ElfenLied, A New Time, Kapitel 13
„Erfüllung"
Oftmals,gelangen wir eines Tages an gewissen Punkten in unseren Leben, diewir zunächst nicht verstehen. Dinge, die wir einfach nicht begreifenwollen, sodass wir wütend aufspringen und davon laufen. Aber danngibt es Augenblicke, in denen es unausweichlich ist, zu kämpfen,auch wenn wir dabei unser Leben für andere aufs Spiel setzen.
Auchich habe einst einen solchen Augenlick erlebt, glaube ich. Ich warnoch ganz jung, so verletzlich und ängstlich. Ein starker Sturmwütete draußen, es regnete unaufhörlich und ich suchte Schutz. Eswar ein kleines Haus, alles war dunkel und verlassen. Dasunausweichliche kam dann viele Stunden später zur Haustüre herein.Ein kleines Mädchen, viel jünger als ich, kam mit seinen Eltern inden Flur, sie erschraken als sie meine Hörner sahen und alles wasich nur noch sah, war ein roter Vorhang aus Blut. Als dann auch nochdas Mädchen zu schreien anfing, überkam mich ein solch grässlicherEkel vor mir selbst, ich bekam Angst vor mir, meinen Kräften, meinereigenen Natur. Ich konnte mich nicht mehr im Spiegel ansehen, denndort auf der anderen Seite, wartete wie immer, meine finstere undmörderische Seite auf mich. Doch ob dies alles damals vor langerZeit wirklich so geschehen ist, weiß ich nicht mehr. Vielleichthatte ich es getan, vielleicht auch nicht.
Geradezu diesen finsteren Zeiten, in denen alles verloren scheint undnichts mehr zu retten ist, werden die dunkelsten und tiefgründigstenGeheimnisse und Gedanken aufgedeckt, die für immer hättenweggesperrt und begraben sein sollten.
Ichstand einem alten Feind wieder gegenüber, einem alten Rivalen denich glaubte in meiner Vergangenheit zurückgelassen zu haben.Katsubou. Ich konnte mich jedoch nicht mehr so wirklich an ihnerinnern, nur das er noch ein wenig aggressiver war als Nummer 35 undleichter zu reizen. Ich brach fast zusammen unter der gewaltigenKraft seiner Vektoren und dabei hatte er sie noch nicht mal gezogen.Und da war sie wieder, diese Angst. Ich hatte Angst vor ihm, nichtweil ich ihn auf den Tod nicht leiden konnte, sondern weil seineStärke mir ein Stechen in der Magengegend verpasste.
„Sotrifft man sich also wieder, Nummer 10.", sagte er im schneidenenTon.
SeinBlick brannte sich mir mit einem unheimlichen Glimmen in dieNetzhaut. Er war kein einfacher Diclonius mit einerüberdurchschnittlich körperlichen und telekinetischen Stärke.Deswegen trug er auch den Codenamen: Berserker.
„Ichhabe einen Namen. Also benutze ihn gefälligst!", knurrte ich.
„Miregal. Hör zu, ich habe meine Befehle, also sage ich das jetzt, nureinmal. Komm freiwillig mit, oder ich muss Gewalt anwenden. DeineEntscheidung."
„Falsch.",erwiderte ich,"Du wirst so oder so Gewalt anwenden, so viel istsicher! Und das wir die Ungereimtheiten gleich klarstellen: Ich kommenicht mit! Wenn du mich mitnehmen willst, musst du schon etwas mehraufbieten, als deine große Klappe!"
Daswar ein Fehler von mir. Jedoch sang er nicht darauf alles in seinemUmfeld zu Staub zu zermahlen und eine blutige Schneise derVernichtung hinter sich zu lassen. Er blieb ganz ruhig da stehen. Washatte dieser abnormale Bastard nur vor?
„Ichhatte dich gewarnt.", etwas krachte zu seinen Füßen in den Bodenund alle Leute um ihn herum erschraken.
„Waswar das denn?", murmelten einige von ihnen.
Nein.......nein,er würde nicht.......
Dochich wurde bitter enttäuscht, als er mit einem lauten Knall, dereinen Krater hinterließ auf mich zuraste, die eine Faust geballt undzum Schlag ausgeholt. Ich machte nicht die Anstalten weg zu laufen,jedenfalls noch nicht. Stattdessen blieb ich standhaft und versuchteseinen Schlag zu kontern, was kläglich versagte, denn er traf michmit voller Wucht im Gesicht und ich wurde gegen ein Autogeschleudert. Sofort sprang die Alarmanlage an und eine breite Dellehatte sich in der Beifahrertür eingefunden, die Scheibe warzerbrochen und meine Wange schmerzte sofort. Ich wischte mir das Blutvom Mundwinkel ab und stand mit zitternden Knien auf.
„Wardas etwa schon alles?!", schrie ich,"Wie du siehst, stehe ichnoch!"
„Dummvon dir, wieder hoch zu kommen! Du hättest liegen bleiben sollen!",rief er.
„DuHund! Wenn du schon kämpfen willst, musst du dich schon etwas mehranstrengen! Komm her!"
Wiederpreschte er auf mich zu, ich wich mit einem gekonnten Sprung nachvorne aus, hörte noch das laute Krachen der Motorhaube, die ergerade herausgerissen hatte, seine Vektoren jagten hinter mir her undrissen die Straße auf. Jetzt rannte ich davon, sprang über dieMenschen hinweg, ich hörte ihre Schreie als Katsubou durch ihreReihen schlug wie ein Hammerschlag. Ich sprang mit meinen Vektorennach oben, drehte mich im Flug um und fing seinen nächsten Schlagab. Vektoren und Fäuste prallten aufeinander, eine Druckwelleschmetterte uns in entgegengesetzte Richtungen. Ich knalltegegen eine Hauswand und rutschte an ihr herab. Katsubou jedochschüttelte sich nur wie ein nasser Hund und kam dann wieder auf michzu. Vor Wut rasend riss ich meine Augen auf, rappelte mich hoch undsprang ihm entgegen. Den ersten Schlag kassierte ich sofort ohne zuzögern, die nächsten beiden danach auch noch, ich riss mich vonseinem Griff los und schmetterte ihn mit meinen Vektoren auf dieStraße. Mit Wucht schlug er auf und lag dann in einem kleinenKrater. Dann, rauschte ich mit zusammengeballten Fäusten auf ihnnieder und prügelte wild auf ihn ein. Ich war wie von einem Rauschbesessen, ich schäumte vor Wut, schlug immer wieder und wieder aufihn ein, der Krater wurder breiter und beim letzten Schlag, fing ichan zu schreien und holte noch mal eine Reserve raus. Ich sah nur nochStaub und mein Entsetzen das sich in Katsubous grimmigen Blick wiederspiegelte. Er war unversehrt.
„Aberdas.....das kann doch nicht.....", stammelte ich.
„Pechgehabt. Ich habe vorgesorgt!", grinste er.
Rasch,sprang er auf, schlug mir mit aller Macht in die Magengegend undschleuderte mich dann mit einem gezielten Schlag seiner Vektoren insWasser. Wie konnte ich nur so dumm sein und diesen telekinetischenSchild vergessen?
„Dasmüssen terroristen sein!", rief ein Mann auf demBürgersteig.
„Ruftdoch mal jemand die Polizei!"
DochKatsubou drehte sich mit einem mörderischen Glimmen in den Augen zuihnen um und fuhr wieder seine Vektoren aus.
„Haltetihr lieber ganz schnell die Klappe, sonst ergeht es euch genau so.",er sprang zum Strand und tat seine ersten Schritte ins Wasser,"Ichhabe dich ja vorher gewarnt du Säugling. Das ist aber noch langekein Grund dich jetzt vor mir zu verstecken. Komm raus, ich weiß dasdu noch am leben bist."
Imselben Moment kam Ametsuyu angerannt und klappte dann am Geländereiner Treppe zusammen.
„Katsubou!",rief sie außer Atem,"Hör....sofort auf damit!"
„Haltdu dich daraus, Weib. Er wollte nicht kooperieren und ist frechgeworden. Keine Sorge er lebt noch. Aber nicht mehr lange."
„Wirhatten den Befehl ihn lebend zurück zu bringen! Warum willst du daseinfach nicht verstehen! Er ist wichtig für uns!"
„Falsch.Er ist wichtig für DICH!", raunte er,"Glaubst du Uso Sora wäredie einzige die weiß das du besessen von ihm bist? Und nur um direinen Gefallen zu tun, werde ich ihn jetzt ein für alle mal aus demWeg räumen. Dann können wir alle wieder in ruhe schlafen!"
Ichschoss aus dem Wasser heraus und rammte ihm dann meine Vektoren miteinem langgezogenen Schrei in den Rücken. Stöhnend ging er zu Bodenund stützte sich auf seinen Knien ab.
„OhGott sei dank, er ist noch am leben......", sagte Ametsuyuerleichtert und sackte in sich zusammen.
„Wartenur, gleich wird er an seinem eigenen Blut ersticken!", knirschteKatsubou und richtete sich wieder auf.
„Siehstdu, es bringt nichts! Ich stehe immer noch!", rief ich.
„Treibees ja nicht zu weit, Nummer 10!", brüllte er.
„HaltsMaul!", schrie ich,"Ich habe es langsam satt ständig gejagt undvon meinen eigenen Artgenossen angegriffen zu werden! Doch damit istjetzt Schluss! Ich laufe nicht mehr weg! Ich werde so lange weiterkämpfen bis dieser Albtraum endlich aufhört! Mag sein, das ich michnur noch schwer an meine Vergangenheit erinnern kann, aber so langeich lebe, bist und bleibst du die Nummer 2, Katsubou! Du kannst michnicht übertreffen!"
Damithatte ich einen Schlussstrich gezogen, meine Vergangenheit lag nunhinter mir, ich hatte mich in der Gegenwart festgesetzt. Katsubousnächster Angriff kam etwas verspätet und leicht stümperhaft. SeineVektoren hatte er wieder eingezogen und nun schlug er mit seineneinfachen Fäusten nach mir. Nur noch Fäuste und Füße flogen unsum die Ohren, mal kassierte ich einen Schlag im Gesicht, ein anderesmal versenkte ich meine Faust in seiner Visage. Wir versuchten unsgegenseitig aus dem Weg zu drängen. Wie die wilden Tiere, begannenwir uns gegenseitig in den Nacken zu beißen. Das war lange keinnormaler Kampf mehr. Ich packte seinen Arm, warf ihn über dieSchulter und verfehlte meinen nächsten Schlag. Dann packte er micham Fuß und schmetterte mich gegen eine Mauer. Die zertrümmerte erauch gleich sofort, als er wieder auf mich einprügeln wollte. Dannzog ich sein Bein weg und donnerte ihn, mit dem Gesicht nach untenauf den harten Asphalt. Doch davon ließ er sich nicht unterkriegen,sein Ellbogen raste auf mich zu und traf auf meine Nase. Danach risser mit seinen Vektoren den Bortstein und die Straße auf, ich wichimmer nach hinten aus und entkam so einem tödlichen Schnitt. WenigeAugenblicke später sprang ich ihm entgegen und wuchtete ihn gegenein Auto, er trat mir in den Magen und schubste mich zurück. VollerEntsetzen, sah ich, wie er das Auto nun mit bloßen Händen anhob undsogar über seinen Kopf heben konnte.
„DasMaß, ist endgültig voll!", brüllte er,"Schluss jetzt!"
OhneMühe, warf er es in meine Richtung. Meine Vektoren schlugen völligunvorhersehbar für mich zu und rissen das Fahrzeug in zwei Hälften.Doch darauf hatte er nur gewartet. Er schoss aus den Trümmernhervor, und verpasste mir eine volle Breitseite. Blutspuckend, flogich rücklings zurück in den Sand, alles wirbelte um mich herum undnur noch dichter Staub leg in der Luft. Ich war am Ende, mein Atemwar flach und meine Eingeweide taten mir weh, aufstehen konnte ichnicht und selbst meinen Kopf konnte ich nicht drehen. Katsubouhingegen schien gerade mal blaue Flecken bekommen zu haben. Er warimmer noch fit und machte nicht den Anschein, als hätte ihm dieserKampf angestrengt. Das war für ihn nur ein kleinesWorkout.
„Aber.....wie.....kanndenn das gehen......sowas gibt's doch überhaupt nicht.", husteteich und spuckte wieder Blut.
ImGegensatz zu ihm, war ich ein Wrack und ich fürchtete das ich jedenAugenblick ohnmächtig werde würde.
„Na,kann ich dich immer noch nicht übertreffen?", sagte er von obenauf mich herab.
Ichversuchte mich auf meinen Arm abzustützen, doch ich war zu schwach.Er hob einen Fuß an und drückte mich wieder in den Sand.
„Ichhabe......es dir doch schon gesagt. So leicht gebe ich nicht auf!Hast du mich gehört, Katsubou?! Egal wie viele Knochen du mir auchbrichst, egal wie schwer die Verletzungen auch sind die du mirzufügst! Das ich einfach so aufgebe und mich geschlagen gebe, kannstdu vergessen! Ich laufe nicht weg!"
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Elfen Lied - A New Time
Science FictionDiese Story, setzt kurz am Ende von Staffel 1 an und dann viele Wochen später. es wird aus der Sicht von dem Diclonius Rayo, im Labor auch bekannt als Nummer 10. Getrieben von seinen Instinkten und Bruchstücken von Erinnerungen an sein früheres Lebe...