10. Kapitel

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Die Tage bis Silvester waren komisch. Tom ließ sich nur ab und zu Mal zum Essen blicken, redete aber nicht mit mir. Seit der ganzen weltbewegenden Kussgeschichte, ging er mir aus dem Weg. Ich verbrachte die meiste Zeit alleine in meinem Zimmer. Ich wollte mit ihm reden, aber immer wenn ich den Mut fand, dann war er unauffindbar und wenn er wieder auftauchte hatte ich es mir schon anders überlegt. Als ich am Silvestermorgen wach wurde, wusste ich, dass Tom Geburtstag hatte. Ich hatte kein Geschenk für ihn besorgt, aber ich wollte ihm trotzdem etwas schenken, also verwandelte ich eine Stecknadel in einen Luftballon und beeilte mich in die Küche zu kommen. Dort bekam ich von den Hauselfen einen kleinen Kuchen. Mit den Kuchen und dem Luftballon machte ich mich auf den Weg zu Toms Zimmer. Ich klopfte an und als von drinnen keine Reaktion kam, trat ich trotzdem ins Zimmer ein. Es war leer. Ich stellte mein Geschenk auf den Tisch und begab mich wieder in mein Zimmer. Zum Frühstück würde ich heute nicht gehen. Ein paar Stunden später, ich hatte angefangen ein Buch zu lesen, klopfte es an meiner Tür, also öffnete ich sie. Davor stand Tom mit einem halben Kuchen. "Es wäre unfair, wenn du nichts von deinem Kuchen bekommst", sagte er. Ich ließ ihn rein und wir setzten uns auf mein Bett. Schweigend aßen wir beide ein Stück Kuchen. "Woher weißt du, dass ich Geburtstag habe?", fragte er. "Man weiß alles wenn man mit Parkinson auf einem Zimmer ist", sagte ich und musste schief grinsen. Ich war nicht sauer auf ihn, dass er mich ignoriert hatte. Er war ein sehr schwieriger Mensch und ein Einzelgänger. Ich konnte es verstehen. "Mir hat vorher noch nie jemand etwas geschenkt", sagte er daraufhin, "Es fühlt sich gut an. Und der Kuchen schmeckt." "Ich wusste nicht was ich dir schenken soll und jeder Mensch mag Kuchen, selbst Tom Riddle, der alles süße, nette und leckere vergrault. Also habe ich dir einen Kuchen geschenkt", sagte ich. Er lachte. Ich mochte sein Lachen. "Ich mag es nicht meine Gefühle zu offenbaren... Das macht dich schwach gegenüber deinen Mitmenschen. Ich möchte nicht schwach sein, sondern mächtig", sagte er dann. "Du kannst auch anders mächtig sein, Tom. Bist du nicht mächtig genug, wenn du die Menschen die du liebst glücklich machst?", fragte ich und sah ihn an. Er schüttelte den Kopf. "Ich liebe niemanden", sagte er dann. "Irgendwer wird dir am Herzen liegen." Ich sah ihn ernst an. "Ich habe niemanden", sagte er dann. Ich überlegte kurz, dann entschied ich mich etwas zu tun, was Tom wahrscheinlich für immer verändern würde, was gut war, irgendwie. "Du hast mich", sagte ich deshalb und sah ihn ernst an. Er erwiderte den Blick. "Ich habe dich", flüsterte er dann leise, "Ich denke das gefällt mir gut." Ich lächelte.

Der Rest des Tages verlief nicht spektakulär. Wir sahen uns nicht das Feuerwerk an und holten etwas zu essen aus der Küche statt zum Festessen zu gehen. Ich wollte meinen gerade gewonnen Erfolg nicht verlieren weil ich Tom Gesellschaft aufzwang. Die Ferien nahmen ein Ende und die restlichen Schüler fanden ihren Weg zurück. Freudig schloss ich Rita und Lana in die Arme, als sie in den Gemeinschaftsraum kamen, dann ließ ich sie ersteinmal ankommen und setzte meine Partie Zauberschach mit Tom fort. Alles war gut, trotzdem hatte ich das Gefühl es würde nicht lange anhalten.

Everything Takes Time (Tom Riddle Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt