"Verbrügerung" Teil 2

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Am späten Nachmittag wachte ich wieder auf und blickte sofort in Senkous Gesicht. Er saß im Schneidersitz vor mir und notierte sich einige Dinge auf einem Klemmbrett. Für einen Moment, dachte ich, wir wären wieder im Labor, doch glücklicher Weise lag ich in meinem Zimmer, dick eingepackt in meine Futongmatte und mir war heiß.

„Oh Gott,.......was ist passiert? Konnte sich jemand die Nummer von den Wagen merken?"

Senkou:"Sieh an, du hast deinen schlechten Sinn für Humor wieder gefunden, nicht schlecht.", sagte er knapp,"Das zeigt, das deine kindliche Seite wieder zum Vorschein gekommen ist."

„Was redest du denn da? Ich verstehe nur Bahnhof.", murmelte ich.

Senkou:"Der Klon hat dich wohl nicht mehr als Rivalen im Visir, sondern mehr als,Artgenossen. Die Menschen sind misstrauisch mit meiner Anwesenheit."

„Und das verwundert dich? Aber......hey moment mal! Wo sind deine Hörner?!"

Ergrinste mich an und strich seine Haare beiseite. Da waren keine Hörner mehr, nur noch kaum sehbare Stümpfe.

Senkou:"Ist dir das die ganze Zeit nicht aufgefallen? Ich habe mir die Hörner im Labor abgeschliffen, damit ich nicht so auffalle."

„Aber wozu denn das? Kouta und die anderen sind doch schon an uns gewöhnt,wozu also die Hörner abschleifen?"

Mitzuckenden Auge sah er mich an und zeigte mir damit deutlich was er von meiner Bemerkung hielt.

Senkou:"Schon gut Senkou, lass gut sein.", sagte er zu sich selbst und massierte sich die Schläfen,"Er ist noch ein Kind, also lass es."

Etwas in meinen Kopf begann wieder zu schmerzen und ich raufte mir dieHaare. Es war wieder dieses entsetzliche Fauchen das mich quälte und traktierte und da erschien er mir erneut,.......Slicer.....

„Dachtestwohl du wärst mich los, du jämmerlicher Wicht!", lachte er, warfmich zu Boden und drückte mich mit seinem Fuß in den Dreck.

„Nein!Nein, lass mich in Ruhe! Ich habe jetzt wieder eine Familie, alsobrauche ich dich nicht........"

„Unsinn!Du brauchst mich so, wie das Licht, den Schlaf, das ganze Zeug was dutagtäglich in dich hineinstopfst! Oh nein, wir sind untrennbarmiteinander verbunden! Es gibt kein zurück! Nur wenn du unserenkleinen Pakt eingehst, wird dein leiden aufhören!"

Ichtauchte wieder in die Realität und war wieder drauf und dran, meinenKopf auf den Boden zu rammen, doch Senkou hielt mich zurück.

Senkou:"Aufwachen!Rayo, hör mir zu! Wehre dich dagegen, bleib stark!"

„Gehtnicht!", raunte ich.

Ichspürte wie meine Gutmütigkeit sich wieder von mir abspaltete unddie Finsternis mich übermannte. Warum nur, lies er mich nicht inRuhe? Warum durchlebte ich diesen Albtraum, immer und immer wiederaufs neue? Was war der Grund für sein Dasein?

Mayu:"Ohnein, was hat er denn nun wieder?!", hörte ich Mayu ins Zimmerkommen.

Senkou:"Erhat einen Anfall! Zurück!", fauchte er,"Komm nicht näher,sonst........hey!"

Sieschubste ihn beisiete, kam auf mich zu und nahm mich in ihren Arm.Ich sah nur noch dieses blutige Rot vor meinen Augen. Rasende Wuthatte mich gepackt, doch irgendwie konnte ich mich noch im Zaumhalten. Ich spürte wie mein Herz zu zerreißen drohte, wie es immerschneller und schneller schlug, bis es zu einem gewissen Punkt ankamund alle Grenzen gesprengt wurden. Hier, in der Realität, kämpfteich immer noch mit mir selbst, doch in Gedanken, saß ich woanders,ja....genau, ich kannte diesen Ort. Es war die Treppe, die nach untenin die Stadt führte und dort auf der Mauer im Garten, lag ich nunund ruhte mich aus. Die Schatten der Blätter hatten mir einen kühlenPlatz verschafft. Langsam hob ich die Hand und hielt mir die blendeneSonne vom Hals und die Kirschblüten wurden vom Wind verweht, direktin den Garten.

Elfen Lied - A New TimeWhere stories live. Discover now