Ende

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Kurze Zeit später trat sie wieder hinter den Vorhang und unterhielt sich mit den anderen Stars, die eingeladen waren. „Frau Fischer?", drang die Stimme von Florian Silbereisen in ihr Ohr. „Ja?", Helene drehte sich zu ihm um. „Kommen sie, ich zeig Ihnen wann sie dran sind. Lange dauert es nicht mehr. Tut mir schrecklich leid, dass alles so chaotisch ist, aber zwei meiner Assistenten sind ausgefallen und jetzt muss ich schauen, dass ich mich vier-teile.", Herr Silbereisen lachte. „Oh, das ist gar kein Problem. Sie machen das wunderbar.", lachte Helene zurück und klopfte Florian die Schulter. „Kommen Sie, hier haben wir ein bisschen Ruhe und ich kann Ihnen alles erklären.", er bat Helene in einen kleinen Aufenthaltsraum, wo nur wenig Personal herum lief. „Darf ich mal?", fragte eine korpulente Frau, die durch den engen Gang wollte, wo Helene und Florian Silbereisen standen. Helene machte Platz, jedoch für die Frau anscheinend nicht genug. Sie schubste Helene kräftig auf Seite und gegen Florian.

Erschrocken sah Helene ihn an, konnte jedoch kein Wort sagen. Beide verharrten in dieser Position. Helene spürte ihr Herz ganz deutlich pochen. Sie spürte den warmen Körper von Florian. Spürte seinen Blick auf ihr. Ein Schauer überlief sie. „Tut- Tut mir leid.", riss sie sich los und ging einen Schritt zurück. Doch Florian folgte ihrem Schritt. Er stand ganzdicht vor ihr. Sie an der Wand. Sie konnte seinen Atem spüren, seinen Herzschlag hören. Ihr Bauch krampfte sich zusammen und entfesselte ein entsetzliches Feuer. Langsam kam Florian näher. Seine braunen Augen strahlten sie sanft an. Dann spürte sie, wie er langsam seine Lippen auf ihre senkte und sie ganz vorsichtig berührte. Nur ganz kurz, bevor er wieder einen Abstand zwischen ihre Lippen kommen ließ. Nun war es Helene, die mit ihrer Hand sanft durch sein Haar fuhr und ihm näher kam. Florian kam ihr entgegen. Zärtlich berührten sie sich und er legte seine Hand auf ihre Hüfte. Es polterte neben ihnen und erschrocken sprang Helene zur Seite und Florian nach hinten. „Oh Gott, es tut mir leid. Ich-, ich weiß nicht, was gerade in mich gefahren ist.", sagte Helene ganz erschrocken und half der Dame die Ordner aufzuheben, während sie Florian ansah. „Oh, ähm.", Florian strich sich mit seinen Fingern über die Lippen. „Äh.", er brachte kein Wort heraus. Darauf drehte sich Helene um und verließ in Windeseile den kleinen Raum. Bei den anderen Darstellern angekommen, sah sie sich verwirrt noch einmal nach hinten um, aber Florian schien ihr nicht gefolgt zu sein. „Na? Wann bist du dran?", fragte Uwe, die noch abwesende Helene. „Mh? Was?", „Wann du dran bist?", „Oh, ähm. Keine Ahnung.", „Aber du warst doch gerade extra deswegen mit Herr Silbereisen hinten. Was habt ihr denn getrieben?". Helene sah Florian und wendete ihren Blick ab. Er tat es ihr gleich. Und Uwe verstand sofort und grinste. „Nicht dein ernst, oder?", „Uwe!", Helene schlug ihn mit dem Arm gegen den Bauch und ging an ihm vorbei zu Leyla, die sich nett mit Udo Jürgens unterhielt. „Sie haben eine wundervolle Tochter, Frau Fischer.", „Oh, Dankeschön. Das habe ich wirklich.", sie strich Leyla sanft über die Haare, während sie der Prominente von ihnen abwendete. „Alles in Ordnung, Mama?", „Ja, ja klar. Alles in Ordnung."

Die Zeit verging wie im Flug. Helene musste als letzte singen. Als sie dann endlich dran war, begann sie mit ihrem Lied „Phänomen" und zwinkerte Leyla zu, die auf den Stühlen vor der Bühne mit Uwe saß. Florian stand schräg vor ihr. Sie konnte ihn nicht ansehen. Es raubte ihr die Sinne. Sie war nervös, wie ein kleines Kind, das gleich zum ersten mal ein Pony streicheln durfte. Wild tanzten die Tänzer von Helene um sie herum und sie sang mit voller Liebe ihre Lieder. Florian kam auf die Bühne und bedankte sich bei Helene, als säße das Publikum schon dort und wollte gerade den nächsten Gast ankündigen, als er ausversehen Helenes Hand strich, die gleich ein stich ins Herz bekam, so sehr verlang ihr Körper nach seinen Berührungen. Florian drehte sich zu Helene um und ließ ganz langsam sein Mikrofon sinken. Beide standen steif da. Dann tat Florian es. Ganz langsam bewegte er sich näher zu Helene. Streckte seine Hand nach ihrem Kopf aus und hielt ihn sanft fest, während er seine Lippen auf ihre nieder ließ. Ein unglaubliches Gefühl brach in beiden aus. Helene erwiderte den Kuss und fuhr mit ihren Händen an seinem Körper lang. Sie verlierten keinen Kontakt.

Wie gebannt sah Leyla ihre Mutter dort oben auf der Bühne stehen. Küssend. Einen Mann, den sie nicht mal einen Tag kannte. Sie freute sich.

Auch Uwe sah die beiden an und lächelte. Was ein Wunder. Es hat endlich gefunkt bei Helene, dachte er sich.  


Nächstes Buch: "Liebe stirbt nicht"

Bezeichnung LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt