Kapitel 5

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Gerade als ich die Tür des kleinen Cafés öffnen wollte, wurde diese von innen mit  einem Ruck aufgestoßen,  sodass ich schnell einen Schritt zurück machen musste, um nicht getroffen zu werden. Ein mürrischer Mann trat heraus und murmelte etwas wie ' nichtmal Sake haben die hier', bevor er an mir vorbei ging und im Getümmel verschwand. Kopfschütteln betrat ich Mireas kleines Reich und setzte mich an meinen gewohnten Platz. ' Warum sollte es hier auch Sake geben, immerhin war dies ja ein Bistro und keine Bar. ' Ich lies meinen Blick über die anderen Gäste wandern. Viele Einheimische konnte ich nicht entdecken. Ein Großteil der Leute waren Reisende oder Händler. Was   auch kaum verwunderlich ist,  da ich mich hier ja unweit des Hafens befinde.

Eigentlich wollte ich mich noch weiter umsehen, doch wurde ich durch ein Schaben abgelenkt. Vor mir stand Mirea, die sich gerade einen Stuhl vom Nebentisch heranzog und es sich mir gegenüber bequem machte. " Na,  hast du meine Kundschaft genug unter die Lupe genommen? " Ihren Mund umspielte ein leichtes Lächeln als ich mich ihr nun komplett zuwandte.  " Ja,  ich denke von den Anwesenden wird  hier keiner Unruhe stiften. ", lächelte ich sie an. " Das will ich auch hoffen." sie winkte eine ihrer Kellnerinen zu uns und bestellte für uns beide Kaffee und ein Stück Kuchen,  bevor sie sich einmal im Raum umschaute. " Ansonsten müssten sie Bekanntschaften mit meiner lieben Freundin machen nicht war." sie zwinkerte mir zu und fuhr demonstrativ über ihren Gürtel,  indessen Tasche sich neben einem Notizblock für Bestellungen auch eine Pistole befand - mit der sie, wie ich schon einige male erleben durfte, perfekt umzugehen verstand. " Dann hoffen wir mal, dass sich deine Gäste benehmen." antwortete ich ihr,  stand auf  und nahm der vollbeladenen Kellnerin im gleichen Moment die Kuchenteller aus der Hand.  Dankbar sah sie mich an, stellte noch schnell die Kaffeetassen auf den Tisch und verteilte die restlichen Bestellungen.

" Du solltest dir dringend überlegen eine weitere Kellnerin einzustellen. " ich stellte die Teller nun ebenfalls auf den Tisch und lies mich wieder auf meinen Stuhl fallen. " Denn bald bin ich nichtmehr da, um das Geschirr vor einem Absturz zu bewahren. " Mirea seufzte, " Ich weiß,  aber woher soll ich eine neue Arbeitskraft nehmen?  Viele der jungen Leute zieht es aufs Meer und die,  die noch hier bleiben sind gezwungen den Betrieb ihrer Eltern zu übernehmen oder unwillig zu arbeiten." Als sie das sagte schweifte ihr Blick zu einem der hintersten Tische des Bistros.  Ich folgte ihrem Blick und erkannte einige meiner alten Schulkameraden an besagtem Tisch sitzen. Lachend konsumierten diese ein alkoholisches Getränk nach dem anderen und rissen Witze - höchstwahrscheinlich über die Kellnerinnen,  die sich schon wieder mit viel zu vollen Tabletts abmühten. " Da hast du leider recht." Ich trank einen Schluck Kaffee und wendete mich wieder Mirea zu. Gerade wollte ich ihr mit einer  Bemerkung a la ~du schaffst das schon~ aufmuntern als ein "Nein,  lassen sie das!" gefolgt von einem lauten Klirren durch den Raum schallte. Mit einem mal war Mireas Problem nebensächlich und nicht nur meine Aufmerksamkeit lag auf der Szene die sich im hinteren Teil des Bistros abspielte.

Raito - einer meiner früheren Schulkameraden und nebenbei bemerkt ein richtiger Arsch - hatte die Kellnerin von vorhin am Handgelenk gepackt und zu sich gezogen, dass sie das nicht wollte und ihr das vollbeladene Tablett aus den Händen gefallen war schien ihn dabei nicht zu interessieren. Zeitgleich standen Mirea und ich auf  - einerseits, um dem Mädchen zu helfen und andete seits, um Raito hochkannt aus dem Bistro zu werfen, als ein Klatschen durch den Raum ging. Plötzlich war es mucksmäuschen still im Raum, denn die Kellnerin hatte Raito eine saftige Backpfeife verpasst. Dies gefiel ihm jedoch garnicht. Mit einem vor Wut hochroten Kopf und einem gezischten 'Miststück' stieß er sie von sich - genau in Richtung des zerbrochen Geschirrs. Ein erschrockes Quitschen entwich dem armen Mädchen als sie rückwärts taumelte und auf der Pfütze aus verschütteten Getränken ausrutschte.

Wie in Zeitlupe sah ich wie sie dem Scherbenmeer unaufhaltsam näher kam. Ich könnte sie auffangen ging es mir durch denk Kopf,  ich könnte sie vor den unsäglichen Schmerzen durch die unzähligen Scherben bewahren und doch war ich unfähig mich zu bewegen. Als wäre ich an Ort und Stelle festgewachsen konnte ich nichts weiter tun, als von dem angstvollen Gesicht der Kellnerin in das hämisch grinsende von Raito zu blicken.  Somit war es auch nicht verwunderlich,  dass ich mich wie aus einer Trance erwacht fühlte, als das zuschlagen der Eingangstür mich wieder in die Gegenwart riss.

Nach meinem Erwachen ging plötzlich alles ganz schnell. Eine Hand packte die Schulter der Kellnerin Sekunden bevor sie auf dem Boden aufgeschlagen wäre und zog sie mit einer einzelnen fließenden Bewegung wieder auf die Beine.  Eine behandschuhte Hand traf Raito mit einer beeindruckenden Kraft im Bauch und beförderte ihn durch den Tisch,  an dem immernoch seine Freunde gesessen hatten. Benommen blieb er in den Trümmern liegen und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Neuankömmling.

_________________________________________ So, das neue Kapitel ist fertig und ich hoffe es gefällt euch. :)

Findet ihr eigentlich, dass die Story zu langsam vorangeht oder Danielle zu viel in Gedanken ist?

Über Kommentare, Ideen und Hinweise auf Logik und Rechtschreibfehler würde ich mich sehr freuen.

Diese Kapitel widme ich AniratakRemmos. Danke für deine netten Kommentare und Votes.♥

Sternenstaub - escape your DestinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt