Part 28 (1) - Bad End

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PoV Manuel

Bei Taddls gelassenem Anblick senkte Manuel den Kopf. Also hatte selbst er den Gefangenen aufgegeben. Der in schwarz gekleidete Henker kam näher und Manuel wagte noch einen letzten Blick zu dem Mann, in den er sich letztendlich doch verliebt hatte. Doch dort saß kein gelassener Taddl mehr - genau genommen saß dort gar kein Taddl mehr. Der junge Prinz hatte anscheinend eine Maske fallen lassen, er war mit verzweifeltem Gesichtsausdruck aufgesprungen. Bevor sein Vater ihn packen und festhalten konnte war er bereits von dem Balkon gesprungen und stand wenige Augenblicke später neben seinem Freund. "Niemand rührt ihn an!" Seine Stimme klang hart, allerdings war auch panische Angst darin zu hören. Der Henker hielt inne und bewegte sich nicht. Taddl stand schützend vor Manu, welcher Tränen in den Augen hatte.

Nun war es am König, aufzuspringen. Jedoch bestand dort der winzige Unterschied, dass dieser im Gegensatz zu seinem Sohn eine geladene Pistole in der Hand hielt. "Junge, tritt zur Seite. Ich werde dir dein Leben erleichtern und dich vom Teufel befreien!" In seinen ebenfalls blauen Augen schimmerte der Wahnsinn. "Vater, lass es sein." Der Lauf der Pistole war auf Manuel gerichtet, jedoch stellte Taddl sich in diesem Moment dazwischen, nahm Manuels feingliedriges Gesicht in seine Hände und küsste ihn liebevoll - vor allen Anwesenden. Eng umschlungen standen die beiden verliebten Jungen da, als das Unvermeidliche passierte - ein Schuss fiel. Manuel spürte einen durchdringenden Schmerz im Schädel, mitten auf der Stirn schien der Ursprung zu sein. Aber wie konnte das sein? Taddl stand doch vor -

Als Manu die Augen aufgeschlagen hatte, wünschte er sich, die geschlossen gehalten zu haben. So war er gezwungen, das klaffende Loch in Taddls Kopf zu sehen. Die Kugel seines Vaters hatte seinen Kopf durchbohrt und danach noch genug Kraft gehabt, sich in Manuels zu schlagen.

Gerne hätte er behauptet, dass die beiden sich noch gegenseitig so etwas wie "ich liebe dich" sagen oder sich ein letztes Mal küssen gekonnt hätten. Doch dem war nicht so. Die Realität sah so aus, dass die beiden ohne einen einzigen Laut von sich zu geben oder eine weitere Regung zu machen auf das widerwärtige Podest fielen. Und tot waren.

Manche würden sagen, das Paar sei im Anderswo gelandet, andere würden es Himmel nennen, wieder andere vielleicht sogar Hölle. Aber nichts davon entspräche der Wahrheit. Die beiden sind im Nirgendwo, doch sie sind vereint. Für immer. Eine Ewigkeit verbunden. Endlich... sind sie frei.

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Das war also das erste Ende der FanFiction, die ich vor einigen Jahren geschrieben hatte. Hoffentlich hat sie euch bis hierhin gefallen und euch sind die Charaktere genauso ans Herz gewachsen wie mir. Wenn ihr allerdings noch mehr davon lesen wollt, heute kommt noch ein Kapitel mit dem zweiten, guten Ende. Und in den nächsten Wochen mit Glück sogar noch weitere Nebenkapitel mit Vor- und vielleicht Nebengeschichten.
Wenn ihr auch daran Interesse habt, fügt die Geschichte doch eurer Bibliothek oder einer Leseliste hinzu - oder folgt meinem kleinen Profil, hier kommen in nächster Zeit ja noch andere Projekte. Es würde mich sehr freuen, euch wieder unter meinen kleinen Kapitelchen lesen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Fabya Nerdkind

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