Vor dem Bistro stehend streckte ich mich erstmal ausgiebig und blickte in den Himmel. Die Sonne stand bereits im Zenit. Ich war länger bei Mirea und meinem Lehrmeister gewesen als ich gedacht hatte. 'Ob meine Eltern mit dem Mittagessen auf mich gewartet hatten?', schulterzuckend packte ich meine Einkaufstaschen fester und begann den Hügel zu unserem Haus hinauf zu steigen.
Wenige Minuten später stand ich auch schon vor unsere Tür und wollte diese öffnen, als mein Vater mir die Taschen schon aus der Hand genommen hatte. " Du hast dir beim einkaufen ja reichlich Zeit gelassen. Wir haben schon auf dich gewartet. ", sagte er und schob mich durch die Tür in Richtung Küche. " Warum das denn?", doch er brauchte mir die Frage nicht mehr beantworten, da ich nun in der Küche stand. Meine Mutter hatte den Tisch gedeckt, in dessen Mitte sich mein Lieblingsessen befand. Mir lief das Wasser im Munde zusammen und binnen Sekunden saß ich am Tisch darauf wartend, dass sich meine Eltern ebenfalls setzen. " Na, ich denke, dass du die Antwort bereits kennst. " lachte mein Vater und schob meiner Mutter den Stuhl zurecht. Ein nicken und ein sehnsüchtiger Blick auf das Essen meinerseits entlockte beiden ein Grinsen, bevor sie sich endlich hinsetzten und mir die Erlaubnis zu essen gaben.
Wie erwartet schmeckte das Essen wundervoll. 'Heute ist mein letzter Tag hier.', dachte ich während ich mich in der Küche umsah. Vor einem inneren Auge spielten sich kleine Ausschnitte aus meiner Kindheit ab. Einmal wollte ich alleine einen Kuchen backen und habe dabei die ganze Küche verwüstet, ein anderes mal hatte ich den Tisch decken wollten, war dabei aber mit den Tellern ausgerutscht und einige waren zu Bruch gegangen. Über all die kleinen Missgeschicke die mir hier passiert waren musste ich schmunzeln. Meine Tollpatschigkeit war eine Klasse für sich hatte meine Mutter damals immer gesagt, mich angelächelt und mir geholfen das Chaos zu beseitigen. Genau das selbe Lächeln trug sie auch jetzt als sie und mein Vater mich abwartend anschauten. Schnell schüttelte ich den Kopf. Ich war so in meinen Tagträumen vertieft gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte, dass sie mich angesprochen hatten.
" Tut mir leid, was habt ihr gesagt?" entschuldigte ich mich und wartete darauf, dass sie das gesagte wiederholen. " Immer am tagträumen. " mein Vater lachte, " Wir wollten wissen ob du bereits fertig gepackt hast?" "Nein, noch nicht aber viel fehlt mir nicht mehr. Ich packe einfach nach dem Essen noch schnell die restlichen Sachen ein. Ihr müsst mir ja noch erklären, warum ihr heute Morgen so komisch wart" antwortete ich und leerte meinen Teller. " Natürlich Schatz. " kurz sah ich etwas wie Trauer in den Augen meiner Mutter aufblitzen. Doch so schnell wie die Traurigkeit gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden. " Ich geh' dann jetzt hoch und packe meine Sachen." sagte ich und legte mein Besteck ordentlich auf den Teller. " Ist gut und pass auf, dass du nichts vergisst " antwortete mein Vater und legte sein Besteck ebenfalls zu Seite.Mit einem Nicken stand ich also auf, lief aus der Küche und die Treppe zu meinem Zimmer hinauf. Als ich jedoch bei der Hälfte angekommen war viel mir ein, dass sich mein Proviant ja noch in der Küche befand. Ich machte also kehrt und wollte gerade wieder in die Küche gehen als ich die Stimmen meiner Eltern hörte. An sich war das nichts besonderes, immerhin hatte ich sie ja in der Küche zurückgelassen, doch ich hörte meine Mutter weinen. "Ich will nicht, dass sie uns verlässt." , sie schluchzte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. " Ich will sie nicht jetzt schon verlieren. " mein Vater nahm sie tröstend in den Arm und strich ihr über den Kopf. " Wir hätten sie ohnehin früher oder später gehen lassen müssen.", er gab ihr einen liebevollen Kuss auf den Scheitel bevor er ihr Kinn anhob und ihr in die Augen schaute. " Aber 17 Jahre?" erneut bahnten sich Tränen ihren weg über das Gesicht meiner Mutter. " 17 wundervolle Jahre. ", mein Vater wische ihr die Tränen fort. " Wir sollten dankbar dafür sein, sie wenigsten so lange an ihrer Seite sein zu dürfen.", auch ihm kamen nun die Tränen und er schloss seine Frau in eine feste Umarmung. " Und wir sollten stolz sein, darauf wie schön, stark und herzensgut sie ist. ", erneut liefen ihm Tränen übers Gesicht. " Es waren nur 17 Jahre, aber das ändert nichts daran, dass sie immer unsere Tochter sein wird."
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Das neue Kapitel draußen - endlich. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr verzeiht mir die Zeit in der ich nicht geupdatet habe. ❤
eure Layla
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Sternenstaub - escape your Destiny
FanfictionDanielle lebt seit sie denken kann auf der Sommerinsel Hayamara. In wenigen Tagen wird sie 17 und ist damit endlich alt genug, um aufs Meer hinausfahren. Doch leider kann Danielle ihren Traum nicht lange Leben, denn ihre Eltern lüften endlich das Ge...