31. Kapitel

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Ich ließ mich am Slytherintisch nieder. Alle Blicke hefteten auf mir. Kein Wunder, ich war schließlich 2 Monate vor den Ferien einfach umgekippt und niemand wusste warum. Tom legte beruhigend seine Hand auf mein Knie, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte. Es schien als würde niemand wirklich zu den 1. Klässlern gucken, die gerade die große Halle betraten. Ich verschränkte meine Arme auf dem Tisch und vergrub mein Gesicht darin. Toms Hand wanderte auf meinen Rücken. Sanft strich er darüber. "Du machst es nicht besser, Tom!", grummelte ich und ich konnte sein Grinsen vor meinem inneren Auge sehen, auch wenn er im Moment wahrscheinlich gar nicht grinste. Zu viele Menschen um uns herum. Erst als das Essen erschien, zwang mein grummelnder Magen mich dazu aufzublicken. Alle waren mittlerweile mit ihrem Essen beschäftigt, was mich aufatmen ließ. Fast direkt neben uns saßen die neuen Slytheringesichter, die sich die Teller so voll geschaufelt hatten, dass sie wahrscheinlich nicht mal die Hälfte schaffen würden. Tom aß sein Essen still und warf nur ab und zu einen Seitenblick auf mich. Malfoy, der gegenüber von mir saß, schmatzte laut. Tom schüttelte den Kopf. "Und mit sowas muss ich mir den Schlafsaal teilen...", murmelte er leise. Achja, Tom war dieses Jahr kein Vertrauensschüler mehr und musste leider den Vertrauensschülerschlafsaal aufgeben. Das passte ihm gar nicht. "Wenigstens musst du nicht mit jemandem auf ein Zimmer, den du unmittelbar ins Gesicht schlagen könntest", antwortete ich während ich mir eine Gabel in den Mund schaufelte. "Hast du mir zugehört, als ich dir Mal gesagt habe, dass du der einzige Mensch bist, bei dem ich nicht das verlangen habe ihn umzubringen?", flüsterte er mir zu. "Ohoh, Voldemortiges Terrain. Bitte Wenden, sonst verlierst du deine Nase", ich sah ihn ernst an. Er schmiss die Gabel hin. "Ich verstehs nicht", er wurde lauter, "Was zum Teufel hat es mit der Nase auf sich?" Er regte sich auf. Ups. Die Schüler in unserem Umkreis drehten sich zu uns. "Das erfährst du, wenn du soweit bist, Nasi", grummelte ich und aß meinen Teller leer. Endlich durften wir in unsere Gemeinschaftsräume. Tom und ich gingen etwas vor der Masse und als wir eintraten blieb er erstmal vor den getrennten Treppen stehen. "Wird komisch sein", sagte er ruhig. Verwirrt sah ich ihn an. "Was meinst du?" "Die erste Nacht die wir nicht zusammen sind seit... keine Ahnung wie lange", erwiderte er. Ein komisches Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. "Oh... Stimmt", ich sah auf den Boden. Er drückte mein Gesicht sanft hoch und presste mir einen Kuss auf die Lippen. "Wir sehen uns beim Frühstück", murmelte ich, dann ging er seine Treppe hoch und ich meine. Als ich den Schlafsaal betrat, sah ich direkt in Julys Gesicht. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Sie drehte sich um und sprach kein Wort mit mir. Soll mir recht sein. "Schau dir das an, Hannah!", sagte Lana und zog ein neues Oberteil aus ihrer Tasche. "Schön", erwiderte ich nur, packte meine Schuluniform aus und öffnete das Fenster um Berti rauszulassen, dann legte ich mich gleich ins Bett. Ich hatte keine Lust noch etwas auszupacken.

Am nächsten Tag wurde ich früh wach. Ich wollte mich gerade an Tom rankuscheln und weiter schlafen, als ich merkte, dass er nicht da war. Ich wälzte mich ein paar mal hin und her, dann seufzte ich, stand auf, zog meine Schuhe an und verschwand in den Gemeinschaftsraum. Gerade als ich die letzte Stufe hinunter ging, sah ich einen dunklen Hinterkopf nach draußen verschwinden. Das war ohne Zweifel Tom gewesen. Wo wollte er um die Uhrzeit bloß hin? Wahrscheinlich in die Bibliothek, damit er alles schon vor dem Unterricht weiß und schleimen kann. Wie Tom halt so ist. Ich setzte mich auf ein Sofa, entschloss nach einer Weile aber, dass Tom sich bestimmt über meine Gesellschaft freuen würde. Langsam machte ich mich auf dem Weg zur Bibliothek, um zu gucken ob er da war. Und tatsächlich, in der verbotenen Abteilung saß er, ein Stapel Bücher vor ihm. Vorsichtig ging ich näher ran und versuchte zu erkennen was er ließt, aber das Buch hatte bloß einen Schwarzen Einband, ohne irgendeine Aufschrift. "Früh wach?", fragte ich. Ruckartig schlug er das Buch zu mir und sah mich an. "Was machst du hier?", fragte er, ein wenig zu harsch meiner Meinung nach. "Es ist 6 Uhr Morgens, was machst du hier?", stellte ich als Gegenfrage, mein Unterton ein wenig genervt, weil er mich so angefeindet hatte. Ich setzte mich neben ihn. "Was ließt du?", fragte ich neugierig und wollte nach dem Buch greifen, das er in der Hand hielt, aber er zog es weg. "Alte Runen Kram... verstehst du eh nicht", erwiderte er, etwas zu schnell. Ich runzelte verwirrt die Stirn. "Oh, ok...", murmelte ich. Irgendwie glaubte ich ihm nicht, aber Tom würde mich doch nicht anlügen, oder? Mit einem Wink seines Zauberstabes flogen alle Bücher zurück ins Regal. "Also wieso bist du wach?", fragte er und setzte ein Lächeln auf. "Ich...", mein Blick folgte dem Buch mit dem schwarzen Einband, "... konnte nicht mehr einschlafen". Irgendwas war hier falsch.

Everything Takes Time (Tom Riddle Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt