3 Kapitel

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Am späten Vormittag begann ich Mallory gründlich zu putzen und probierte ihn zu trensen. Das Halfter kannte er schon lange und somit nahm er auch die Trense sehr gut an. Ich holte mir eine Satteldecke und legte sie ihm vorsichtig so auf den Rücken, dass er keine Angst haben oder sich vor irgendetwas erschrecken brauchte. Bevor ich mit satteln anfangen wollte, führte ich ihn in die Halle. Während Papa ihn hielt und ruhig mit ihm sprach, legte ich ihm jetzt den Sattel auf den Rücken. Wir hatten vorher genau geschaut,welcher ihm gut passen könnte. Außer einem leichten zucken und einem kleinen Schritt zur Seite blieb Mallory ruhig. Langsam nahm ich den Sattelgurt, strich ihm damit unter dem Bauch entlang und zog ihn dann an. Er tänzelte nervös und wollte eigentlich wegrennen, doch wir redeten immer weiter auf ihn ein und streichelten ihn. Ich führte Mallory einige Runden und konnte den Sattelgurt später sogar noch nachgurten. Um den Tag mit einem positiven Ergebnis zu beenden, hörte ich nach einer halben Stunde auf.  

Es war genau 11.30 Uhr, als ich ihm die Hufe kratzte und ihn in seine Box brachte.

Auf dem Weg zu meinem Zimmer kamen mir unsere beiden Hunde entgegen, die ich kurz kraulte. Zum einen hatten wir unser Labrador männchen Chester und unser Schäferhund weibchen Namika. Chester hatte schwarzes Fell und war sechs Jahre alt. Namika war vier Jahre alt und hatte ein typisches Fell des Schäferhundes.

In meinem  Zimmer blätterte ich schnell durch meinen Terminplaner und sah plötzlich, dass ich morgen ein Turnier hatte. Natürlich, ich sollte mit Sarabella und Flemming  teilnehmen. Papa sollte mit einem Pferd und Lucia mit James teilnehmen. Durch eine aufregende Woche, hatte ich es völlig übersehen. Als Mutti mich kurz darauf zum Essen rief, hatte ich in der Zeit völlig vergessen aus den Reitklamotten zu schlüpfen.

„ Fräulein, keine Reithose am Esstisch!”, ermahnte sie mich. Schnell sprang ich auf,um mich umzuziehen, doch Papa kam ins Zimmer und meinte ruhig

„ Ach, Kathrin reg dich nicht so auf. Finja möchte ganz sicher nach dem Essen noch für das Turnier morgen trainieren und ich im übrigen auch.”

„ Genau.,” stimmte ich schnell zu und begann zu essen.

Bevor ich um vierzehn Uhr eine Reitstunde hatte, schrieb ich mit meinem Handy vom Bett aus noch mit Lucia. Ich berichtete ihr von dem Training mit Mallory und sie schrieb mir, dass sie gleich  in den Stall zum trainieren kommen würde. Als ich mit Papa wenige minuten später das Haus verließ, holten wir uns unsere Pferde und begannen zu putzen. Papa holte sich Casablanca, eine zehnjährige Hannoveraner Stute. Casablanca war ein Naturtalent. Sie konnte unglaublich hoch springen, wie kaum ein anderes Pferd auf unserem Hof. Ich holte mir Flemming und putzte ihn, bis er kein Staubkorn mehr besaß. In der Reithalle baute ich einige Sprünge für Papa und mich auf und begann zu reiten.

Lucia kam ebenfalls in die Halle Während ich ritt, träumte ich wieder ein bisschen. Mein Klassenlehrer Herr Schäfer sagte uns gestern, dass wir ab Montag einen neuen Schüler bekommen würden. Ich freute mich auf einen neuen Schüler  

und da ich alleine auf einer Schulbank saß, interessierte  es mich schon, ob er eventuell neben mich kommen würde. Nach einer perfekten Springstunde mit Flemming trainierte ich noch mit Sarabella. Ich flechtete ihr danach die Mähne ein und verabschiedete mich von Lucia, die schnell wieder nach Hause wollte.

Ich warf mich auf mein Bett ins Zimmer und nahm mir ein Buch vor. ich las und las. Seit ich lesen konnte, tat ich es in jeder freien Minute und deshalb wurde ich von Lucia oft auch Leseratte genannt. Wenn für uns ein Turnier anstand, dann bereitete Mutti oft früh das Abendessen vor und jeder ging nicht zu spät ins Bett.

MalloryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt