Einleitung

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Ich lebe in den Bergen. In der Schweiz, einige Minuten von Zürich entfernt. Meine Eltern besitzen eine Ranch mit 100 Hektar Land.

Ich reite, seitdem ich drei Jahre alt bin und habe angefangen auf dem kleinen Rosenhof Kaliba. Als dieser dann nach sechs Jahren geschlossen wurde, wurde ich weiter von meinem Opa unterrichtet.

Mit neun Jahren zogen meine Eltern, meine Schwester Caro,mein Bruder Alex und ich für drei Jahre in die USA und lebten da in einem kleinen, schönen Haus auf dem Land. Ich bekam ein Pferd, welches ich ritt, pflegte und täglich nach der Schule besuchte. Es war wie eine Reitbeteiligung für mich, bei der wir Geld an die Besitzerin zahlten, damit ich für ihr Pferd gut sorgen konnte. Meine Mutter arbeitete als Polizistin und Papa als Lehrer an einer Internationalen Schule. Caro, die zwei Jahre älter war als ich ging mit mir zusammen auf eine Schule.

Alex, der zuvor in Deutschland eine Ausbildung als Koch absolviert hatte, belegte in der USA einige Sprachkurse und arbeitete nebenbei als Koch. Jede Nacht träumte ich als kleines Mädchen einem wilden Mustang zu begegnen. Natürlich wusste ich auch, dass das in keinem Fall möglich war, doch als Papa eines Tages von einem Spaziergang zurück kam meinte er, dass er wirklich einen Mustang fangen konnte und diesen bei einer Frau im Roundpen untergebracht hatte. Ein Roundpen war ein runder, eingezäunter Platz, auf dem man mit einem Pferd arbeiten oder eben ein Pferd draufstellen konnte. Ich liebte diesen Mustang von Anfang an, nannte ihn schon bald Mallory und besuchte ihn sehr oft.

Mallory war ein schwarzer, mittelgroßer Rappe mit einem guten Charakter.

Natürlich war er am Anfang sehr ängstlich, wollte immer abhauen, stieg und schlug aus, aber er beruhigte sich von Tag zu Tag. Insgesamt hatte ich etwa ein Jahr gebraucht, um ihn an meiner Seite zu dulden. Als er ruhig neben mir war und ich mit ihm spazieren gehen konnte, begann ich langsam mit dem Hängertraining, welches am Ende erfolgreich war. Selbst schon das fahren hatten wir geübt.

Als Opa uns dann plötzlich anrief und meinte, dass er dringend Hilfe auf seinem Hof brauchte, beendeten wir unser Leben in der USA und flogen zurück in die Schweiz.

Eigentlich wollte Papa Mallory hierlassen, aber ich bestand darauf ihn mitzunehmen. Papa willigte nach kurzer Zeit ein und somit wurde Mallory über den Pferdetransport vom Flugdienst im Flugzeug in die Schweiz geflogen. Der Flug war sehr lange und ich hatte große Angst, dass Mallory bei dem Flug etwas passieren könnte, doch als ich Stunden später das scharren von Pferdehufen und sein lautes kräftiges wiehern hörte, wusste ich, dass alles gut war.

Opa holte uns vom Flughafen ab und ich war sehr stolz, als ich Mallory in den Pferdetransporter und später auf den Hof führen durfte.

Die nächste Zeit  ging ich früh in den Stall, um Opa zu helfen und später mit Mallory zu arbeiten. Ich zeigte ihm seine neue Heimat und machte mit ihm ein Training im Wald und auf den Straßen, damit er sich nicht vor jeder Kleinigkeit erschreckte  die raschelte oder sich bewegte. Wir wuchsen gemeinsam zu einem super Team von unten zusammen, doch reiten kann ich ihn bis heute noch nicht.

MalloryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt