würde es gerne versuchen mit uns." Jetzt lächelte Leyla und senkte ein wenig den Kopf. „Aber nur, wenn du es auch möchtest.", mit ihrer Hand hob sie vorsichtig Leylas Kopf an, damit sie sie aufrecht ansah. Helene wollte sehen, dass ihre Tochter es auch wollte und es nicht nur einfach so sagte. „ja, ich möchte es auch gerne Versuchen.", „Okay, dann müssten sie nur wegen der Versicherung etwas unterschreiben und dann könnten sie sie sofort mitnehmen.", „Sehr gerne.", Falls was ist, können sie uns auch immer gerne anrufen. Wir sind immer da für Leyla.", „Danke. Vorerst habe ich ein paar Tage frei. In denen könnte ich mir hier in der näheren Umgebung ein Haus mieten. Dann wärst du vorerst nicht so weit weg von allem was dir bekannt ist. Und zur Schule musste du schließlich auch gehen.", „Wie geht das denn, wenn du unterwegs bist? Komm ich dann mit? Oder wo bleibe ich dann?", „Lass uns darüber reden, wenn wir uns besser kennen. Dann suchen wir zusammen nach einen Weg, der uns beiden passt.", Leyla nickte. „Okay, dann müssten sie einmal diese Formulare hier ausfüllen. Damit wird zum einen auch bestätigt, dass sie mit Leyla nicht das Land verlassen dürfen.", „Werden wir auch nicht.". Nach einigen Unterschriften und weiteren kurzen Gesprächen, war es dann so weit. „Ich suche mir mit Uwe heute noch ein passendes kleines, einsames Häuschen und dann komme ich wieder, wenn das in Ordnung ist.", „Ja, natürlich ist das in Ordnung.", „Für dich auch, Leyla?", „Ja, für mich auch.", Gut, dann machen wir uns jetzt auf den Weg.". Zusammen standen alle auf und gingen zum Auto, welches der Fahrer schon gestartet und gedreht hatte. Vor dem Auto verabschiedeten sich Helene Fischer und Uwe von allen. Ganz sachte hatte Helene Leyla umarmt. Leyla jedoch diese nicht erwidert. Sofort stieg ein ungutes Gefühl in Helene auf. Sie drehte sich um und ging zum Auto, in das Uwe schon eingestiegen war.
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Bezeichnung Liebe
Fanfiction"Helene!", "Fischer, wachen sie auf!", "Sie stirbt uns unter der Hand weg!" Hektik verbreitete sich und keiner hatte mehr den Durchblick. Als er vorbei war, war es zu spät. Zu spät für Entschuldigung. Zu spät für Vertrauen. Zu spät für 'Ich habe dic...