12 Kapitel

17 4 0
                                    

„ Papa, ich fahre heute mit Bus zur Schule,” entgegnete Caro beim Frühstück.

„ Ich komme im Auto mit,” entgegnete ich. Mama war zeitig auf Arbeit gefahren und Papa fuhr mich gleich zur Schule und danach ebenfalls zur Arbeit.

Im Auto warnte er mich noch mehrmals, dass ich nicht alleine irgendwo hingehen soll.

„ Du musst das ernst nehmen, Finja!

Das ist für deine eigene Sicherheit,” mahnte er mich nochmals, weil er dachte, dass ich ihm nicht zuhören würde.

„Ja, versprochen. Ich passe auf.”

Papa atmete kurz  tief durch und begann dann erneut zu reden

„ Die letzten Tage waren nicht einfach und wir wissen, dass du manchmal auch alleine Zeit für dich brauchst und dich in eine kleine Ecke verkriechen möchtest.

Der Schulhof ist groß und es gibt Orte da könnte er dich schnell finden.

Also sei bitte vorsichtig.”

„ Ja. Ich passe auf.”

Die restliche Fahrt checkte ich einige Nachrichten und E-Mails auf meinem Handy und dann waren wir auch schon andere Schule.

Ich verabschiedete mich und ging schnell auf den Schulhof. Papa hatte Recht und es gab hier tatsächlich viele Stellen, wo man sich verstecken könnte und mich herr Silver leicht finden würde.

In Gedanken versunken merkte ich gar nicht, dass jemand hinter mir meinen Namen schrie. Es war Lucia und sie kam direkt auf mich zugerannt und als sie mich stürmisch umarmte, fiel ich fast nach hinten. Wir beide strahlten und es war toll sie wieder zu sehen.

Sie rief mir unzählige Fragen zu, doch ich schwieg noch eine ganze Weile. Erst als wir uns voneinander lösten und sie mich nochmal fragte, was passiert sei, ob ich fliehen konnte oder befreit wurde, setzten wir uns und ich erzählte kurz alles wichtige. Sie hörte mir gespannt zu und konnte es am Ende auch nicht glauben, dass Herr Silver mein Entführer war.

Sie fragte sicherlich dreimal nach, ob er es wirklich war und ich antwortete immer mit Ja. Als es fünfzehn minuten vor Unterrichtsbeginn klingelte schlenderten wir langsam in unseren Klassenraum. Ich wurde dort von allen meinen Klassenkameraden umarmt und später auch von meinem Lehrer.

Ein weiteres Mal erzählte ich der Klasse kurz was passiert war und nach weiteren zehn Minuten begannen wir mit dem Unterricht.

„ Wo ist eigentlich Jonas?”, fragte ich Lucia in der Pause als wir uns auf eine Bank gesetzt hatten.

„ Er hatte einen Zahnarzttermin heute früh, aber er müsste bald kommen,” entgegnete sie und kurz nach ihrer Antwort sah ich ihn vorne durch das Eingangstor kommen.

Er blickte sich um und war ziemlich erstaunt, als er mich sah.

Augenblicklich rannte er in unsere Richtung und umarmte mich gleich.

„ Bin ich froh, dass dir nichts passiert ist”, sagte er. Ich erzählte ihm noch Einzelheiten und zum Stundenklingeln gingen wir in die Schule.

Am Nachmittag ritt ich noch ein paar Pferde und um 16 Uhr kam Lucia vorbei.

Sie machte sich James zum reiten fertig und gemeinsam ritten wir aus.

Da Mallory sich schon nach dem Mittagessen bewegen durfte, ritt ich jetzt mit Flemming. Bei einem kleinen Felsvorsprung machten wir ein kleines Picknick und ritten danach wieder nach Hause. Am Abend aß Lucia noch Abendbrot mit uns und fuhr danach nach Hause. Ich kuschelte am Abend noch mit Mama.

MalloryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt