Dunkle Ereignisse

13 5 0
                                    

Meine Reise führte mich weiter. Tief durch die hohen Gebirge und weiten Wälder. Ich überquerte Flüsse und wanderte nun auf die Mojas- Berge zu. Diese gelten als die ältesten Berge der Welt, denn niemand schaffte es jemals sie zu überwinden. Es war zwar bereits Frühling, aber der Schnee lag auf diesem Gebirge so hoch, dass ich meine eigenen Beine nicht mehr sehen konnte. Das muss ziemlich lustig ausgehen haben, denn man konnte gerade mal meinen Kopf sehen der aus dem Schnee heraus ragte. Ein Schneesturm zog auf. Der Wind blies mir ins Gesicht und kleine Schneebrocken blieben in meinen bereits zersausten Haaren hängen. Meine Nase war feuerrot und meine Beine spürte ich längst nicht mehr. Auf der Hoffnung nach einem Unterschlupf wanderte ich weiter. Ich zauberte mir ein kleines durchsichtiges Schild herbei das den Schnee abwehrte und verhinderte das mein Gesicht einfror. Nach etwa einer Dreiviertelstunde glaubte ich die Mojas- Berge erreicht zu haben. Also ich glaubte es nicht nur... vor mir war ein rießiges Schild wo in Großbuchstaben draufstand: MOJAS- BERGE - links abbiegen.
Nachdem ich abgebogen war konnte ich eine Höhle entdecken in die ich natürlich gleich einkehrte. Im Inneren war es ziemlich warm, draußen hörte ich den Wind pfeifen und den Schnee, der laut gegen das Gestein prallte. Ich begann mich umzusehen. Die Höhle war gar nicht so klein wie ich dachte. Mein Zauberstab leuchtete mir den Weg und ich beschloss in den hinteren Teil zu gehen. Dort entdeckte ich eine Wendeltreppe die sich die schmalen Gänge hinab schlängelde. So neugierig wie ich nun mal bin, stieg ich die Treppe hinab. Je weiter nach unten ich ging desto kühler wurde es. Die Wände waren feucht und kleine Wassertropfen fielen zeitweise auf den Boden. Unten angekommen überzog mich eine Gänsehaut, ein feiner Luftzug der meine Haut streifte und mich erschaudern lies. Ich entdeckte ein Gewässer. Eine Art unterirdischer See. In der Dunkelheit konnte man nicht viel erkennen und auch mein Zauberstab half mir nicht weiter. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen ohne laute Geräusche zu machen. Ich konnte ja nicht wissen ob hier unten vielleicht doch jemand lebte. Ich hörte ein lautes Knacken und fuhr vor Schreck zusammen. Zögernd sah ich mich um. Als ich zu Boden blickte bemerkte ich, dass ich auf etwas drauf gestiegen bin. Etwas Hartes. Ein Knochen?Doch Knochen von wem oder was ? Es kam mir vor als würde sich im Wasser etwas bewegen. Vorsichtig näherte ich mich. Je näher ich kam desto unwohler wurde mir. Plötzlich spürte ich einen kleinen Tropfen im Nacken. Rasch blickte ich nach hinten. Ich merkte allerdings nicht, dass sich hinter mir andere Geschehnisse abspielten. Ich wurde aufmerksam als sich riesige Klauen neben mir schwer auf den Boden fallen ließen. Ich drehte mich um. Und dann sah ich es.... ein Wesen von einer Größe wie ich es nie zuvor gesehen hatte. Seine Augen schimmerten in der Dunkelheit. Sein langer schlangenähnlicher Körper schlängelte sich langsam in meine Richtung. Seitlich an seinem Kopf befanden sich Kiemen, die ihm das Leben unter Wasser ermöglichten. Daneben bogen sich zwei Hörner nach hinten die ihm ein fürchterliches Aussehen verliehen. Langsam ging ich mehrere Schritte nach hinten. Ich hielt meinen Atem an, alles war still. Vor mir dieses gigantische Wesen. Es stand völlig reglos vor mir und beobachtete mich mit seinen roten Augen.
Ehe ich mich versah, schoss es nach vorne und versuchte mich anzugreifen. Ich konnte gerade noch ausweichen, da ich mit voller Wucht auf die Seite sprang. Dies allerdings stellte sich nur als Ablenkungsmanöver dar. Das Wasserungeheuer packte mich mit seinen Krallen und wirbelte mich wild in der Luft herum. Ich musste irgendwie versuchen an meinen Zauberstab zu gelangen. Diesen hatte ich nämlich bei meinem Sturz verloren. Ich spürte einen Schmerz am Rücken. Seine große Klaue hielt mich am Boden fest. Als ich meinen Kopf nach links drehte fand ich meinen Zauberstab wieder. Ich versuchte nach ihm zu greifen aber ich war noch zu weit weg. Ich weiß nicht wie ich das schaffte, aber es gelang mir unter seinen Krallen durchzuschlüpfen. Mein Ziel war nun der Stab. Geradeaus rannte ich auf ihn zu. Noch nie hatte ich solch eine Angst. Ich schnappte meinen Zauberstab und schuf das grellste Licht das man sich nur vorstellen konnte. Geblendet von dem Licht wich die unheimliche Kreatur mit einem entsetzlichen Schrei zurück. Das war meine Gelegenheit. Außer Atem rannte ich um mich in Sicherheit zu bringen. Ich versteckte mich hinter einer Steinwand. Licht konnte ich jetzt keines mehr machen, da ich sonst entdeckt werden würde. Ich konnte nichts mehr sehen, ich musste mich jetzt voll und ganz auf mein Gehör verlassen. Ich bemerkte wie sich diese dunkle Gestalt leise an mich heranschlich. Ich konnte seinen Atem hören und verspürte einen leichten Luftzug. Ich hielt die Luft an, hoffentlich würde es mich nicht entdecken. Ich schaffte es gerade noch in Deckung zu gehen als das Ungeheuer mit seinem Kopf um die Ecke blickte. Möglichst unauffällig versuchte ich mir einen Stein vom Boden zu schnappen, diesen könnte ich dann zur Ablenkung verwenden. Und das gelang mir auch. Ich warf ihn weit genug von mir  weg, sodass dieses Wesen mir nicht zu nahe kommen würde. Zischend machte es sich auf den Weg dem Geräusch zu folgen. Ich wartete einen Moment und suchte dann einen Ausweg aus dieser Höhle. Eine Zeit lang irrte ich in den Gängen herum bis ich schließlich auf eine etwas größere Fläche stieß. Ein Hohlraum im Inneren dieser Grotte. Ich begann mich vorsichtig um zu sehen. Meine Augen schossen von einer Richtung in die andere um sicher zu gehen, dass dort nichts lauern würde. In einer Ecke sah ich etwas Schimmerndes. Sofort machte ich mich auf den Weg um herauszufinden um was es sich dabei handelte. Ich fand eine kleine Kiste auf, doch ich hatte nicht die Macht diese zu öffnen. Sie war verziert mit purem Gold und ihr Holz war durchzogen von einem feinem Muster. Sie stand auf einer kleinen Erhöhung, an der Wand und  über ihr waren Schriftzeichen. Ich versuchte sie zu entschlüsseln. Viel konnte ich nicht lesen aber eines war klar, da stand eindeutig der Name meines Großvaters. Doch was hatte es damit auf sich? Ich musste erfahren was in dieser Kiste war! Und so führte mich meine Reise weiter...

Eine unentdeckte WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt