Nachdem ich auch geduscht hatte und nach unten ins Wohnzimmer zu Harry wollte, konnte ich ihn nicht finden. Was für ein Wunder.
Als ich mich weiter auf die Suche nach ihm machte, konnte ich ihn auf der Terasse in der warmen Mittagssonne finden. Ich gehe immer näher auf ihn zu, wobei mir auffällt, dass seine Augen unter der Sonnenbrille geschlossen sind.
Immer nur am pennen der Kerl.
Vorsichtig versuche ich ihm die Sonnenbrille aus seinem Gesicht zu nehmen. Ohne Erfolg. Noch bevor ich das Gestell der Brille von seiner Nase abheben kann, schreckt er auf. Langsam und mit einem etwas genervten Stöhnen richtet er sich auf.
"Hiiii!", grinse ich schämend.
"Glaubst du echt ich merk nicht das du hinter mir stehst?" Ich glaube, er fühlt sich etwas verarscht.
"Neeein...", winke ich voller Ironie ab.
Doch anstatt er noch irgendwelche Wörter aus seinem Mund kommen lässt, zieht er mich mit seinen beiden starken Armen an meinen Hüften zu sich auf den Liegestuhl, so dass ich genau neben ihm lande. Meine Beine liegen über seinen. Nach einem kleinen Lachen von mir zieht er meinen Kopf mit seiner Hand näher an seinen heran und berührt sanft meine Lippen mit seinen.
Nachdem sich unsere Lippen wieder von einander gelöst haben, fahre ich ihm immer und immer wieder mit meinen kleinen Händen durch seine wilden Locken, so dass bei einem zauberhaften Lächeln seine Grübchen zum Vorschein kommen.
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Am Nachmittag sprangen wir wie kleine Kinder im See herum. Jetzt liegen wir gerade am Seeufer im Gras. Mein Kopf liegt am Rand seines Oberkörpers. Mit einer Hand spiele ich sanft in seinen Locken herum. Das einzige was wir hören sind hier und da ein paar kleine Bienchen die ein paar hübsche Blüten suchen und vielleicht ein kleines Geplätscher des Sees.
Unser Leben ist perfekt: Wir sind allein. Keiner ist da, der irgendwas von uns will. Wir sind glücklich. Und das wichtigste, Wir lieben uns.
"Lizz?" Eine leise, aber raue Stimme über meinem Kopf.
"Hm?" gebe ich nur kurz und leise von mir.
"Danke."
Ich richte mich etwas auf, so dass ich auf meinem Arm gestützt mit, dessen Hand zuvor noch mit Harrys Haaren beschäftigt war.
"Haarryyy... Nicht wieder die gleiche Diskussion..." stöhne ich auf.
Er grinst kurz bevor er mich wieder an sich zurück zieht und mein Kopf wieder auf der selben Stelle wie gerade eben noch liegt und gibt mir einen sanften Kuss auf meinen Hinterkopf.
Nachdem wir gemeinsam einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen durften, machen wir uns für die morgige Abreise bereit. Jeder packt seine Taschen und sucht alle Sachen zusammen, die irgendwo im Haus verteilt waren.
"Harry?" frage ich um die Stille im Raum zu brechen. Wir rennen beide im Schlafzimmer von einer Ecke zur anderen um alle Klamotten und Schuhe einzusammeln, die durcheinander im Raum verteilt waren.
"Ja?" Sein Blick geht augenblicklich von seiner noch halb leer bepackten Tasche nach oben zu mir.
"Die zwei Tage sind so schnell vorbei gegangen. Ich hab' das Gefühl ich hab die Sachen heute morgen erst ausgepackt..."
Nach einem kleinen Schmunzeln, bei dem seine Grübchen wieder sichtbar wurden, nähert er sich mir zieht mich an meiner Tallie an sich heran, schmunzelt noch einmal kurz als er mir tief in die Augen sieht und legt seine Lippen dann sanft auf meine.
"Wir wiederholen das. Versprochen." haucht er gegen meine Lippen.
"Okay" flüstere ich noch, bevor er mich noch einmal küsst.
Nachdem wir am Morgen unsere letzten Sachen gepackt haben machen wir uns noch im Morgengrauen den kleinen Weg entlang zurück zu Harrys Auto. Am liebsten wäre ich noch viel länger hier geblieben. Aber der Alltag wartet.
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"Ich ruf dich später an ok?" Wir stehen vor meiner Haustür, es ist nachmittags und die Sonne scheint uns ins Gesicht.
"Ok. Harry ich kann dir nicht oft genug Danke sagen. Es war so schön.", grinse ich bevor ich mich auf meine Zehenspitzen stelle und mich zu ihm hoch strecke. "Ich liebe dich" füge ich kurz vor einem verabschiedenden Kuss hinzu.
"Ich liebe dich auch", schmunzelt er nachdem sich unsere Lippen wieder von einander gelöst haben.
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Langsam und möglichst leise drehe ich den Schlüssel im Türschloss der Haustür herum, in der Hoffnung dass keiner zu Hause ist. Meine Hoffnungen zerplatzen aber sofort wie eine Seifenblase, als ich meine Mutter - mit einem nicht gerade freundlichen Blick - vor mir steht. Dem Gesichtsausdruck nach zu folgen darf ich mich wieder auf eine stundenlange Moralpredigt freuen.
"Hi Mom." Mit ganz leiser und verunsicherter Stimme versuche ich die peinliche Stille in der Wohnung zu brechen.
"Wie stellst du dir das eigentlich vor, meine Gute?" mit zorniger Stimme werde ich nicht gerade nett begrüßt. "Erst haust du zwei Tage mit deinem tollen Freund ab, ohne mit mir persönlich darüber zu reden, dann kannst du dich nicht einmal bei mir oder bei deinem Vater melden und jetzt kommst du mit einem strahlenden Gesicht nach Hause, wie wenn alles in bester Ordnung wäre."
"Aber Moom..."
"Nichts aber. Du gehst jetzt in dein Zimmer und schaust erstmal wie du deine Schulsachen in Ordnung bringen kannst, mein Fräulein. Dein Handy kannst du gleich mal bei mir lassen, sonst wird aus dem Lernen wieder nichts."
Voller Wut, die sich in kürzester Zeit in mir zusammen gestaut hatte, lasse ich meine Reisetasche, die vorher noch über meinen Schultern hing fallen. Ich stöhne nur genervt auf, weil ich diese Worte schon tausend mal aus ihrem Mund gehört habe und beachte all die Worte gar nicht. Ich mache mich mit lauten Schritten auf den Weg in die Küche, wo ich mir erstmal ein Glas aus dem Regal nehme und mir Wasser einschenke. Von draußen höre ich ebenfalls laute Schritte die eindeutig immer näher kommen.
Oh, die Moralpredigt geht noch weiter.
"Wenn sich dein Verhalten und deine schulischen Leistungen in kürzester Zeit nicht drastisch ändern werden, haben dein Vater und ich beschlossen, dich auf ein Mädcheninternat zu schicken."
Vor Schreck lasse ich das Glas Wasser aus meinen Händen fallen.
Ein lautes "WAS" entweicht meiner Kehle. Unsere beiden Blicke fallen sofort auf das kaputte Glas auf den Küchenfließen und dessen Inhalt sich schon frei auf dem Boden verteilt hat.
Auf der Stelle beginne ich die größeren Scherben einzusammeln. Als ich nach oben zu meiner Mutter schaue, sehe ich nur eine Frau, mittleren Alters, die an den Türrahmen gelehnt ist und mir gespannt beim Scherben aufsammeln zusieht. Nach einem kurzen Kopfschütteln dreht sie sich um und verlässt immer noch mit dem Kopf schüttelnd die Küche.
Nachdem alle einst verteilten Scherben in meinen Händen gesammelt sind, richte ich mich auf und begebe mich zum Mülleimer, um die zersplitterten Teile des Wasserglases wieder aus meinen Händen zu lassen. Dabei meinte eine Scherbe witzig sein zu müssen und schnitt mir schnell mal in meinen Finger. Augenblicklich liefen nicht gerade wenig Tropfen Blut meine Hand hinunter auf den hellen Küchenboden. Schnell laufe ich zum Waschbecken um das schon verlaufene Blut wegzuwischen und die Blutung mit einem Taschentuch zu stoppen.
"Ach übrigens Danke, dass du mir hilfst!" schreie ich provozierend noch durch die Wohnung als ich die Küche mit einem in Taschentücher gewickelten, blutenden Finger mit lauten Schritten wieder verlasse, über meine Reisetasche stolpere, diese aber erstmal achtlos liegen lasse, in mein Zimmer und knalle lautstark die Tür mit meinem Fuß zuknalle.
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The Diary Of Us || harry styles
Short Story2 Menschen - 1 Liebe - 1 Buch. Sie führen die perfekte Beziehung. Sie lieben sich. Sie sind glücklich. Das ist das Leben von Lizz und Harry. Bis ein Unglück die beiden von einander distanziert. Einfach so. Wird er sie dazu bringen, sich noch ein zwe...