Die Sonne schien hell und warm durch die halbgeschlossenen Vorhänge und weckte mich somit aus meinem Schlaf. Seufzend drehte ich mich im Bett auf die andere Seite und zog mir die Decke über den Kopf um dem hellen Licht wenigstens noch für ein paar Minuten zu entgehen. Mein Vorhaben wurde aber leider von meiner Mutter durchkreuzt, welche fröhlich wie immer mein Zimmer betrat und die Vorhänge zur Gänze aufzog. "Guten Morgen mein Schatz. Hast du gut geschlafen?" rief sie wobei sie sich neben mein Bett stellte und auf mich hinabblickte. "Bis vor ein paar Minuten schon, kannst du die Vorhänge nicht wieder zu machen" gab ich gähnend von mir und kuschelte mich wieder in mein Kissen. Meine Mutter lachte "Tut mir leid Schätzchen aber das kann ich nicht machen. Du hast mich Gestern doch ausdrücklich darum gebeten dich schon früh zu wecken." "Habe ich das?" fragte ich immer noch im Halbschlaf als mir meine Mutter die Decke wegzog und ich so keinen Schutz mehr vor dem störenden Licht hatte. "Mama... meine Decke" protestierte ich sofort und wollte nach dem kuscheligen Stoff greifen als sich meine Mutter wegdrehte. "Ja, du wolltest für Morgen noch einkaufen gehen" ‚Für Morgen? ' ich setzte mich im Bett auf, blinzelte ein paar Mal ins Licht und streckte mich. ‚Was war Morgen so wichtig, dass ich deshalb einkaufen musste? ' Nachdenklich schaute ich meiner Mutter zu wie sie die Decke zusammenlegte und auf meinem Schreibtisch platzierte. Gerade wollte ich sie fragen was denn genau Morgen war, als mein Blick am Kalender hängen blieb. ‚Mein Geburtstag. Ich wurde 17. Morgen würde ich zum ersten Mal zur See fahren' Sofort war ich hellwach und wühlte in meinem Kleiderschrank nach Anziehsachen, wobei mir der amüsierte Blick meiner Mutter keineswegs entging. "Ich gehe dann mal Frühstück machen, versuch dich auf dem Weg ins Bad nicht zu verletzen" schmunzelte sie und verließ mein Zimmer in Richtung Küche.
"Pah so tollpatschig bin ich nun auch wieder nicht" murmelte ich vor mich hin als ich mit meiner Kleidung in der Hand die Tür zum Badezimmer ansteuerte. Dummerweise hatte ich bei meiner Klamottensuche eine Socke etwas zu weit aus dem Kleiderschrank befördert und diese sorgte, als ich nun darauf trat dafür, dass ich Bekanntschaft mit dem harten Boden machte. ‚Danke Karma das hab ich jetzt echt gebraucht' wütend starrte ich die Socke an während ich aufstand und den restlichen Weg ins Badezimmer ohne weiter Blessuren schaffte. Im Bad stellte ich mich zuallererst unter die Dusche und trat danach nur mit einem Handtuch bekleidet vor den Spiegel.
So schlecht sah ich gar nicht aus, dunkelblaue Augen mit kleinen goldenen Sprenkeln, eine kleine Nase und leicht rosafarbene geschwungene Lippen wurden von meine Ebenfalls dunkelblauen Schulterlangen Haaren eingerahmt. Meine helle Haut und meine zierliche Statur passten ebenfalls zu meiner, sagen wir einmal etwas unter dem Durchschnitt liegenden Größe und harmonierten so perfekt mit meinem dunklen Haar.
Oft hatte ich meine Eltern als Kind gefragt warum ich so aussehe und nicht wie sie schwarze Haare und braune Augen hatte. Die Antwort war immer dieselbe ‚weil du etwas Besonderes bist'. Ich seufzte, mir darüber jetzt Gedanken zu machen hatte keinen Sinn ich sollte mich besser beeilen, da ich für meine Reise noch einkaufen musste.
In Windeseile war ich angezogen und stand mit getrocknetem Haar in der Küche. "Guten Morgen mein Stern. Hast du gut geschlafen?" fragte mein Vater als ich mich an den Esstisch setzte und er die Zeitung weglegte. "So wie immer" gab ich mit einem Lächeln zurück und begann mir mein Frühstücksbrötchen zu belegen. "Dann warst du wohl wieder die ganze Nacht wach und hast in den Himmel geschaut kein Wunder, dass du nicht aufstehen wolltest" witzelte meine Mutter als sie sich ebenfalls zu Tisch begab, in ihrer Hand ein Teller mit frischen Waffeln. "Na gut erwischt, aber sobald die Sterne am Himmel stehen kann ich einfach nicht anders als sie anzusehen. Sie ziehen mich einfach magisch an" meine Augen begannen leicht zu strahlen als ich an den schönen Nachthimmel dachte. "als wäre da oben mehr als das strahlen der Sterne uns verraten will". Lange schauten mich meine Eltern an bis mein Vater seufzte "Danielle, ich glaube wir müssen da über etwas reden". "Über was denn?" ich hatte bemerkt, dass die fröhlich Stimmung am kippen war und schaute meinen Vater nun verwundert an. "Dafür haben wir am Abend auch noch Zeit, besser du isst jetzt auf und machst noch deine letzten Besorgungen für Morgen." unterbrach mich meine Mutter und legte mir ein paar der Waffeln auf den Teller. "In Ordnung aber heute Abend will ich dann wissen was es so wichtiges zu bereden gibt" ich warf meinen Eltern einen prüfenden Blick zu bevor ich meinen Teller lehrte und das Haus in Richtung Stadt verließ.
'Was wohl so wichtig ist, dass sie es mir nicht jetzt sagen konnten? ' meine Gedanken drehten sich den ganzen Weg bis ins Dorf um kein anderes Thema.
Als ich aber am Marktplatz fast eine Frau umgerannt hätte, beschloss ich diese Frage erstmal zur Seite zu schieben. Immerhin gab es jetzt wichtigeres, meine Reise. Schnell ging ich im Kopf die Liste der Dinge durch die ich Morgen brauchen würde. Ein Schiff hatte ich, meine Kleidung sowie Hygieneartikel musste ich noch fertig packen, meine Waffen musste ich noch vom Schmied abholen und mir Proviant besorgen. 'Da habe ich ja noch viel Arbeit vor mir' dachte ich während ich den direkten Weg zum Schmied einschlug.
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Sternenstaub - escape your Destiny
FanfictionDanielle lebt seit sie denken kann auf der Sommerinsel Hayamara. In wenigen Tagen wird sie 17 und ist damit endlich alt genug, um aufs Meer hinausfahren. Doch leider kann Danielle ihren Traum nicht lange Leben, denn ihre Eltern lüften endlich das Ge...