Immer ruhig bleiben

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Die Zwerge und der Zauberer hatten sich dazu entschieden den Trollhort aufzusuchen. Bilbo und ich hatten die Ehre genau das zu tun, was sie verlangten. Ich war Thorin Leid! Nicht das Bilbo schlechte Gesellschaft wäre, doch was hatte ich denn seinen Neffen angetan?

"Thorin ist schon ein Mistkerl", stellte ich fest. Bilbo nickte.

"Er ist sehr rau und so aufbrausend", stimmte Bilbo mir zu.

Die Zwerge gingen in der Höhle hin und her. Nur weil hier etwas Gold lag, nahmen sie es sich sofort. In ihrem Berg war doch wohl genug! Gandalf kam aus der Höhle und gab Bilbo eine Art Schwert. Es war sehr kurz und passte gut zu seiner Körpergröße.

Fili ging an mir vorbei und lächelte mich an. Ich tat gar nichts. Das war doch eine Unverschämtheit! Ich würde mit Thorin reden, schließlich war er nicht mein Onkel. Er hatte mir nichts zu sagen! Rein gar nichts!

Ein Mann mit Vogelscheiße auf dem Kopf kam angefahren. Mit Kaninchen als Gespann! Kaninchen! Man, in welchem Irrenhaus war ich hier gelandet?! Vielleich wäre es besser gewesen ich hätte mich alleine in die Eisenberge aufgemacht, anstatt dieser Horde Wilder zu folgen. Naja, wenn wir am Rande des Düsterwaldes waren konnte ich diese Geistesgestörten verlassen und nach Hause abdampfen. Fragte sich nur, wie lang das noch dauern würde. Wahrscheinlich waren wir noch nicht mal in der Nähe von Bruchtal. Und wegen Thorin mussten wir sicher einen Umweg machen, um uns ja nicht mit Elben auseinandersetzen zu müssen.

Der Irre mit dem Kaninchen-Schlittten verschwand mit Gandalf. Thorin schien in ein Gespräch mit Balin vertieft zu sein.

"Bilbo?", fragte ich zuckersüß.

"Ja?"

"Kannst du kurz mitkommen?" Ich lächelte ihn an und er nickte misstrauisch.

Ich bewegte mich langsam in die Richtung, in der Kili und Fili standen. Als ich noch vier Fuß von ihnen entfernt stand und sie mich nicht bemerkten, warf ich Fili einen kleinen Stein gegen den Kopf. Er schreckte aus seiner Starre hoch und sah mich an, als hätte ich ein Verbrechen begangen:

"Was ist denn los?"

"Was los ist? Dein Onkel ist los! Ich werde ihm sagen, dass er mich nicht so behandeln kann, dieser, dieser ..."

Kili trat dem Gespräch bei: "Wahrscheinlich denkt er, dass wir drei uns gegenseitig von unserer eigentlichen Aufgabe ablenken."

"Und die wäre? Ponys hüten?", fragte ich schnippisch nach.

Fili lachte kurz auf und Kili schmunzelte. Thorin schien etwas von unserem Gespräch mitbekommen zu haben, weshalb ich mich schnurstracks zu Bilbo umdrehte und mit ihm redete. Thorin beäugte uns trotzdem misstrauisch, bis er sich nach gefühlten 3000 Jahren wieder umdrehte.

"Ich hatte an die Reise zum Erebor gedacht. Es kommt wahrscheinlich erschwerend dazu, dass wir Prinzen sind und Fili König wird. Er denkt vielleicht, dass du dich an uns ran machst, um an das Gold im Erebor zu kommen", erläuterte Kili.

Ich zog die Augenbrauen hoch. "Ich sehe vielleicht so aus, als hätte ich Gold nötig, aber ich will gar kein von irgendeinem Drachen bekacktes Gold. Das kann er ruhig selber haben und sich wie im Bälleparadies fühlen!"

Fili antwortete mir: " Also von deinem Umhang abgesehen, siehst du doch hübsch aus."

Ich wurde rot. Knallrot. In diesem Moment interessierte mich mein zerschlissener blauer Umhang wenig.

"Wir gehen dann, nicht Bilbo?"

Bilbo nickte und sagte: "Tschüss Jungs! War nett euch zuzuhören."

Ich schlurfte von den Zwergen weg und unterhielt mich mit Bilbo über Pfeifen. Zwerge rauchten ja auch Pfeife, aber ich war nicht die geborene Pfeifenraucherin.

"Und dann gibt es noch Südstern. Wenn du mich fragst, hat das eine ganze besondere Note und die Form ist ebenfalls eine ganz hübsche", meinte Bilbo.

Ich hörte ein Geräusch und die Zwerge zückten ihre Waffen.

"Orks", rief Thorin.

"Wir müssen schnell weg hier", stellte der Zauberer fest.

"Die Ponys sind weg."

Na toll!   

" Lauft! Ich werde sie ablenken!", schlug der andere Zauberer vor.

Gandalf schüttelte den Kopf: "Sie werden dich kriegen! Die Warge sind schnell!"

Der Zauberer erhob den Kopf und meinte stolz: "Das sind Rhosgobel-Kaninchen, Gandalf,  sie sollen es ruhig versuchen!"

Der Zauberer stellte sich auf seinen Schlitten und trieb die Kaninchen an, die sofort losrasten. Die Zwerge, angeführt vom Zauberer, rannten los. Wie ich rennen hasste! Der Zauberer war auch nicht gerade der Hellste! Er lenkte seinen Schlitten so, dass wir fast gesehen wurden von diesem Ork-Pack. Irgendwie konnte ich mich gar nicht konzentrieren.

Oh, sie rannten wieder! Ich hüpfte hinterher, bis mich jemand am Kragen zog.

"Bleib stehen!", flüsterte die Stimme. Ups, ich war etwas zu weit gelaufen. Ich schaute hoch und starrte in Filis blaue Augen. Er ließ mich los. Irgendwie ging alles ganz schnell, Kili schoss einen Pfeil ab und die Zwerge erdolchten den Ork, der auf dem toten Warg gesessen hatte. Gandalf rief uns zu, dass wir zu ihm kommen sollten. Ich konnte nicht. Ein Warg rannte auf mich zu. Zuerst warf ich dem Ork, der auf dem Tier saß, ein Messer zwischen die Augen. Er fiel erstarrt zu Boden und der Warg knurrte angsteinflößend. Ich zog mein Schwert. "Komm schon her!", rief ich dem Tier zu. Als es auf mich zustürzte, rutschte ich unter ihm durch und schlitzte seinen Bauch auf. Danach ging ich zum Ork und zog das Messer aus seinem Kopf und rannte zu den Zwergen. Thorin, Fili und Kili standen wie angebunden da und schauten mich an als wäre ich ein Gott. Kein Trollgott, sondern eine heldenhafte Göttin, eine fabelhafte Kriegsgöttin. Wovon ich nicht alles träumte.

"Los, rein da!", scheuchte ich sie weg. Sie hüpften nacheinander den Abhang herunter und ich ihnen hinterher. Als ich gerade unten angekommen war, fiel ich Fili in die Arme. Sein Bart streifte meine Stirn. Ich stützte mich an ihm ab und lächelte ihn unsicher an.

Er schaute geschockt nach oben. Fili zog mich an sich. Würde er mich küssen? Ich wusste nicht, ob ich darauf vorbereitet war. Oh bei Durin! Diese Brüder waren wirklich stürmisch.

Ich hörte ein sehr lauten Aufprall hinter mir und drehte mich vorsichtig um. Ein Ork! Fili hatte mich beschützt. Ich drehte mich zu ihm um und bedankte mich.

"Danke, Fili! Du hast mich davor bewahrt von diesem Ding erdrückt zu werden. Wirklich, danke! Ich weiß, dass dieser Dank echt schäbig ist, aber wenn ich das wieder gut machen kann, dann sag es mir!"

Er hielt mich immer noch fest im Griff. Seine Hände um meine Arme fühlten sich kein bisschen störend an, nein, es gefiel mir.

"Treffe dich heute Abend mit mir. Allein."

Ich nickte. Er ließ mich los und drehte sich um. Ich hatte ja gesagt! Ja. Ah-fu. Ganz ruhig.

Na ja, zu dieser Zeit ahnte ich nicht im geringsten, was mich erwarten würde.


Hi! Lasst einen Vote und ein Kommentar da, das würde mich freuen. Morgen ist Schule. Bei Durins behaartem Hintern, das ist scheiße! Aber ich möchte im Moment unbedingt weiter schreiben und hoffe, dass ich das neue Kapitel schnell updaten kann. Wieder mit dem Handy, dann kann ich auch wieder Kapitel-Bilder einfügen. Ich habe nämlich keine Ahnung wie das mit dem Laptop geht. Wenn ihr es wisst, schreibt es in die Kommentare! Bye, bye!





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