7 Kapitel

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Mit irritiertem Blick blickte ich mich um. Erst nach wenigen Minuten bemerkte ich, dass ich einem Keller war. Es standen ein Tisch, zwei Stühle, ein Schrank, ein Bett und zwei kleine Regale im Raum. Außerdem war es kühl hier drinne. Ich ging zur Tür , die neben dem Schrank war und probierte sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Wieso dachte ich auch, sie sei offen. Also ging ich zu dem Schrank und zu den Regalen weiter. Der Schrank war leer, aber in den Regalen befanden sich verschiedene Bücher. Der Titel von einem Buch war„ Die Biologie der Tiere”. Dieses nahm ich mir und begann es zu lesen. Es war sehr interessant, weshalb ich es lange laß.

Aber plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein großer kam herein. Er war schlank, schwarz gekleidet und er hatte eine Reithose an. Als er seine Mütze vom Kopf nahm, erkannte ich ihn. Es war Herr Silver.

„ Herr Silver was machen sie hier?”, rief ich aufgeregt.

„ Sei ruhig und komm mit!” forderte er mich auf, packte mein Handgelenk und zerrte

mich aus der Tür nach draußen.                                                                                                                                                                                                                                              

Im gestreckten Galopp flogen die Pferde über den Waldboden. Steine und Sand wurden aufgewirbelt, Wind fuhr durch die Mähne der Pferde und Kathrin und Caro ritten angespannt durch den Wald.

„ Das ist total verrückt. Wir reiten seit einer Stunde. Was können wir denn jetzt machen?”, meinte Caro nach einer Stunde.

„  Ich werde zu meinen Kollegen reiten und du reitest bitte auf dem schnellsten Weg nach Hause. ”

„ In Ordnung.”

Sie befolgte Kathrins Bitte und war zehn Minuten später bereits zu Hause.

Philipp kam sofort angerannt, als Caro da war.

„ Habt ihr etwas gefunden und wo ist eigentlich Mama?”

„ Mama ist bei ihren Kollegen und nein wir haben nichts gefunden.

„ OK.”

Caro versorgte die Pferde gründlich und half ihrem Opa und Katie im Stall. Kathrin, die um kurz vor 18 Uhr nach Hause kam, fuhr darauf schnell in die Polizeiwache um weiterzuarbeiten.

Philipp und Caro saßen am Abend schweigsam nebeneinander und taten nichts.   

Kathi war am frühen Abend nach Hause gefahren und Opa schlief in einer kleinen Hütte neben unserem Haus. In seiner Hütte hatte er eine Küche, ein Bade-, Schlaf- und Wohnzimmer. Opa schlief das ganze Jahr dort. Nur wenn es im Winter sehr kalt wurde, schlief er in der Nacht bei uns im Haus.

„ Ich gehe ins Bett”, entgegnete Caro.

„ Mach dir nicht zu große Sorgen. Finja ist stark, sie wird ganz sicher bald gefunden.”

„ Ja, hoffentlich…”, murmelte sie noch, bevor sie ins Bett verschwand. An diesem Abend konnte keiner in Ruhe denken und gut schlafen erst recht nicht. Caro wälzte sich im Bett hin und her, Philipp zerbrach seine Gedanken über die Entführung und Kathrin arbeitete noch spät in die Nacht hinein. Erst als ihre Chefin sie nach Hause schickte, hörte sie auf.

Ich hingegen wurde von Herrn Silver in ein altes Stallgebäude geführt. Die Wände und Boxen waren alle mit Staub übersät, die Holzdielen auf dem Boden quietschten laut und von Mallory, der in der hintersten Box stand konnte man hören, wie nervös er war. Sein tiefes, bebendes Wiehern ließ die Wände zittern und war schon aus weiter Entfernung zu hören. Als ich vor seiner Box stand war ich extrem schockiert, weil er ständig mit den Hufen scharrte und nach hinten aus schlug.  Ich hatte ihn fast noch nie so gesehen. Wenn Herr Silver nicht da gewesen wäre, hätte ich Mallory sofort in meine Arme geschlossen.

Als Mallory ein weiteres Mal wieherte, verlor Herr Silver seine Nerven und schrie mich an

„ Mensch Finja, jetzt mach doch endlich etwas. Dieses Vieh tobt hier schon seit zwei Tagen rum. Na los.”

Ich trat langsam an ihn heran und strich ihm mit meiner Hand über Stirn und Nasenrücken.  „ Hi, mein Lieber ganz ruhig,” flüsterte ich und langsam wurde ruhiger und grummelte und schnaubte später nur noch leise. Seine Nervosität und Anspannung war noch da, doch er stand fast still und konzentrierte sich auf mich.

„  Wie haben sie ihn von unserem Hof bekommen?”, fragte ich nach einigen Minuten und drehte mich zu Herrn Silver.

„  Ich habe ihn verladen.”

„ Das ist mir klar, aber wie haben sie in den Hänger bekommen?”

„ Ich habe ihn geführt und ihm eine Möhre gegeben.”

„ Denken sie etwa ich bin blöd. Mallory lässt sich nicht mitten in der Nacht von einem fremden Mann entführen und er würde schon gar nicht eine Möhre von ihnen nehmen. Also sagen sie mir die Wahrheit. Was haben sie mit ihm gemacht.”

„ Ja ich habe ihm eine Beruhigungsspritze gegeben. Und? Du kannst sowieso nichts mehr tun,” rief er jetzt wieder mit seiner tiefen Stimme. Ich schlug mir die Hände vor das Gesicht und schüttelte den Kopf. Ein paar Tränen liefen mir die Wange hinunter. Ich wendete mich nochmals an Mallory und flüsterte etwas zu ihm, was Herr Silver  nich hören konnte. „ Ich hole dich hier raus. Versprochen.”

„ Komm das reicht!” Herr Silvers Stimme holte mich in die Realität zurück, er packte mein Handgelenk und zerrte mich zurück in den alten Keller. Er brachte mir eine Stulle Brot zum Abendessen und verschloß die Metalltür doppelt.  

Mist, wieso hatte ich nicht versucht abzuhauen. Vielleicht hätte ich mich retten können, vielleicht hätte ich es einfach versuchen müssen. „ Hör auf dir das einzureden Finja. Herr Silver wäre viel stärker als ich gewesen,” redete ich mir ruhig ein. Es brachte nichts, darüber nachzudenken, was ich hätte machen können. Ich muss einen Plan entwickeln, wie ich hier wegkomme. Ich weiß nicht, was Herr Silver mit  Mallory und mir vor hat, doch ich weiß, dass ich hier nicht ahnungslos rumsitzen kann. Ich muss eine Lösung finden.

Eine ganze Weile saß ich da und überlegte mir verschiedenste Ideen.  Dann ging ich in das Bett und schlief schnell darauf ein

MalloryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt