Kapitel 13: Okkulte Machenschaften

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Langsam entwich der modrige Geruch aus dem längst vergessenen Raum. Clara hatte alle Mühe die Tür mit den verrostetet Scharnieren zu öffnen. Mit einem ächzen und quietschen bewegte sie sich nur langsam und die Fäulnis kroch in Claras Nase. Ein Moment der Übelkeit überkam sie und für einen kurzen Moment, nicht mehr als ein Wimpernschlag, dachte sie ein Wispern zu vernehmen. Mit einem starken Ruck öffnete sich schliesslich die Tür. Staub tanzte im Sonnenlicht, als ob dieser sich freute, endlich wieder frei zu sein. Langsam gewöhnte sich Clara an den Geruch und versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen, die in dem freigelegten Raum herrschte. Die Staubflocken fingen an sich zu bewegen, als ob etwas hindurchgriff, das Wispern wurde deutlicher und Clara schritt zurück. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, konnte aber einen angsterfüllten Schrei gerade noch unterdrücken. „Reginiep dnu Rethcälhcs“, sprach die Dunkelheit. Was geht  hier nur vor sich, dachte Clara und  beobachtete die Bewegungen des Staubs in der Luft. Schritt für Schritt, nur langsam näherte sie sich der Dunkelheit, ohne einen Willen. Sie versuchte sich zu wehren, doch irgendetwas zog an ihr. Sie griff nach der Tür und ging langsam in die Dunkelheit. Sie hatte ein wenig Mühe, musste sie gebückt gehen, da der Raum nur ein wenig mehr wie  einen Meter Fünfzig hoch war. „Reginiep“ flüsterte es wieder und Clara fühlte die kalten Wände des Raumes. Sie schienen Feucht zu sein, wie frischer Morgentau und irgendwelche Zeichen oder Wörter waren eingeritzt. Mit einen lauten knarren schloss sich die Tür hinter ihr und die letzten Sonnenstrahlen verschwanden. Dunkelheit. Clara atmete schwer, der Gestank und die Fäulnis umklammerten sie. Panik stieg in ihr auf, sie fing an hektisch nach dem Ausgang zu suchen, als sie plötzlich irgendwo hängen blieb. Ihre Füsse stolperten und ohne eine Orientierung schlug sie hart auf den Boden auf. Wärme umschmeichelte ihr Gesicht und sie war sich nicht sicher, wie lange sie nun hier gelegen hatte. Die Platzwunde an ihrer Stirn blutete unaufhörlich, doch davon bekam Clara nicht viel mit. Sie versuchte sich an irgendetwas zu orientieren, einen Punkt zu finden um zu wissen, wo der Ausgang war. Doch vergebens.  Sie tastete die Wände ab, Zeichen und Wörter reihten sich aneinander, doch ihre Bedeutung blieb ihr verborgen. Licht, sie brauchte Licht, dachte Clara und suchte in ihrer Hosentasche. Sie seufzte erleichtert auf, als sie etwas fand. Sie zog das Feuerzeug raus und entzündete es.

Was sie sah, liess ihr den Atem stocken. Die Wände waren voll mit eingeritzten Wörtern und Symbolen. Immer wieder konnte sie die Wörter „Reginiep“ und „Rethcälhcs“ lesen.  Spinnenweben kleideten den Raum aus und die Kadaver der Spinnen lagen verstreut auf den Boden oder hingen in den Netzen. Es musste einen zweiten Eingang geben, wie sonst sollten die Insekten hier hereingekommen sein? Sie leuchtet weiter mit dem Feuerzeug und entdeckte eine Nische. Sie war schmal und der faulige Geruch wurde stärker, als sie sich dem Spalt näherte. Mit Kraft und Mühe, zwängte sie sich an der Wand entlang und Stolperte in einen grösseren Raum. Im Schein der Flamme, erblickte sie einen Tisch, welcher mit dunklen Flecken übersät war. Tücher und irgendeinen Art von Operationsbesteck lag auf den Tisch und war ebenfalls mit diesen dunklen Flecken bedeckt. Doch alleine mit dem Feuerzeug, konnte Clara nicht viel ausmachen und trotz ihrer Neugier und den Wispern, welches sie umschloss, versuchte sie diesem Raum wieder zu entfliehen. Nachdem sie sich wieder durch die Nische gedrückt hatte, dauerte es eine Weile bis sie endlich das Loch fand, welches zur Tür gehört. Mit einem kräftigen Stoss konnte sie die Tür öffnen und fühlte sich befreit, gar in Sicherheit. Das Wispern in ihren Kopf wurde lauter und trotz der Versuchung wieder hineinzugehen, schloss sie die Tür, lehnte sich dagegen und liess sich auf den Boden gleiten. Luna, mauzte und schlich um ihre Knie. Clara hob die Katze auf ihren Arm. „Hast du Hunger meine Kleine?“ fragte sie mit einem kindlichen Tonfall, als es an der Tür hämmerte. „Miss Taylor?“ brüllte eine Stimme und Clara hörte Mephis auf der anderen Seite. „Miss Taylor, ich weiss dass sie da sind. Machen sie sofort die Tür auf.“  Er klang zornig und aufgebracht. Clara setzte Luna ab, richtete sie auf und ging zur Tür.

Mephis stand dort, sein Gesichtsausdruck war purer Hass und Abscheu. „SIE! Ich wusste, dass sie ärger bedeuten. Sie und ihre gottlose Katze. Man sollte sie verbrennen, aufhängen oder steinigen.“ Blaffte der Priester ihr wutentbrannt entgegen. Clara schlug die Tür zu, lief in die Küche und suchte nach einem Messer. Sie wusste nicht wozu dieser Irre in der Lage war, wollte aber kein leichtes Opfer darstellen. Sie griff zu ihren Mobiltelefon und wählte den Notruf. Besetzt. Verwundert schaute sie auf das Telefon, legte auf und wählte erneut die Nummer. Wieder kam nur das Besetzt Zeichen und der Priester hämmerte stärker gegen die Tür. Was ist hier los?, fragte sie sich und ging zitternd mit dem Messer in der Hand zur Tür. Es hämmerte weiter und Clara riss die Tür auf, doch niemand stand mehr dort. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie fing an zu schluchzen. „Was passiert hier nur?“ fragte sie sich laut und lies sich auf den Boden sinken. Unaufhörlich weinte sie und wusste nicht so recht, ob das alles real war oder ob sie nur Träumte. Das Messer fiel mit einem klirren auf den Boden und Clara legt ihr Gesicht in die Hände. „Reginiep dnu Rethcälhcs“ wisperte es wieder und die Vögel zwitscherten an diesem schönen Tag, als ob alles in Ordnung war.

Die Mordokai Trilogie: Das DorfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt