Prolog

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Acht vor Sieben.

Verdammt! Ich habe verschlafen. Schon wieder. Aber warum hat mich keiner geweckt?!Ich griff nach einer kurzen Hose, welche wie immer unordentlich auf meinem Schreibtischstuhl lag ,und versuchte sie noch in meinem Bett mit einer Hand anzuziehen.

Da leider meine Multitasking Fähigkeiten in jenem Moment aussetzten, taumelte ich aus meinen Bett auf den kalten und harten Laminatboden. Ich war eindeutig in Eile und ignorierte deshalb die Schmerzen, die sich durch meinen ganzen Körper zogen, und stand sofort wieder, meine Oberschenkel schmerzerfüllt auf- und abreibend, auf.

Ich rannte zum Kleiderschrank und suchte nach einem Oberteil. Ich griff einfach blind hinein und packte das erstbeste Kleidungsstück raus. Zum meinem Glück war es ein weißer Hoodie, welcher zu meiner kurzen schwarzen Hose perfekt passte. Hoodies sind deshalb praktisch, weil sie Problemzonen gut verdecken, schnell anzuziehen sind, gleichzeitig aber auch sehr gemütlich sind. Also eigentlich das perfekte Kleidungsstück.

Als ich dann fertig angezogen war rannte ich ins Bad. Warum genau wusste ich selber nicht wirklich, da ich eigentlich davon ausging, dass mein älterer Bruder Jacob schon längst weg sei, und es für mich somit unmöglich wäre noch pünktlich in der Schule zu erscheinen. Ich wusch schnell mein Gesicht, putzte meine Zähne und richtete meine blonden Haare, indem ich mir,mehr oder weniger, zwei Dutch-Braids flocht. Als ich in den Spiegel sah, fiel mir auf, dass meine blau-grauen Augen intensiver leuchteten als sonst; es hatte schon etwas Unmenschliches an sich. Aber das ignorierte ich einfach und schob es auf die grelle Beleuchtung im Badezimmer.

Als ich fertig war lief ich wieder schnell in mein Zimmer und packte hektisch nach meiner Tasche. Dann lief ich auch schon mit meiner Schultasche nach unten in die Küche, in der ich dann auch meine Mutter schon rufen hörte.
„Jess komm jetzt endlich runter du bist schon spät dran!"

Ich verstand nicht richtig warum sie so schrie, sie hätte mich ja auch einfach früher wecken können. Unten angekommen sah ich zu meinem Überraschen tatsächlich auch meinen Bruder Jacob, welcher so ähnlich wie ich ein weißes T-Shirt trug und eine dunkelblaue bis schwarze Jeans. Jacob sah mir sehr ähnlich. Besser gesagt ich ihm, da er ein ganzes Jahr älter war als ich. Und dennoch hielt man uns oft für Zwillinge. Wir hatten dieselbe Haarfarbe, dieselben Augen, die wir von unserer wunderschönen Mutter erbten, und sogar ähnliche Gesichtsformen, wobei sein Kiefer viel markanter und schärfer ausgeprägt war als das meine. Aber wo wir uns doch komplett unterschieden, war der Charakter.

„ Hey Mum! Hey Jacob. Was machst du denn eigentlich noch hier? Hast du auch verschlafen? Du solltest doch schon längst im Auto auf dem Weg zur Schule sein..." doch bevor mein Bruder antworten konnte, ergriff meine Mutter das Wort. „ JESSICA!! Warum bist du so spät aufgestanden!?" sie atmete hörbar laut aus, stütze sich währenddessen an der Kücheninsel ab und legte den Kopf in den Nacken. Ungelogen, ich war kurz davor mir in die Hosen zu machen. Dann sprach sie weiter. „Egal, ich habe deinen Bruder gebeten noch zu warten, um dich zur Schule zu fahren, damit du nicht SCHON WIEDER zu spät kommst. Ich habe dir auch ein Lunchpaket zubereitet.
...
...
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Sag mal... Warum steht ihr hier noch rum LOS!" schrie Mum schon fast und das dann auch noch so schnell, dass ich nicht alles verstehen konnte. Aber da sie ja schon so gestresst wirkte blieb ich still und folgte einfach meinem Bruder.

~~~~~

Als wir im Auto waren richtete Jacob die Rückspiegel zurecht und sofort fiel mir etwas merkwürdig Verdächtiges ins Auge. Ich bemerkte nämlich, dass auch die Augen meines Bruders auf einer schon fast unnatürlichen Art intensiver leuchteten. Und wie auf Knopfdruck verstarb der Gedanke, es läge an der Beleuchtung im Badezimmer. Denn Zufall war das sicherlich nicht. Etwas panisch, aber doch bedacht unauffällig, wandte ich mich nun zum Rückspiegel auf der Beifahrer-Seite und betrachtete meine eigenen Augen.

Meine Augenfarbe und die meines Bruders waren viel intensiver als sonst. Noch nie hatten sie diese Intensität. Aber... warum? „J-J-Jacob... ist dir aufgefallen...,dass ... d-deine Augenfarbe intensiver ist als gewöhnlich?" fragte ich ihn doch etwas verstört. Er wirkte auf meine Frage leicht verwundert, aber nicht... überrascht. Merkwürdig. „ Also... heute morgen ist mir das aufgefallen als ich mir die Haare gewaschen habe . Aber ich dachte es würde an der Beleuchtung liegen. Aber wo du gerade darüber sprichst, deine Wirken auch anders, ... „intensiver" so wie du es gerade gesagt hast." antwortete er mir.

Ich erhaschte kurz einen Blick auf Jacobs Armbanduhr und spürte wie mir mein Herz förmlich in die Hose rutschte. Es war 8:05 Uhr und der Unterricht beginnt regulär um Viertel Nach. Dennoch gab ich die Hoffnung nicht auf. Jacob und ich einigten uns darauf,dass wir das Gespräch über die Augensache später nochmal angehen würden..Und zur meinem Großen Überraschen, schaffte ich es tatsächlich noch, kurz bevor der Lehrer da war, pünktlich zum Unterrichtsbeginn zu erscheinen. In diesem Augenblick war ich echt Stolz auf mich und so dankbar, dass mein Bruder doch noch auf mich gewartet hat.

My Werwolf Me : The Destiny of a LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt