Die Nacht war klar und die Sterne funkelten zu tausenden am Himmel, als sich zwei Schatten aus dem Dickicht des Waldes lösten. Ihr Ziel waren die Klippen die weit ins Meer ragten. Aber nicht um hinunter zu springen, nein sie setzten sich unweit des Vorsprungs auf die Erde und blickten hinauf zu den Sternen. Nun, im Licht des Mondes konnte man die Beiden auch erkennen. Eng aneinander geschmiegt saßen dort ein Mann und eine Frau, von der nur ein seufzen zu hören war. Die Zwei hatten gerade das Fest einer Freundin verlassen. Das Fest der Geburt ihres zweiten Kindes wohlgemerkt. Sie hatten es einfach nicht mehr ertragen von so vielen glücklichen Menschen umgeben zu sein.
Menschen die eine Familie - Kinder hatten, Kinder die ihnen selbst nie vergönnt sein würden. Wie gerne würden sie eigene Kinder haben, doch so oft sie es auch versuchten, ihr Wunsch blieb unerfüllt. Die Frau blickte zu den Sternen und sprach, "Jede meiner Freundinnen hat nun ein Kind nur ich nicht und dabei ist es doch unser größter Wunsch." Eine Träne lief ihr über die Wange und der Mann schloss sie in seine Arme. Plötzlich erschien ein heller Streifen über den nächtlichen Himmel. Eine Sternschnuppe zog die Aufmerksamkeit des Paares auf sich und der Mann rief sie an: "Fallender Stern bitte gewähre uns diesen einen Wunsch, schenke uns ein Kind." Und als hätte die Sternschnuppe seine Worte erhört leuchtete sie noch heller und schlug im nächsten Moment am Gipfel des Berges hinter ihnen ein.
Starr vor Schreck konnten die Beiden sich zunächst nicht bewegen, zu tief saß der Schock gerade fast von einem Sternenstück erschlagen worden zu sein. Doch dann umfasste der Mann die Hand der Frau und zog sie auf die Beine. Die Sternschnuppe hatte sie erhöht, sie war auf ihrer Insel eingeschlagen. Das konnte nur etwas Gutes heißen. Entschlossen machten sich die beiden auf um den gefallenen Stern zu suchen.
Ihre Reise war schwierige, denn sie waren aufgebrochen ohne etwas mitzunehmen. Doch die Tage, die die Reise in Anspruch nahm, sollten sich lohnen. Bald schon kam der Berggipfel in Sicht und somit auch der letzte Abschnitt ihres Wegs - der Anstieg. Ein für die gesundheitlich angeschlagene Frau beschwerliches Unterfangen, doch der Mann konnte sie nicht davon abbringen. Daher erholten sie sich ein letztes Mal in einem Dorf am Fuße des Berges und kauften Verpflegung für den letzten Teil der Reise. Weiter vier Tage dauerte der Aufstieg und sie hatten schon fast den Mut verloren den Gipfel zu erreichen, als sich vor ihnen ein großes Loch auftat. Beinahe wäre die Frau hineingefallen, da sie kurz nicht auf den Weg geachtet hatte. Doch sie fing sich wieder und begann gemeinsam mit ihrem Partner in den Sternenkrater abzusteigen.
Der Grund ihrer Suche kam dem Mann mittlerweile schon sehr unrealistisch vor. Was hatten sie sich eigentlich dabei gedacht blindlings loszulaufen? Nur aufgrund eines Wunsches und eines Sterns der zufällig auf ihrer Insel eingeschlagen war? Er schüttelte den Kopf und wollte seiner Frau gerade zurufen, dass sie wieder umkehren als er bereits einen spitzen Schrei und ein darauffolgendes Schluchzen vernahm. Schnell brachte er den Rest des Weges hinter sich, aus Angst ihr könnte etwas passiert sein. Doch zu seiner Verwunderung ging es der Frau gut zugegeben, ihr liefen Tränen über die Wangen und sie drückte ein Bündel blauen Stoffes an ihr Herz aber sie lächelte. Verwirrt ließ er sich neben seiner Frau nieder und bedachte sie mit einem fragenden Blick. Mit Tränen in den Augen flüsterte sie "Wir wurde erhört". Weitere Tränen tropften auf das blaue Tuch als sie es anhob und ihrem Mann dessen Inhalt zeigte. Langsam begannen sich auch in seinen Augen, Tränen zu sammeln als die Worte seiner Frau langsam zu ihm durchbrachen und er sah was unter dem Tuch verborgen lag. "Danke, ich danke dir!" sein rufen war gegen Himmel gerichtet. An diesem bereits wieder die Sterne funkelten und er legte seine Arme um die Frau und das Bündel. In welchem sich ein kleines Wesen gerade dazu entschieden hatte seine Augen zu öffnen.
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Kommentare und konstruktive Kritik sind immer gern gesehen.
Viel Spaß beim Lesen eure LaylaZora :)
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Sternenstaub - escape your Destiny
FanfictionDanielle lebt seit sie denken kann auf der Sommerinsel Hayamara. In wenigen Tagen wird sie 17 und ist damit endlich alt genug, um aufs Meer hinausfahren. Doch leider kann Danielle ihren Traum nicht lange Leben, denn ihre Eltern lüften endlich das Ge...