Mit dem Rücken zu Katie gewannt, saß Michelle auf der Veranda und ignorierte die Ältere einfach.
Sie hatte einfach keine Lust, jetzt mit ihr zu reden.
Wieso sollte sie auch?
Für Michelle gab es nichts mehr, worüber die Beiden jetzt noch reden mussten.
Für sie war die ganze Sache bereits erledigt.
„Kannst du mich bitte ansehen, wenn ich mit dir rede?“ Katie flehte die Jüngere schon fast an, doch schien kein Durchkommen zu sein.
Michelle saß einfach nur da und starrte in den Wald hinaus, der an das Grundstück grenzte.
Sie hatte keine Lust darauf, mit Katie zu reden.
Nur weil diese es wollte, musste Michelle es doch nicht tun, oder?
„Michelle, bitte, ich will es dir erklären. Aber wenn du mich nicht ansiehst, weiß ich nicht, ob du mir wirklich zuhörst“
„Ich habe dir schon gesagt, dass ich davon nichts hören will. Du bist verlobt. Also hat sich das für mich erledigt. Du...“ doch kam die Jüngere nicht weiter, da Katie sie am Arm packte, zu sich drehte und küsste.
„Ich bin die Verlobung nur eingegangen um meinen Eltern einen Gefallen zu tun Michelle. Nicht weil ich es will. Ich liebe Jack schon lange nicht mehr, ich weiß nicht einmal, ob ich ihn überhaupt geliebt habe.
Doch ich weiß, dass da etwas ist, was ich mir nicht erklären kann, wenn du in meiner Nähe bist. Natürlich hört sich das alles mehr als nur komisch an, besonders, da wir uns erst seit letzter Woche kennen, aber du bedeutest mir etwas. Und das ist keine Lüge Michelle“ hauchte Katie gegen die Lippe von Michelle, während sie sie nah zu sich zog.
„Und wieso sollte ich dir das glauben, Katie?“ Michelle wich etwas zurück und blickte in die Augen von Katie.
Von Anfang an, war Michelle von diesen Augen fasziniert.
Mal waren sie grün, doch wenn das Licht aus einem bestimmten Winkel in ihre Augen schien, hatte es den Anschein, als wären sie blau.
„Habe ich dich einmal belogen, seitdem wir uns letzte Woche getroffen haben?“ Katie legte ihren Kopf schief und sah ruhig zu Michelle.Gerade wollte die Brünette antworten, als plötzlich ihr Handy klingelte.
„Meine Mom“ seufzte die Jüngere, als sie nachschaute, wer sie anrief.
„Du solltest dran gehen. Es kann wichtig sein“ Katie ließ von Michelle ab und setzte sich auf einen der Stühle, die auf der alten Veranda standen.
Kurz nickte Michelle, ehe sie den Anruf auch schon entgegen nahm und sich auf den Stuhl neben Katie setzte.
„Was gibt es Mom? Ich bin gerade mit den Hausaufgaben dran“ Katie neben ihr schmunzelte leicht, sagte dazu aber nichts.
„Der Rektor deiner Schule hat gerade bei mir angerufen. Was muss ich da hören? Du hast bei deinem Ausflug gestern Probleme gemacht“ tief atmete Michelle durch und schloss kurz ihre Augen.
„Ich habe mich nur verteidigt Mom“
„Da habe ich aber anders gehört“
„Und das musst du natürlich sofort glauben, was ich dazu zu sagen habe ist dir wohl egal“ Michelle spürte, wie sie immer wütender wurde, weil ihre Mutter mal wieder das glauben musste, was andere ihr erzählten.
Wie immer.
„Wenn mir das egal wäre, würde ich nicht anrufen“
„Also willst du hören, was ich dazu zu sagen habe?“ hackte Michelle nach, als ihr Blick zu Katie viel, die sie mit einem sanften Lächeln ansah.
Kurz erwiderte Michelle das Lächeln, ehe sie sich wieder auf das Telefonat mit ihrer Mutter konzentriere.
„Deswegen rufe ich gerade mitten in einer Konferenz bei dir an mein Kind“
„Okay gut. Es ist ganz einfach“ fing Michelle an, ehe sie ihrer Mutter erzählte, was passiert war.
Das Emma und ihre 'Freunde' Kasey geärgert hatten und Michelle dazwischen gegangen war.
Das sie ihrer Freundin nur helfen wollte und selbst mit hineingezogen wurde.
„Ich habe mich und Kasey nur verteidigt Mutter. Die Beiden sind selbst Schuld, dass ich ihnen wehgetan habe. Hätten die uns in Ruhe gelassen, hätte ich so etwas nicht getan“ kurz schloss Michelle ihre Augen und fuhr sich durch die Haare.
Vermutlich wird sie mir das eh nicht glauben.
„Okay gut. Da wir erst nächste Woche wieder in Dublin sind, sehen wir uns erst nach deiner Klassenfahrt. Katie hat uns bereits alles geschickt und ich habe ihr die Unterlagen auch schon unterschrieben zurück gefaxt. Ich bitte dich, dass du die eine Woche nichts dummes machst und auf das hörst, was Katie dir sagt. Egal ob sie die Tochter von Freunden ist oder nicht. Sie ist deine Lehrerin und ich möchte, dass du dich ihr gegenüber auch so verhältst“
„Versprochen Mom, aber ich muss jetzt wirklich weiter Hausaufgaben machen“ und bevor ihre Mutter noch etwas sagen konnte, hatte Michelle auch schon aufgelegt.„Hausaufgaben also?“
„Hätte ich ihr jetzt wirklich sagen sollen, dass ich gerade mit dir auf der Veranda sitze und wir uns darüber am Unterhalten sich, wie beschissen ich es von dir finde, dass du diese Verlobung eingegangen bist, obwohl du mich geküsst hast?“ skeptisch zog Michelle eine Augenbraue an, was Katie leise lachen ließ.
„Nein, nicht wirklich“ lächelte die Ältere, ehe sie sich auf dem Stuhl zurück lehnte und sich durch ihre langen Haare fuhr.
„Also“ mit diesen Worten stand Michelle auf und setzte sich auf das Geländer der Veranda.
„Was hast du jetzt vor?“
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht Michelle. Ich mag dich, vermutlich viel zu sehr, als das es mir gestattet ist. Wenn ich in deiner Nähe bin, fällt es mir echt schwer, mich zusammen zu reißen. Ganz besonders, wenn wir beide alleine sind. Aber ich bin nun einmal deine Lehrerin, ich darf solche Gefühle nicht für dich haben.
Deswegen sollten wir es vielleicht einfach so belassen wie es ist. Du suchst dir jemanden in deinem Alter, bevor wirklich noch etwas zwischen uns passiert und...“
„Und du gehst zu dem Mann zurück, den du ja so unglaublich sehr liebst“ unterbrach Michelle die Ältere, was Katie leise seufzen ließ.
Wieso versteht sie das nicht?
„Du solltest dann jetzt gehen. Ich wollte duschen und es wäre bestimmt nicht angebracht, wenn du hier bleibst“ Michelle sprang vom Gelände rund wollte zur Türe, doch griff Katie nach ihrem Arm und hielt sie fest.
„Jack ist vor dem Wochenende nicht wieder zuhause. Und du bist komplett alleine hier, was hältst du davon, wenn ich bis Freitag einfach hier bleibe“ hauchte Katie mit ruhiger Stimme in das Ohr von Michelle, was diese leicht lächeln ließ.
„Wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst gerne“ und bevor Katie noch etwas dazu sagen konnte, war Michelle auch schon im Haus verschwunden.
Dieses Mädchen, verdreht mir tatsächlich mehr und mehr den Kopf.
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The Teacher
FanfictionMichelle Taylor (OC) wird von ihren Eltern auf eine Privatschule in Dublin geschickt, nachdem sie an ihrer alten Schule Probleme gemacht hatte. An ihrer neuen Schule merkt sie jedoch schnell, dass sie mit ihrem alten Verhalten nicht sonderlich weit...