Wie ich die Brüder zu Feinden machte

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Als ich und Fili an der Tafel ankamen, saßen nur noch ein paar Elben da und spielten an ihren Harfen Musik. Elrond redete noch mit Gandalf und Thorin. Huch! Was war denn da passiert? Thorin redete mit Elrond, dass war nun wirklich nicht zu erwarten gewesen. Ich ging etwas näher an die Tafel und sah, dass die Zwerge offenbar nicht viel gegessen hatten. Ich zuckte mit den Schultern und nahm mir etwas von dem Gemüse, das fast unangerührt auf einem Tablett lag. Ich drehte mich um und fragte Fili, ob er nichts essen wollte. Er lehnte dankend ab. Zusammen machten wir uns auf die Suche nach den anderen Zwergen.

Fili und ich entdeckte diese schließlich schmausend und trinkend.

Bofur begrüßte uns trinkend: "Hey, ihr Zwei! Setzt euch zu uns und esst! Die Kost der Elben ist ja unverdaubar, also haben wir uns gedacht, dass wir uns schleunigst etwas selber machen sollten, um bei Kräften zu bleiben."

Fili schaute sich um und fragte Bofur: "Wo ist Kili?" Bofur guckte ebenfalls um sich herum und meinte: "Habe gar nicht gemerkt, dass er gegangen ist. Ist sich bestimmt hübsch machen gegangen!" Er lachte laut auf und nahm wieder einen Schluck Wein. Fili zog die Brauen hoch und ich blickte ihn unwissend an. Hübsch machen? Für wen?

"Ich gehe mich mal umziehen", sagte ich zu Fili gewendet. Er nickte und erinnerte mich: "Du hast mir den Abend versprochen." Oh ja. Das hatte ich ganz vergessen. "Komm einfach in einer halben Stunde auf mein Zimmer", teilte ich ihm mit. Zufrieden setzte er sich zu den Zwergen und lächelte mich an.

Rasch öffnete ich meine Zimmertür und schloss sie eben so schnell. Oh Durin! Ich lehnte mich gegen meine Tür, als jemand sagte:

"Hat dich jemand verfolgt oder warum bist du so hier reingerannt?" Ich schrie auf und blickte mich um. "Keine Angst, ich bins nur!" Auf meinem Bett saß Kili. KILI! In meinem Kopf schrillten alle Alarmglocken. Total verwirrt verhörte ich Kili: "Was machst du hier?!" Er stand auf und lächelte sei ganz typisches Kili-Lächeln. "Kannst du dich noch an heute morgen erinnern? Die Trolle?" Ich nickte. "Als Thorin uns getrennt hat, habe ich dir doch etwas gesagt." Fragend blickte er mich an, als ob er darauf warten würde, dass ich gleich Natürlich! oder Ah, genau! rufen würde. "Hast du das?", erkundigte ich mich leicht genervt. "Ja, ich habe Aduial gesagt. Das ist elbsich und bedeutet: Abend." Ich zog die Augenbrauen zusammen. Was sollte mir das sagen? "Und was meinst du damit? Ich kann kein elbisch." Er legte mir eine Hand auf die Schulter. "Ich weiß, aber ich habe gedacht, dass du es vielleicht herausfinden würdest. Du weißt doch, Fili und ich haben früher immer Elben gespielt, daher kannte ich das Wort. Und ich wollte unbedingt mit dir reden, also habe ich gedacht, dass ich dich am nächsten Abend treffen würde." Bei Durin war das kompliziert! Was dachte er wer ich war? Irgendein Gelehrter? Ich hatte ja schon Probleme in der Rechenschule gehabt. "Gut, was gibt es denn so dringliches zu besprechen?" Kili nickte und bat mich, mich hinzusetzten. Ich setzte mich auf mein Bett und er sich ebenfalls.

"Du bist sehr besonders Claydra." Mir stieg Röte ins Gesicht und ich fühlte mich geschmeichelt. "Du hast zum Beispiel keinen Bart, für eine Zwergin recht ungewöhnlich." Mein Lächeln wandte sich zum einem verständnislosen Blick. "Echt?!", fragte ich genervt. "Entschuldige. Du hast auch noch viele andere tolle Eigenschaften. Du bist zum Beispiel abenteuerlustig und generell bist du auch lustig also witzig ... du verstehst was ich meine?"

"Nein."

"Ich ... ich mag dich sehr, Clay. Du bist wirklich die netteste Zwergin, die ich kenne. Ich weiß, dass Onkel Thorin es nicht erlauben wird, aber das ist mir egal. Ich habe mich in dich verliebt, Claydra."

Verliebt. V-e-r-l-i-e-b-t. Ich konnte es nicht fassen. Kili? In mich. Meine Gefühle spielten verrückt. Was sollte ich nur tun. Natürlich mochte ich Kili. Sehr sogar, aber Fili ...

"Was?", mischte sich eine andere Stimme ein. Oh-mein-verdammter-Zwergenarsch! Ich war sowas von tot. Auf dem Balkon stand Fili. Er musste  irgendwie über die Balkone hinweg zu meinem Zimmer geklettert sein. Kili schluckte. Fili schluckte. Ich schluckte. Was sollte ich nur tun?

"Ich liebe sie, Fili", meinte Kili rau. Fili ging ins Zimmer, durch die offene Tür und wechselte mit seinem Blick zwischen mir und Kili.

"Willst du mich reinlegen?", vergewisserte er sich.

"Nein, Bruder."

Fili blickte Kili augenblicklich kalt an.

"Und das hast du jetzt gemerkt?! Wie kannst du es wagen?" , reif er wütend.

Kili stand auf.

"Ich kann nichts für meine Gefühle. Es fühlt sich richtig an, du kannst nichts dagegen machen!", antwortete ihm Kili bitter.

"Du weißt genau, was ich für sie empfinde und trotzdem versuchst du sie mir hinter meinem Rücken wegzunehmen. Du bist nicht der für den ich dich hielt. Ich habe gedacht, du würdest die Finger von ihr lassen. Ich habe mich getäuscht." Fili kam auf Kili zu und packte ihn am Kragen seines Hemds.

"Lass sofort los oder ...", warnte Kili ihn.

"Jungs, bitte!", ich robbte über das Bett zu ihnen, aber sie hatten nur noch Augen füreinander.

"Oder?", stichelte Fili.

Kili ballte seine Faust und verpasste Flili einen Kinnhacken, der sich gewaschen hatte, der knurrte und schlug direkt zurück. Kili taumelte rückwärts, fasste sich wieder und trat Fili heftig gegen das Schienbein. Fili sank auf die Kinie und sofort verpasste Kili ihm einen Schlag auf den Kopf.

"Hört auf!", schrie ich und stellte mich zwischen sie. Kili schubste mich unsanft weg. Fili zog Kili am Bein, sodass er auf den Rücken fiel und Fili sich über ihm aufbäumte und ihm ins gesicht schlug. Kili stöhnte.

Ich nahm Anlauf und stieß Fili von Kili weg.

"Ihr geht! Beide. Sofort." Fili stierte seinen Bruder an. "Auf gentrennte Zimmer. Wenn ihr euch noch einmal meinetwegen auch nur angiftet, wird Thorin davon erfahren und dann könnt ihr nicht damit rechnen, dass ich je mit einem von euch noch ein Wort wechsle!"

Fili stand murrend auf, warf seinem Bruder einen letzten, hasserfüllten Blick zu und sagte: "Du hast dich für mich entschieden. Ignoriere ..." Er schien nach dem passenden Schimpfwort zu suchen. "Ihn!" Er fing sich und ging.

Kili lag am Boden. Fili hatte ihm eine ordentliche Kopfwunde beschert. Kurz schaute ich mir sie an.

"Geh zu den Elben! Sie können dir helfen, nicht dass du dir eine Infektion einfängst", befahl ich ihm kalt.

Er stand auf. "Es tut mir Leid, Clay. Ich wollte nicht, dass das so endet. Du und ich ... Du schaust ihn anders an als mich. Du bist in ihn verliebt. Ich hätte es einfach für mich behalten sollen, ich weiß, dass du und ich wissen, dass du niemals mein sein wirst. Vergesse es am besten einfach ..."

Kili ging aus dem Zimmer.

"Kili!", reif ich. Er drehte sich um. Kili hatte Tränen in den Augen und entgegnete: "Ja?"

"Ich liebe ihn nicht. Und dass, was du eben gesagt hast: Ich werde es nicht vergessen."

Trübselig lächelte er.

Hallo. Mal wieder etwas Neuses von Claydra und Co.

Mich würde es interessieren, ob Fili-FFs generell eher unbeliebt sind oder obs an der Geschichte liegt. Das erste Kapitel der Story, das fast einen drittel der gesamten Reads aussmacht, ist ja noch ganz gut gelesen worden, aber ab dem zweiten Kapitel, flachen die Reads immer mehr ab. Nur noch 17 Reads pro Kapitel, aller höchstens aber auch nur. Kommentare: Fehlanzeige. Warum? Ich bitte euch heute wirklich eindringlich mir folgende Frage zu beantworten und nicht nur einer, sondern alle, die das lesen: Sind Fili-FFs so unbeliebt oder ist meine Geschichte so langweilig, dass jeder der sie liest, direkt wegklickt?

Beantwortet meine Frage, bitte.

Amelie. 



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