Ich kann das nicht!

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Als ich wieder zu mir kam, war ich meiner Kleider beraubt wurden und trug nur noch ein weißes Leinenhemd sowie eine weiße Hose. Sie waren dreckig und kratzten. Angwiedert verzog ich mein Gesicht. Ich wollte mich aufrichten, doch eine Kette an meiner rechten Hand, wie Fuß, hielt mich davon ab. Verwirrt sah ich mich erneut um.

Ich musste in einem Art Kerker sein, obwohl die Wände erstaunlich glatt dafür waren. Allgemein sahen sie nicht wie normale Steinwände aus. Sie waren schwarz und vor mir spiegelte es. An manchen Stellen waren Zeichnungen zu erkennen. Sie zeigten manchmal zwei glückliche Jungen, die miteinander spielten. Es mussten Zwillinge sein.

Andere Bilder zeigten schreckliche Szenarien. Ein Monster entführte einen der Jungen und fraß ihn am Ende auf. Manchmal waren auch nur albtraumhafte Gestalten zusehen. Die meisten schrecklichen Bilder waren mit roter Kreide gemalt wurden. Die schönen von ihnen mit bunter Farbe. Ich ließ mich seufzend gegen eine Wand neben mir fallen. Wo war ich bloß wieder rein geraten?

Als plötzlich noch jemanden mit den Ketten rasseln hörte. Er musste unmittelbar neben mir sein. Hinter der Wand an der ich lehnte. Warte, das war keine Steinwand sondern ein Gitter. Und hinter diesem Gitter saß ein Junge.

"Na bestauntst du meine Kritzeleien?", fragte er ohne sich zu mir um zudrehen. "Ja, sie sind interessant.", antwortete ich und versuchte in sein Gesicht zusehen. Der Junge stöhnte und drehte sich mit einer Lampe zu mir. Ich erstarrte.

"Ciel?", hauchte ich verwirrt. Seine Augen waren glasig und sein Gesicht mit Blut verschmiert. Auf seiner Brust war eine Narbe zu erkennen und so wie ich, war auch er gefesselt. "Was-" "Würde ich auch gern wissen.", murmelte er und griff an das Gitter. Ich versuhte es ihm gleich Zutun. Die Ketten rasselten und schnitten in meine Gelenke. Doch unsere Finger berührten sich und griffen in ineinander.

Ciel lächelte mich an und ich lächelte zurück. "Es ist wie damals. Als sie uns gefangen nahmen.", flüsterte er. "Damals hast du meine Hand auch genommen und gesagt, du würdest mich beschützen.", seufzte ich. Es tat weh über die damaligen Geschehnisse zusprechen. Meinem Bruder erging es nicht anders. "Ja das habe ich gesagt.", sagte er und Tränen liefen ihm über die schmutzigen Wangen, "Getan habe ich es aber nicht." Mitfühlend wollte ich ihm die Tränen weg wischen, doch die Ketten hielten mich davon ab.

Wütend riss ich an ihnen. Es klackte und die Eisenringe schlossen sich fester um meine Gelenke. Erschrocken blickt mein Bruder zu mir auf. "Du darfst dich nicht gegen sie wehren!", rief er und seine Stimme hallte von den Wänden wieder. "Habe ich gemerkt.", entgegnete ich mit Schmerz verzogenem Gesicht. Mein Bruder seufzt. "Du dumm Kopf.", murmelte er und lachte. Ich musste auch etwas schmunzeln.

Dann wurde es still. Wir schwiegen. Man konnte den Regen hören, wie er gegen die Wände schlug und der Wind, wie er heulte. "Wir haben in dem Haus, wo ich früher immer versteckt wurde, eine Stimme gehört. ", sagte ich und brach so das Schweigen, "Warst du das?" Mein Bruder schien zu überlegen. "Nein. Ich habe eigentlich nur in deinem Anwesen rumgespukt.", meinte er nach einer Weile, in der wieder Stille breit gemacht hatte. "Wer war es dann?"

Als plötzlich Schritte zuhören waren. Ciels Hand schloss sich fester um meine und ich konnte seine kalten Finger zittern spüren. "Nichts sagen!", befahl er flüsternd. Ich wollte protestieren, doch als die Tür meines Gefängnisses geöffnet wurde, überlegte ich es mir anders.

Der Mann der nun eintrat, war ein Riese. In Einer, seiner großen Hände, hielt er eine Laterne. In der Anderen hatte er eine Peische. "Na ihr zwei.", sagte er mit einem dreckigen Grinsen auf den Gesicht. Ciel verzog das Gesicht. "Hunger? Ach eigentlich ist es egal, ob ihr Hunger habt oder nicht. Es gibt jetzt essen.", meinte der Riese und machte einem zierlichen Mann, einem Zwerg, platz, damit er eintreten konnte.

Mit Essen meinten der Mann einen Brei, wo ich gar nicht wissen wollte aus was er bestand und einen Glas gefühlt mit einer schäumenden Flüssigkeit. Angwiedert verzog ich das Gesicht. Der Riese fing an zu lachen. "Keine Zeit zum meckelig werden, Blaublut." Dann verließ er und der Zwerg den Kerker.

Mein Bruder sieht mich mitleidig an. "Es gibt leider nichts anderes.", sagte er und ließ mich los. "Du isst das?", fragte ich angewiedert. Ciel griff als Antwort nur nach dem Glas und nahm einen Schluck. "Ich sagte doch es gibt nichts anderes hier.", meinte er und leckte sich den Schaum von den Lippen. Schon allein vom Hinsehen wurde mir schlecht. "Ich kann das nicht!", murmelte ich und hielt mir die Hand vor den Mund. Mein Bruder zuckte nur mit den Schultern. Er hatte lange nichts anderes mehr gegessen und so störte es ihn wenig, wie das Zeug schmeckte.

Ich ließ mich stöhnend gegen die Wand fallen. Alles hier erinnerte mich schmerzlich an damals. Gefangen in einem Käfig gemeinsam mit Ciel. Gezwungen zu essen, was auch immer es sein mag, und gefesselt bis man stirbt. Ich ließ den Kopf hängen und schloss müde die Augen. Als ein Schrei mich hochfahren ließ. Auch Ciel unterbrach sein Mahl.

Der Schrei war weder menschlich, noch passte sie zu irgendeinem Tier. "Der Teufel.", flüsterte mein Bruder. Ich sah ihn verwirrt an, als mein rechtes Auge begann zu schmerzen. Ich hatte das Gefühl, dass Sebastian mir erneut das Mal auf das Auge brannte und schrie vor Schmerz auf. Besorgt sah Ciel mich durch die Gitterstäbe an. Seine Fingerspitzen berührten mich und ich drehte mich zu ihm um. "Es wird alles gut, versprochen.", flüsterte er und sah mir tief in die Augen, "Und dieses Mal halte ich mein Versprechen." Mit diesen Worten begann mein Bruder an den Fessel zu ziehen.

We are Ciel and Twins forever // Black Butler FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt