Kapitel 4

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Auf dem großen Platz vor mir tummelten sich die verschiedensten Leute – Piraten, Marinesoldaten, Reisende und normale Bewohner. Ich mochte dieses bunte Durcheinander, hier fühlte ich mich nicht mehr so anders – hier wurde ich nicht aufgrund meines Aussehens komisch angeschaut. Langsam schlenderte ich von einem Marktstand zum nächsten. Viele der Händler verkauften Obst und Gemüse – hierfür war unsere Insel schließlich bekannt. Natürlich gab es auch Stoff – oder Töpferwaren, Schmuck und vieles mehr. Hier konnte man eigentlich so gut wie alles kaufen und gab es etwas mal nicht, fand sich oft ein Händler der einem den gewünschten Gegenstand über lang oder kurz beschaffen konnte. Ja, unsere kleine Stadt konnte sich sehen lassen, und da immer wieder die Marine hierher kam, um ihre Vorräte aufzustocken hatten wir selten Probleme mit randalierenden Piraten. Hier galt schlichtweg das Sprichwort ' wie du mir, so ich dir ' wie ein Gesetz. Umgesetzt wurde es insofern als, dass die Soldaten die Piraten in Ruhe ließen, solange sie nichts anstellten oder sie angriffen und umgekehrt. ' Man könnte fast meinen, auf unsere Insel herrschte zwischen beiden Parteien Frieden. ', dachte ich als ich mich durch die Menge bewegte und auf einen der Lebensmittelstände zusteuerte, immerhin musste ich endlich meine Reiseverpflegung einkaufen. Der Händler war freundlich und schenkte mir, als ich meine Auswahl bezahlt hatte, einen zusätzlichen Apfel. Lächeln bedankte ich mich und setzte meinen Rundgang fort. Gedanklich strich ich dabei ' meine Waffen abholen ' und ' Verpflegung besorgen ' von meiner Aufgabenliste während ich in den Apfel biss. Da ich nun nichts mehr einkaufen oder abholen musste beschloss ich noch einen Abstecher in das Bistro meiner Freundin zu machen. Doch gerade, als ich mich wieder in Bewegung setzen wollte – ich hatte mich während des Apfelessens auf eine Bank unweit des freundlichen Händlers gesetzt – hörte ich aus eben dieser Richtung ein sagen wir etwas lauteres Verkaufsgespräch. Entschlossen mich für den Apfel zu revanchieren stand ich also auf, um dem Verkäufer gegebenenfalls mit seinem schwierigen Kunden zu helfen.

Die Meinungsverschiedenheit der beiden – des Händlers und eines blonden Mannes, der zugegeben ein interessantes Lasttier hatte – drehte sich anscheinend um eine pinke Frucht, die immer wieder von einem zum anderen wanderte. "Hey, kann ich euch vielleicht helfen?" ich hatte beschlossen sie einfach zu unterbrechen, bevor die Situation noch unschön werden würde - entweder für die Frucht oder die Streithähne. " Oh, ja bitte erklären Sie diesem Herrn, dass er kein Recht hat meine Früchte zu kritisieren. " Der Händler hatte mich anscheinend erkannt und hoffte nun wohl auf meine Unterstützung. "Natürlich habe ich das Recht dazu immerhin bin ich ihr Kunde und erwarte auch gute Ware." nun hatte sich auch der andere Mann zu Wort gemeldet und bedachte mich mit einem abwartenden Blick.
' Na dann mal los. ' " Also gut, wo genau liegt den das Problem? " Ich nahm dem Händler die Frucht aus der Hand und begutachtete sie während die beiden anderen mir gleichzeitig die Situation zu erklären versuchten. "Halt einer redet, so verstehe ich kein Wort." Ich deutete auf den Käufer "sprich". Er erklärte mir, dass der Standbesitzer ihm anscheinend einige noch unreife Früchte verkaufen wollte und diese noch nicht einmal essbar waren. Ich schaute den Händler an. "Stimmt seine Aussage?" "Natürlich nicht, ich würde niemals unreifes oder giftiges Obst verkaufen." wehrte dieser sofort ab. Ich seufzte und betrachtete die Frucht vor mir. ' Eins muss man dem Fremden lassen, die Frucht sieht schon etwas komisch aus und man könnte leicht meinen, dass sie giftig oder unreif wäre doch. ' Ich nahm meinen kleinen Dolch vom Gürtel, schnitt die Frucht auf und steckte mir ein Stück des Fruchtfleisches in den Mund. ' Also reif ist sie definitiv ', ich wischte meinen Dolch noch kurz ab und steckte ihn wieder an seinen Platz zurück. "Ich könnte nicht sagen, dass diese Frucht giftig oder unreif ist." Ich hielt dem Mann ein Stück der Frucht hin. "Probieren Sie selbst, oh und nur damit sie es wissen, unsere Insel ist bekannt für diese Früchte" ich ließ ein weiters Stück der Frucht in meinem Mund verschwinden "besser sie informieren sich darüber und entschuldigen sich bei diesem netten Händler ." Ich lächelte noch kurz und legte dem Verkäufer das Geld für die Frucht in die Hand, bevor ich mich umdrehte und Richtung Bistro ging. Im Hintergrund hörte ich noch das Dankeschön des Händlers und die Entschuldigung des Fremden, die mich zum Schmunzeln brachte. ' Man muss eben nicht alles mit Gewalt lösen. ', dachte ich, als ich auf die Eingangstür des Cafés zulief.

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So das neue Kapitel ist fertig und  ich hoffe es gefällt euch :)

Es kann sein, dass ich die nächsten beiden Wochen nicht weiterschreibten kann, da ich im Urlaub bin.

Auch möchte ich mich für die Stimmen in den ersten beiden Kapiteln bei NeverGiveUp____ bedanken, ich habe micht riesig gefreut.

eure LaylaZora

Sternenstaub - escape your DestinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt