Gefahr

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Es würde zu lange dauern den Fluss zu überqueren, deshalb muss ich wohl durch ihn hindurch. Ich habe keine andere Wahl. Jede Minute zählt. Ich zaubere einen Schleier über meine Kleidung, der mir ermöglicht mein Gewand trocken zu halten. Es wird so zu sagen wasserabweisend. Mit Bedacht Strecke ich eine Zehenspitze ins Wasser. Puh, ist das kalt. Aber daran darf ich jetzt nicht denken, Augen zu und durch. Ich schwimme so schnell wie ich kann, doch es ist ein breiter Fluss. Es wird schon seine Zeit dauern, ihn zu überqueren.
Nach einer Stunde bin ich endlich am anderen Ufer angekommen. Jetzt noch durch einige kleine Wälder und am Rand einer Sonnenblumenwiese wohnt er auch schon.

"Onkel! Onkel!, es ist etwas schreckliches passiert!".
Da kommt er auch schon um die Ecke und fragt mich besorgt was denn los sei.
"Ich wurde beobachtet, gejagt. Ein kleiner Gnom warnte mich, doch es passierte ein zweites Mal. Die dunklen Krieger kehren zurück".
"Bist du dir da ganz sicher"?
"Ja, die Zeichen sind eindeutig! Wir müssen etwas unternehmen",
"Wenn du recht hast, mit dem was du sagst, dann sind wir alle in großer Gefahr! Es ist unsere Pflicht, die anderen vor dem Unheil zu warnen".
Immer noch völlig außer Atem bitte ich ihn um ein Glas Wasser. Während ich mich kurz ausruhe, hat mein Onkel genügend Zeit sich fertig zu machen. Er muss mich begleiten. Nur er kennt den Weg zu den Elfen. Wir werden sie zuerst warnen, da ihr besiedeltes Gebiet am nächsten liegt. Zusätzlich werden wir den Zauberern einen Brief zukommen lassen, er soll Ihnen von den Ereignissen berichten.

An: Zaubererrat
Von: Lavendula
WICHTIG!
Ich hab euch leider schlechte Neuigkeiten zu überbringen. Urudon ist in Gefahr. Es gibt einige Anzeichen dafür, dass das Böse wieder bereit ist, anzugreifen. Wir müssen alle Bewohner warnen. Ich habe bereits meinen Onkel aufgesucht, er wird zusammen mit mir zu den Elfen gehen und diese informieren. Wenn es euch möglich ist, würde ich euch bitten die Tierwesen zu warnen. Ich werde dann auch versuchen die Menschen rechtzeitig zu erreichen. Wir müssen für alles bereit sein. Ich weiß, ich bin keine Oberhexe, aber ich würde euch bitten mir zu vertrauen. Ich sah einige der dunklen Krieger, sie verfolgten mich im Wald, auch von Krähen wurde ich beobachtet. All diese Zeichen deuten auf böse Geschehnisse hin.

Mein Onkel und ich machen uns nun auf den Weg. Wir gaben den Brief dem Phoenix meines Onkels, er wird ihn sicher zu den sieben Zauberern bringen. Es wird ein drei Tages Marsch zum Land der Elfen. Wenn wir die Pferde nehmen dann höchstens zwei. Mal sehen ob mein Onkel noch in ihrem Besitz ist. Ich laufe um die Scheune und blicke in den Stall. Tatsächlich, er hat sie wirklich noch. Ich werde sie schnell satteln, und dann geht es auch schon los.
Wir haben uns vorgenommen am ersten Tag die weite Hügellandschaft zu überqueren. Am zweiten reiten wir dann durch diverse Dörfer, bis wir endlich bei den Elfen angekommen waren.
2 Tage später
Wir sind nun angekommen und uns erwartet ein freundlicher Empfang. Als sie allerdings unsere bedrückten Gesichter sahen, verging Ihnen die Freude und sie erkundigen sich nach unserer schlechten Miene. Wir erklären Ihnen die Lage. Sofort wird Alarm geschlagen. Sie hatten es bereits vermutet. Auch sie haben die Zeichen erkannt, und nun wurden sie von uns bestätigt.
"Doch wir haben ein Problem", erklärt der Oberste der Elfen.
" Wie wir hier alle wissen, kann dieser Kampf nur mit Hilfe des Steines gewonnen werden. Doch niemand unter uns weiß wo sich der Stein befindet. Lavendula, dein Großvater versteckte damals diesen Stein. Hat er dir vielleicht Hinweise hinterlassen, wo er sich befinden könnte"?
"Nein, dass nicht direkt".
" Dann ist jede Hoffnung verloren".
"Wartet! Ich habe eine Kiste gefunden, vielleicht finden wir in ihr einen Hinweis. Durch Zufall geriet sie in meine Hände", erklärte ich und zeigte ihm den gefundenen Gegenstand.
"Zufall? Das war kein Zufall! Nicht jeder vermag es solch eine Kiste zu finden. Du wurdest auserwählt. Aber natürlich! Du bist die Auserwählte".
"Auserwählte? Aber auserwählt wofür"?
"Du bist mit den alten Geschichten sicherlich vertraut, dann solltest du auch wissen, dass die Schlacht damals nur durch die Hilfe deines Großvaters gewonnen werden konnte. Es ist jetzt deine Aufgabe diese Kiste sicher zu verwahren, es ist deine Aufgabe den Stein wieder an seinen Platz zurück zu bringen. Ich bin sicher du weißt wo sich dieser Platz befindet. In der Höhle eines großen Gebirges, westlich von hier. Wir haben das Glück, dass du diesen Stein schon früher gefunden hast, somit können wir/kannst du wahrscheinlich schlimmeres verhindern. Danach musst du ihn wieder verstecken, in der Hoffnung es würde niemals wieder zu solch einem Vorfall zwischen Gut und Böse kommen".
" Meine Aufgabe? Aber wie soll ich dass machen? Ich kann nicht einmal kämpfen. Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie ein Schwert in der Hand gehalten. Abgesehen davon, wo befindet sich dieser Stein"?
Als Antwort erhielt ich nur:" Erinnere dich an dein Gespräch mit dem Zauberer, es wird dir helfen diese Frage zu klären. Schwerter nützen nichts mehr, ein mächtigerer Zauber wird benötigt".
Völlig verzweifelt sacke ich auf der Bank neben mir zusammen. So viel Verantwortung. Aber ich darf mich jetzt nicht hängen lassen. Ich muss es schaffen und ich weiß ich kann es schaffen! Mit neuem Tatendrang stehe ich wieder auf.
"Was muss ich tun"?

Lerne neue Zaubersprüche, lerne dich zu verteidigen und am wichtigsten, lerne keine Furcht zu haben. Angst macht dich schwächer und somit für den Gegner leichter verwundbar. Es ist eine gefährliche Reise auf die du dich begibst, gib acht und halte stets die Augen offen. Uns bleibt noch ein bisschen Zeit. Wir werden dich für den Kampf rüsten und dir die beste Waffe schmieden, die man in diesem Land bekommen kann. Einen neuen und stärkeren von handgemachten Zauberstab".
Heute findet meine erste Zauberstunde statt.
Ich werde mit ein paar Grundtechniken beginnen. Zuerst soll ich ein paar Dinge schweben und wieder fallen lassen, Dinge in Brand setzten, zerbrechen und ein kleines Gewitter erzeugen. Das geht doch mit links, dachte ich jedenfalls. Morgen sollen mich weitaus mächtigere Zauber erwarten.

Aber eine Sache muss ich immer noch herausfinden. Wo ist dieser Stein? Warum müssen alle Zauberer und Elfen immer in Rätseln sprechen? Ich weiß nur noch, dass ich ihn einige Sachen über meinen Großvater und die von mir gefundene Kiste fragte. Natürlich, die Kiste. Das muss die Antwort sein! Ich laufe zu dem Obersten der Elfen und frage ihn ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege. Er nickte. Da musste ich wiedermal von selbst draufkommen, das hätte er mir nicht gleich sagen können. Aber gut, das stimmt wenigstens schon einmal. Ich erkläre ihm dass ich die Kiste nicht aufbekomme und dass sie sich nur öffnet wenn die Zeit gekommen ist.
Es ist ja wirklich zum Haare ausreißen! Jetzt war ich endlich von der Kiste abgelenkt und ich muss schon wieder versuchen Sie aufzubekommen. Ich spüre es schon. Das Blut strömt in meinen Kopf. Er ist schon knallrot. Ich bekomme so eine Wut. Sie wissen genau wie neugierig ich bin. Aber nein, ich muss ja die Auserwählte sein, die warten muss bis sich diese kleine, blöde Kiste von selbst öffnet.
"Beruhige dich, ich bin sicher die Zeit ist mittlerweile gekommen, um sie zu öffnen".
"Oh nein, das glaube ich nicht! Hier bitte versuchen sie es selbst".
Mit diesen Worte drücke ich ihm die Kiste in die Hand und verschränke verärgert meine Arme. Sachte legt er die Kiste auf einen kleinen Tisch vor ihm.
"Nun, versuche ein letztes Mal sie zu öffnen. Vielleicht mit etwas weniger Gewalt als beim letzten Mal".
Diese Elfen glauben aber auch alles zu wissen!
"Soll ich die Kiste streicheln oder was"?
Er blickt mich verwirrt an. Oops! Habe ich das etwa laut gesagt?
"Es wäre jedenfalls einen Versuch wert"!
"Was"?
"Die Kiste sanfter zu behandeln".
Das ist jetzt nicht wirklich sein Ernst oder? Aber gut! Ich widerspreche einem erfahrenem Elfen lieber nicht. Ich bewege mich auf die Kiste zu und streichele ihr einmal über ihre Oberseite. Auf einmal bewegt sie sich, streckt sich, gähnt und öffnet sich.
Ich glaube mein Auge fängt gleich an zu zucken. "Stunden lang probiere ich jede mögliche Methode um diese Kiste aufzubekommen und dann berühre ich sie leicht und sie öffnet sich"?
"Nun ja, die Zeit scheint gekommen zu sein".

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