Im Prinzip sind wir nur Seelen

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"Was machts du da?", schrie ich und sah ihn fassunglos an. Hatte er mich nicht gerade gewarnt nicht an den Ketten zu zerren? Mein Bruder grinste nur und meinte: "Ich bin keine Mensch, Castiel. Ich bin eigentlich Tod und daher-" Die Ketten knackten bedrohlich oder waren es die Knöchel von Ciel, so wirklich sicher war ich mir da nicht. Mein Bruder schrie und im nächste Moment stürzte er zu Boden.

Obwohl warte! Eigentlich hing er noch in den Ketten, stand aber gleichzeitig vor mir. "-und daher kann ich unter großen Schmerzen zum Geist werden oder so.", beendete er seinen Satz und trat lächelnd durch das Gitter zu mir. Verblüfft blies ich die Wangen auf und wurde aber von einem erneuten Schmerz, in meinem rechten Auge, sofort aus meiner Verblüffung gerissen.

Mein Bruder kniete sich zu mir und hielt mir die Augen zu. "Ganz ruhig.", flüsterte er und ich seufzte. "Was soll das nun wieder?", fragte ich genervt und versuchte die Schmerzen zu ignorieren. "Ich will uns hier nur rausholen, kein Grund sauer zu werden.", murmelte er und ich spürte ein dumpfes Gefühl im Kopf. Dann sackte ich förmlich in mir zusammen. "Was machst du?", fragte ich murmelnd und meine Augenlieder wurden immer schwerer. "Uns hier raus bringen, habe ich doch gesagt.", antwortete mein Bruder, dann wurde alles schwarz.

Ich wachte in einem anderen Raum auf. Er war komplett weiß gestrichen und Waffen hingen an den Wänden. Dennoch wirkte alles unrealistisch und verzerrt. "Wo?", hauchte ich verwirrt und sah zu meinem Bruder. "In der Waffenkammer.", kam es von ihm. Er saß am Schloss der Tür und spielte daran herum. "Und wie-" "Ich bin ein Geist vergessen? Ich kann vieles.", meinte er und grinste. "Und warum ist alles so verzerrt?", löcherte ich Ciel weiter aus. "Weil wir in der Welt der Geister sind. Im Prinzip sind wir nur Seelen." Ich sah ihn verwirrt an. Was?

Als mir auffiel das er viel heller war als ich. Sowie dass mein Anzug schwarz und seiner weiß war. "Verstehe ich nicht.", murmelte ich irretiert. Mein Bruder seufzte und ließ vom Schloss ab. "Wir sind Geister und unsere Körper sind noch im Keller. Verstanden?" Ich nickte, als hätte ich es, aber in wirklichkeit hatte ich kein Wort verstanden.

"Such dir eine Waffe aus. Wir mögen zwar aussehen wie Geister, unverletztbar sind wir nicht." Ich richtete mich auf und sah mir die verschiedenen Waffen vor mir an. Von Messsern bis Degen, von Rauchbomben bis Gas und von Gift bis Pfeilen war alles vorhanden. Ich nahm mir ein paar Pistolen und drehte sie interessiert in meinen Händen. Sie waren außerordentlich leicht und ließen sich gut in den Händen halten. Ciel griff zu einigen Dolchen und zeigte dann auf das Schloss. "Kannst du es aufschießen?" Ich schüttelte den Kopf. "Das treffe ich niemals!" "Natürlich triffst du! Ich war es doch immer der daneben geschossen hat." Ich überlegte.

Die ganze Zeit über hatte ich doch seine Rolle übernommen. Ich habe den schwachen gespielt und nun hatte ich mich so daran gewohnt, dass ich es schon als meine eigene Charaktereigenschaft ansah. Also natürlich traf ich, dass blöde Schloss! Warum hielt ich mich eigentlich noch zurück.

Ich hob eine der Pistolen, zielte und schoss. Das Schloss sprang in zwei und die Tür war geöffnet. Leise schlichen wir aus der Waffenkammer. "Wir müssen den Teufel finden, bevor du durch den Vertrag Schaden nimmst.", meinte er. Ich rannte wortlos neben ihm her. Dann spaltete sich der Weg. "Du rechts, ich links?", fragte ich und sah zu Ciel, dieser nickte.

Nun rannte ich allein durch die Gänge. Es war schon komisch das ich niemanden begente. Vielleicht war ja gerade Mittagspause...
An einer Tür blieb ich stehen. Man konnte Stimmen hören:

"Wie sind die Zwillinge so?" Ein Mann musste das gesagt haben, denn die Stimme war tief und durchdringend. "Unterschiedlich. Der eine ist schwach und hat eine weiße Seele. Der Andere ist ein Dickkopf und seine Seele rabenschwarz." Eine Frau. Ihre Stimme war irgendwie seltsam, übernatürlich vielleicht. "Und der Teufel?", fragte der Mann nun. Die Frau lachte. "Sagt erstmal nichts mehr. Tja unter seines Gleichen ist er nicht so überlegen." Der Mann lachte nun auch. "Sehr gut."

Ich zuckte zusammen. Die Frau war ein Teufel und der Mann vermutlich der Vertragspartner. Also hatte ich gegen sie keine Chance.

Also beschloss ich weiter zu gehen. Umso weiter ich lief,  umso mehr schmerzte mein rechtes Auge. Sebastian musste in der Nähe sein. An einer dunkeln Tür blieb ich stehen. Die Schmerzen waren nun kaum noch auszuhalten, also musste der Teufel hier sein. Vorsichtig öffnete ich die knarrende Tür. Es war stockfinster und roch nach Blut. Ich begann nach einer Lampe zu suchen.

Ich fand alles mögliche: Folterinstrumente aus einem seltsamen grünen Metall, blutige Stoffentsen und einige Gläser mit seltsamen Flüssigkeiten, aber keine Lampe. Es war zum verrückt werden.

Sauer trat ich gegen einen Gegenstand und es klirrte. Mist! Das war eine Lampe. Ich kniete mich nieder um sie wieder zu finden. Die Scherben stachen, aber ich ignorierte es gekonnt. Dann hatte ich endlich das Metallgestell in der Hand. Jetzt brauchte ich nur noch Streichhölzer.

Wieder begann die endlose Suche. Ich fand einen Schreibtisch und darauf einige Dokumente, eine Feder und ein Tintenfass, aber natürlich keine Streichhölzer. Doch dann unten in der letzten Schubfach lag eine Schachtel. Zufrieden zündete ich die Lampe an. Das Licht erhellte meine Umgebung stückweise und gab noch einige Dinge frei, die mir noch nicht aufgefallen waren: Einen erloschenen Kamin, Foltertische, Spritzen und einige Kittel an der Wand. Ich begann nach Sebastian zu suchen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und dann sah ich ihn -

und erstarrte.

Sorry das das Kapitel nicht schon gestern kam, aber ich bin nicht so wirklich zufrieden. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem...

We are Ciel and Twins forever // Black Butler FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt