Die Erleuchtung - 38

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Ich lugte aus dem kleinen Kellerfenster auf Augenhöhe, wir waren schon einige Minuten hier. Die Jungs fragen sich sicher langsam wo ich bin.

,,Was macht dich so sicher, dass sie alle unschuldig sind?" wendete ich mich dann zu meiner "Mutter".
,,Ich habe sie auch schon eine Weile beobachtet, sie haben nichts von den Dingen gemacht, die ihnen nachgesagt werden und es passt auch überhaupt nicht ins Muster". Ein einfaches Nicken war meine Antwort.

,,Ich muss jetzt wieder los... ich denke, wir sehen uns.. Jacklyn" nannte ich sie beim Namen. Sie jemals wieder 'Mama' nennen zu können war für mich zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar. Ich öffnete die Tür und sah zurück um sicher zu gehen das ich mir das alles nicht einbildete. Ich nahm ein zurückhaltendes Lächeln ihrerseits wahr und machte mich auf den Weg zurück.

War ich glücklich und erleichtert das ich meine Mutter wieder hatte? Oder war ich wütend und erschüttert über manche ihrer Entscheidungen? Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung.. Konnte ich überhaupt noch etwas fühlen? Mein Herz und mein Kopf waren da verschiedener Meinung.

Meine Füße taten ihre Arbeit wie von selbst, einen Fuß vor den anderen, bis ich wieder in der Arena war.
Ich drängte mich unfreiwillig zurück in meine Reihe und Liam fragte wo ich so lange gewesen sei, meine Antwort beinhaltete lediglich ein Grummeln worauf Liam nur die Augen verdrehte.

Die ersten Kämpfe begangen allmählich, doch wir waren in noch keine verwickelt.

Nachdem der dritte Kampf vergangen war ergriff der "Moderator" das Mikrofon erneut. ,,Nun werden die Teilnehmer aus Dead Direction und Red Viper ausgelost!"

Jetzt waren meine Ohren wieder gespitzt und ich war plötzlich wieder vollkommen bei mir. Jetzt wirds ernst.

,,Finn Clark und Liam Payne" die Zuschauer jubelten und klatschen wie verrückt gewordene, mir war nicht aufgefallen ob sie das zuvor auch getan hatten, aber es machte mich jetzt nur noch verrückter, bis ich sah wie der Teilnehmer des gegnerischen Teams aussah. Liam machte ihn definitv kalt.

Die beiden kriegten etwas Zeit um sich umzuziehen und wenige Minuten später standen sie dann im Ring.

Mein Kopf drehte sich zu Niall welcher neben mir saß. ,,Ist das eine starke Gang?" Niall lachte leise auf. ,,Nein keine Sorge wir fliegen nicht sofort raus, wir haben öfters schon gegen die gekämpft, immer gewonnen"

Liam tätigte seinen ersten Schlag als die Glocke ertönte, mitten in Finns Gesicht, und damit war entschieden wer den Kampf dominierte. Einige Minuten vergingen. Liam gewann.
Er ließ sich für meinen Geschmack etwas zu lange bejubeln und ging dann zurück in die Umkleiden.

Gerade als er wieder kam war Louis schon an der Reihe. Sein Gegner stand gleichzeitig mit auf und bei den beiden konnte ich schon weniger beurteilen, wer diese Runde für sich entscheiden würde.

Nach einem etwas längerem hin und her dominierte auch Louis den Kampf und gewann ihn, zwar nicht so eindeutig, doch er gewann.

Ein Paar weitere Kämpfe vergingen, nichts Ernstes. Ich war dennoch froh als der Tag dem Ende zuneigte und die Zuschauer nach und nach aufstanden und die Arena verließen.
Es war merkwürdig, niemanden von den Jungs schien es groß zu überraschen geschweige denn freuen das wir es ins Halbfinale geschafft hatten.

Nach dem Gespräch mit meiner sogenannten Mutter, entschloss ich, mich wieder auf meine Ermittlungen zu konzentrieren. Ich hatte es die letzten Tage zu oft schweifen lassen.

In unserem Bungalow angelangt, saß ich mich nach draußen, während die Jungs drinnen Pizza aßen. Meine Versuche mich auf den neusten Stand der Ermittlungen meines Vaters zu bringen waren relativ aussichtslos, da es kaum Interviews oder weitere Polizeiberichte gab.

Ich klappte meinen Laptop sofort zu als ein vertrautes Surren einer sich öffnenden Schiebeterassentür erklung.

,,Und du willst wirklich keine Pizza??" fragte Harry. Seine grünen Augen funkelten im Dunkeln noch schöner als im Tageslicht.

,,Sehr witzig Harry.. ihr habt nicht mal eine für mich mitbestellt.."
Das Gefühl, dass mich die Jungs nie akzeptieren werden, hatte ich mittlerweile gelernt zu tolerieren und außerdem galt meine Anstrengung sehr der Unterdrückung meiner ständig aufkommenden Aggressionen wenn es um die Jungs ging, der schwierigere Part.

Ein Seufzen erklang, ich wusste nicht ob es schadenfroh oder ernst gemeint war, doch Harry ließ sich neben mir mit seinem Pizzakarton in der Hand herab und schob ihn mir langsam auf den Schoß.

,,Danke" murmelte ich leise und begann zu essen. Er nickte nur.

Ich genoss die Stille zwischen uns während wir auf die Lichter des unter uns liegenden Dorfs herab sahen. Sie war nicht peinlich oder oder drängend, sie war angenehm.

Irgendwann fingen wir doch an zu reden. Von Pizza bis zu belanglosen Serien oder sogar Politik.
Harrys Ton wurde plötzlich ernster.
,,Hey naja, ich weiß du hast es hier.. naja schwierig.. und ich denke du bist uns in vielen Punkten irgendwo eine große Hilfe aber... denkst du nicht das du hier nicht reinpasst?" Ouch... doch er war noch nicht fertig: ,,Naja wir mögen dich alle.... irgendwie, aber wir sind ein eingespieltes Team und Frauen laden wir eigentlich nur für anderes ein.." er lachte rau. ,,Du könntest uns morgen noch helfen zu gewinnen und dann gehen wir wieder getrennte Wege, du bist schlau, du weißt genau wie ich es ist besser so"

Ja. Ja er hatte Recht, natürlich war es besser so. Doch all das war nicht was ich wollte, ich hab das nicht alles auf mich genommen weil es besser für mich ist sondern weil ich es wollte.
Ich wollte endlich leben, ich wusste das würde nicht für immer gut gehen, aber das war mir egal.

Ich sah hinauf in Harrys Augen. Er lächelte.

,,Das ist nicht was du willst, stimmts?" er fragte mich nicht, er wusste es.

,,Vielleicht ist es dss was du willst aber vielleicht sollten wir mal einen fairen Kampf starten und wer verliert geht" feuerte ich zurück und fing an zu grinsen.

,,Einen fairen Kampf also..?" murmelte er und beugte sich langsam über mich. ,,Ich wüsste da was, bei dem wir beide gewinnen würden". Sein minziger Atem war auf meinen Lippen zu spüren während ich mich in seinen Augen verlor. ,,Lass los Kontrollfreak" grinste er erneut. Seine raue Stimme löste Gänsehaut bei mir aus und seine Worte hallten in meinem Kopf ,,Lass los"....

,,Sorg dafür" antwortete ich leiser und lehnte mich zurück ins Gras und stützte mich auf meinen Ellbogen ab.

Das lies er sich nicht zwei mal sagen und beugte sich nun komplett über mich, seine Hände rechts und links von meinem Kopf. Das Schiff das seinen Oberarm direkt rechts neben mir zierte unter dem seine Muskeln sich anspannten erworb meine Aufmerksamkeit, sowie der Rest seiner ihn zierenden Tattoos.

Er fing an meinen Nacken zu küssen und mein Körper antwortete ihm mit Gänsehaut, schneller, als mir ein leises Stöhnen entrückte. Er gelang zu meinem Kiefer bis vor zu meinem Mundwinkel. Ich sah ihm dabei zu wie er sich bei meinem Anblick über seine pinken Lippen leckte und musste mir eingestehen das ich in diesem Moment alles mit mir machen lassen würde.

Wie bin ich hier her gelangt?

Ich legte meine Hand auf seine Brust und plötzlich spürte ich seine kalten, weichen Lippen auf meinen, gleichzeitig mit dem in mir aufkommenden Feuerwerk.

Zwei Erkenntnisse trufen mich wie ein Blitzschlag:

1. Er war es, den ich im Wandschrank geküsst hatte.
Und 2. Ich lebte für das Gefühl von seinen Lippen auf meinen.


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Lasst mir eine Rückmeldung da<3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 26, 2018 ⏰

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