Vor Schreck wäre mir fast die Lampe aus der Hand gefallen, doch ich fing mich noch in letzter Minute. Ich versuchte meinen Atem zu beruhigen und trat langsam auf den Teufel zu.
Er lag am Boden. Ketten, aus diesem komischen grünen Metall, hielten ihn fest. Der Boden um ihn herum war blutig verschmiert und sein Frack zerrissen. Seine Haare waren nass, blutig nass, sowie wie seine zerrissene Kleidung. Wunden zierten seinen ganzen Körper und sein Atem war schwach und unregelmäßig. So zugerichtet hatte ich ihn bis jetzt nur einmal gesehen und zwar auf der Campinia, aber selbst das wirkte im Gegensetz zu dem ...
"Hey, Sebastian.", flüsterte ich und stupste ihn an. Nichts, mein Butler blieb still und starr liegen. Ich verollte die Augen und sagte dann etwas lauter: "Sebastian ich befehle dir: Wach auf!" Der Teufel öffnete müde die Augen. Er sah mich verwundert an und richtete sich langsam auf. "Was haben sie mit dir gemacht?", fragte ich und untersuchte die Ketten. "Tut mir leid, mein Herr, dass ich ihnen so einen schrecklichen Anblick biete.", murmelte er und mir entfuhr ein genervtes Stöhnen. "Das ist mir egal, was ist passiert?" "Sie haben mich gefoltert." Ich stutzte. "Aber du bist ein Teufel, sowas sollte dich eigentlich nicht stören. Und sag mir bitte nicht, dass es hier Todesgötter oder andere derartige Lebewesen gibt!"
Mein Butler schwieg, doch dann fiel mir das Gespräch wieder ein, was ich voher belauscht hatte. "Ein Teufel war es. Ein Teufel hat dich gefoltert.", murmelte ich. Sebastian nickte stumm und beobachtete mich, wie ich versuchte die Ketten zu lösen. Ich zerrte an den Ketten und schoss sogar darauf, aber nichts geschah. "Warum funktioniert das nicht? Was ist das für ein Metall?", fragte ich meinen Butler und ließ mich erschöpft neben ihm nieder. "Das ist Teufelseisen." Ich sah ihn verständnislos an. Teufelseisen? Noch nie gehört! "Es kommt aus der Hölle und ist das einzigste Eisen, was uns Teufel wirklich großen Schaden zufügt.", erklärte Sebastian und ließ die Ketten klappern.
Schweigen hüllte uns ein und jeder schweifte in seine eigenen Gedanken ab. Wie kamen wir hier raus? Gab es Schlüssel zu den Fesseln? Und wenn ja, wer hat sie? Sicher die Teufelin. Ich seufzte, als Schritte zuhören waren. Verwirrt sah ich auf. "Es kommt jemand.", stellte ich entsetzt fest und beobachtete den Schein der Laterne, der von draußen immer näher kam. "Das ist sicher Louise." Ich stöhnte. Genauer gings nicht oder? "Die Teufelin.", meinte Sebastian. "Und sie foltert dich.", schlussfolgerte ich und blickte mich um. Ich musste mich irgendwie verstecken. "Ja, mein Herr.", antwortete er und ich fragte dann verwirrt: "Und warum?" "Sagen wir, wir haben uns schon in der Hölle nicht verstanden." "Und eure kindischen Zankereien führt ihr hier weiter?" "Ja, so ungefähr.", murmelte Sebastian, "Bei ihnen ist es doch ähnlich. Ihre Eltern haben sich mit Anderen gezankt und sie zanken weiter."
Ich musste unweigerlich kichern. "Ja, da hast du wohl recht. Unsere Eltern streiten und wir führen es weiter." "Unsere? Wir?" Sebastian beobachtete mich verwirrt und mir wurde klar, dass ich das gerade laut gesagt hatte. "Ach egal!", meinte ich mit einer weg werfenden Hand Bewegung.
Ich suchte die Wand weiter nach Geheimgängen oder ähnlichen ab. Es musste doch hier irgendwelche geben, wo ich mich verstecken konnte. Endlich fand ich eine verschiebbare Wand und schlüpfte hindurch gerade noch rechtzeitig, denn die Tür schwang auf und die Teufelin trat ein. Ich löschte mein Licht. "Mit wem hast du gesprochen?", fragte sie und ihre Stimme jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Vorsichtig linste ich durch einen Spalt im Mauerwerk. Im Licht ihrer Laterne konnte ich sie schwach erkennen.
Sie war groß und schlank, dennoch sah sie aus als könnte sie kräftig zu schlagen. Ihre rotbraunen Haare hatte sie hochgesteckt und ihre Lippen waren blutrot. Unserer Zeit unpassend trug sie Hosen und ein längeres rotes Oberteil. Sie hatte verdammt hohe Schuhe an und kniete sich gerade zu meinem Butler nieder. Ihre eisblauen Augen funkelten belustig , als ihre Finger über Sebastians Wunden tanzten. "Geht es dir schon besser?", fragte sie nun und zog den Teufel an der Kette auf die Beine.
Sebastian verzog das Gesicht. "Wie soll ich sagen, eine lange Pause war mir ja nicht gegönnt." Die Teufelin kicherte. "Brauchst du denn wirklich so lange?", seufzte sie und ließ ihn wieder zu Boden fallen. Mein Butler stöhnte und zog schmerzvoll die Luft ein. Louise, oder wie auch immer die Teufelin gleich hieß, griff nach einer der Peitschen und strich über sie, als sie plötzlich innehielt. "Wir sind nicht allein.", murmelte sie und ihre Augen begannen rot zu leuchten. "Wie kommst du denn darauf?", mein Butler spielte den Unschuldigen. "Wie wohl?" Die Teufelin trat auf ihn ein. "Durch die Seele die hier ist!", fauchte sie und in ihren Augen konnte ich misstrauen sehen.
Zittrig krappelte ich rückwärts. Sie durfte mich nicht entdecken, auf keinen Fall! Wand, ich stieß gegen die Wand hinter mir. Weiter konnte ich nicht. Ich zog die Beine an und machte mich so klein wie möglich. Ich hörte die Schritte der Teufelin. Sie kamen auf mich zu, langsam und andächtig. "Die Seele eines Zwilling.", flüsterte sie, "Die schwarze der Beiden." Sebastian zerrte an den Ketten. Es rasselte. Nun musste sie direkt vor mir stehen. Mein Herz rasste und schlug mir bis zum Hals. Ich atmete tief durch und entsicherte meine Pistolen, auch wenn das wenig gegen sie bringen würde.
Die Hände der Teufelin fuhren über die Wand und berührten den geheimen Mechanismus. Die Ketten von Sebastian spannten sich. Ich hielt den Atem an.
Jetzt habe ich den Termin total verpasst und das Kapitel kommt zu spät... Tut mir leid. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
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We are Ciel and Twins forever // Black Butler FF
Fanfic"Töten ohne sich die Hände dreckig zumachen ist noch schlimmer als es mit eigenen Händen zutun. Doch einen Teufel auf sie zu hetzen... Wie tief seid ihr gesunken, Phantomhive?" Ciel ermittelt mal wieder im Namen der Königin und wird dabei rücksic...