Mein neuer Freund

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Als wir dann im Restaurant waren, kamen Harper und Raven sofort auf mich zu. „Hey Clarke", meinte Harper mit trauriger Stimme. „Es tut mir so leid. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm das alles für dich sein muss."
„Und noch dazu musst du jetzt auch noch mit Bellamy unter einem Dach leben", fügte Raven hinzu. „Schlimmer kanns wohl echt nicht mehr werden. Aber wenn dir Bellamy mal wieder auf die Nerven geht, kannst du auch einfach mal bei mir übernachten."
„Danke", erwiderte ich. „Das ist echt nett von dir. Und ja, natürlich hätte ich mir mein Leben etwas anders vorgestellt, aber irgendwann werd ich schon damit klarkommen. Und mit Bellamy werde ich mich auch noch wohl oder übel zusammenraufen." Ich hasste es, meinen Freundinnen etwas zu verheimlichen, aber ich wollte nicht, dass sofort jeder wusste, was da zwischen Bellamy und mir lief. „Er reißt sich echt zusammen und er hilft mir wirklich sehr, mit allem klar zu kommen."
Harper lächelte. „Na das ist doch schön. Weißt du was? Ich glaub ehrlich gesagt, er hat dich echt gern. Vorhin hat er dich dauernd so verliebt angesehen."
Die bemerkte aber auch alles! „Echt? Das kann ich mir nicht vorstellen."
„Also wie sehr sich die Situation zwischen euch verändert hat, seh sogar ich", erklärte Raven. „Und wahrscheinlich ist jetzt nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, um mit dir über so etwas zu sprechen, aber du hast echt ein bisschen Glück verdient. Und vielleicht ist ja Bellamy wirklich gar nicht so übel."
Gespielt gleichgültig zuckte ich die Achseln. „Vielleicht hast du recht. Aber ich sehe ihn ehrlich gesagt mehr als Bruder."
„Da reden wir dann in einem Jahr nochmal drüber", lachte Harper. „Und ich wette, dass ihr bis dahin zusammen seid. Und du musst schon zugeben, dass Bellamy echt sexy ist."
„Danke für das Kompliment", meinte plötzlich eine Stimme hinter uns. Da stand Bellamy, der uns breit angrinste.
Ich spürte, wie meine Wangen erröteten. Ob es ihm wohl recht war, wenn wir jetzt im Moment niemandem von unserer Beziehung erzählten? Darüber hatten wir nämlich noch gar nicht gesprochen.
„Harper hält sich nur für witzig", erklärte ich schnell und warf Harper einen bösen Blick zu.
„Dann findest du mich also nicht sexy?", fragte Bellamy und sah mich herausfordernd an.
Stirnrunzelnd verschränkte ich die Arme. „Du? Sexy? Wie kommst du denn auf sowas?"
Er zog die Augenbrauen hoch. „Du bist echt eine Besserwisserin, hab ich dir das schon mal gesagt?"
Ich tat kurz so, als würde ich überlegen. „Hmmm, ja ich glaub das hast du schon mehr als einmal gesagt. Du herzloser, arroganter, bescheuerter Arsch."
Er lächelte. „Also an deinen Beschimpfungen musst du noch ein wenig arbeiten, meine Süße." Dann gab er mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund und ging.
Harper und Raven starrten mich mit offenem Mund an. „Was war das denn?", fragte Raven verblüfft.
Ich biss mir auf die Lippe und sah verlegen zu Boden. „Also das...das war nicht so, wie es aussieht...er hat nur..."
„Clarke, das ist echt offensichtlich, dass du lügst", meinte Harper. „Bitte sag uns die Wahrheit. Und zwar alles."
Ich seufzte. „Also schön, wir sind zusammen."
Raven lachte. „Ich glaubs nicht! Du und Bellamy! Das hätte ich echt nie gedacht!"
„Ich hab's doch immer gesagt", entgegnete Harper.
„Aber jetzt erzähl weiter", forderte mich Raven auf. „Wie ist es dazu gekommen?"
„Naja es war so", fing ich an, „als ich bei den Blakes eingezogen bin, war Bellamy echt verständnisvoll. Er hat mich echt aufgebaut. Und dann war er der Meinung, dass ich mal eine Auszeit brauche und hat mich mitgenommen an seinen Lieblingsplatz." Ich lächelte. „Das war echt schön. Und dann hat er mir seine Liebe gestanden. Aber ich war zu überrascht und ich war erst der Meinung, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist, also hab ich ihm einen Korb gegeben. Aber heute als wir noch zusammen am Grab waren, da war ich mir plötzlich sicher, dass ich einfach mit ihm zusammen sein muss."
Lachend fällt mir Harper um den Hals. „Oh Mann, Clarke! Das ist echt romantisch! Er scheint ja so richtig in dich verliebt zu sein."
Verlegen lächelte ich. „Naja, ich weiß nicht. Ich meine, wahrscheinlich funktioniert das eh nicht. Immerhin sind wir jetzt ja sowas wie Geschwister."
Nun sah mich Raven ernst an. „Willst du denn überhaupt, dass es funktioniert?"
Ich seufzte. „Naja, ich mag Bellamy echt gerne. Aber ich weiß nicht, ob es echt was ernstes ist."
„Clarke, das musst du ihm sagen", erwiderte Raven streng. „Du scheinst ihm echt wichtig zu sein und es wäre nicht fair, wenn du ihm verschweigst, dass das für dich nichts ernstes ist."
„S-so hab ich das doch gar nicht gemeint", widersprach ich schnell. „Ich bin wirklich verliebt in ihn. Es ist halt einfach neu für mich."
„Ich glaub, dass es für Bellamy genauso neu ist wie für dich", lachte Harper. „Oder hast du ihn schonmal mit einer Freundin gesehen?"
Nein das hatte ich wirklich noch nicht. Bellamy mit einem Mädchen zu sehen war irgendwie eine komische Vorstellung. „Auf jeden Fall wäre ich euch echt dankbar, wenn ihr das alles erstmal für euch behalten könntet. Ich weiß nämlich nicht, was Aurora und Marcus davon halten würden."
Raven seufzte. „Also wir können unsere Klappe halten. Die Frage ist, ob Bellamy das auch kann. So wie ich das sehe, würde er nämlich gerne mit dir angeben. Also besprecht das mal lieber."
„Aber doch nicht jetzt", wandte ich ein. „Leute, das ist die Beerdigung von meinen Eltern. Da sollte ich echt was anderes zu tun haben als mit Bellamy über unsere Beziehung zu reden."
„Naja du solltest aber mit ihm darüber reden, bevor er es jedem erzählt", entgegnete Harper.
„Er wird es schon nicht gleich jedem erzählen", meinte ich. „Aber im Moment gibt es wirklich wichtigeres."

Bellarke - Another Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt