Kapitel 20: Wolke 7?

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„Komm schon Harry, geh ran“, murmelte ich vor mich hin und biss auf meine Lippe. Ich hatte einfach ein ungutes Gefühl bei der Sache und ich wollte nicht weiter lesen. „Ja?“, ertönte Harry’s tiefe Stimme und ich atmete erleichtert  aus. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass ich sie angehalten hatte. „Harry, können wir uns kurz irgendwo treffen?“, sagte ich und schaute mich um. Niemand war zu sehen, wahrscheinlich saßen noch alle im Unterricht. „Z, ist was passier?“ Jetzt klang seine Stimme  besorgt und ich musste trotz der Umstände lächeln. „Nein, oder doch“, stotterte ich und versuchte zurück zu rudern.“ Harry gab ein fragendes „Hö?“ von sich und ich began erneut. „Ich glaube die Paparazzi haben uns im Wald gesehn. „Was?“, rief Harry und ich hob mein Handy von meinem Ohr weg. Ich nickte überflüssigerweise und sprach weiter. „Können wir uns nicht kurz bei mir treffen?“, jammerte ich. Ich konnte schon fast vor mir sehen, wie er jetzt mit seiner Hand durch seine Haare fuhr. „Hmmm... Okay“, antwortete er dann. „Ich bin in Zehn Minuten bei dir Zuhause, okay?“ Ich stimmte zu und beendete das Gespräch schnell. Ich würde wohl mit der U-Bahn fahren, was ich normalerweise sonst nie tat, aber ich war mir sicher, dass die Paparazzi mich auf meinem normalen Nachhauseweg erwarten würden.

Die U-Bahn war voll und zum ersten Mal wusste ich diese Menschenmassen zu schätzen. Selbst wenn hier irgendwo ein Paparazzo wäre, hätte er sich niemals durch diese verschwitzte Menge hindurchdrängen können. Mein Handy vibrierte und ich warf einen schnellen Blick darauf. „Wo bist du?-H.“ Mein Blick wanderte zu meiner Armbanduhr. Seit unserem Gespräch waren keine fünf Minuten vergangen. Ich verdrehte die Augen und lächelte wieder. Es war so süß, was für Sorgen er sich immer machte.  „Fuck“, rief ich, als ich auf das Schild sah, dass sich draußen abbildete. Hier musste ich raus. Ich drängte mich durch die Menschen hindurch und versuchte die Luft anzuhalten. Gerade noch rechtzeitig sprang ich aus der U-Bahn und hastete die Treppen hinauf. Woah, ich war schon lange nicht mehr hier gewesen. Früher, als ich noch auf die Grundschule gegangen war, hatte ich jeden Tag diesen Weg hinter mich gebracht. Mein Herz schmerzte. Wie gern ich wieder so klein wäre, wie damals. Wie leicht mein Leben doch gewesen war. Was waren meine Probleme gewesen? Dass ich nicht die tollen neuen Schuhe hatte, die jeder trug? Das Mum mir verbot ein Handy zu kaufen? Als ich 7 war, kamen mir diese Probleme schrecklich und unlösbar vor. Im Gegensatz zu meinen jetzigen waren sie einfach nur lächerlich.

Nach ein paar Minuten stand ich vor meiner Haustür und klingelte. Irgendwo in meiner Tasche hatte ich noch meinen Hausschlüssel, aber ich hatte jetzt nicht den Nerv ihn zu suchen. Meine Mum öffnete mir die Türe. „Schätzchen, du hast Besuch“, lächelte sie. Oh, hatte Harry mal wieder seinen Charm spielen lassen? Es schien so. „Hey“, begrüßte ich ihn und lächelte ihn an. Irgendwie schien er an diesem kleinen Esstisch fehl am Platz zu sein. Rechts von ihm saß meine Schwester, die ihn hingebungsvoll anschmachtete und sich dabei nicht mal Mühe gab es zu verstecken. Er nickte und folgte mir in mein Zimmer. „Schön“, sagte er mit einem Blick ringsherum. „Haha“, sagte ich sarkastisch und schaute auf den Boden. Wenn man mein Zimmer mit seinen gefühlten Zwanzig Schlafzimmern verglich, fühlte man sich wie Aschenputtel. „Hey, das war mein Ernst“, meinte er und runzelte die Stirn. „Wie auch immer. Ich hab den Artikel noch nicht weiter gelesen. Ich hatte Angst, davor was darin stehen könnte. Du weißt wie die Medien immer alles verdrehen“, seufzte ich und ließ mich neben ihm auf mein Bett fallen. „Gib mir dein Handy, ich lese ihn“, kommandierte er und ich verdrehte wieder die Augen. Widerwillig gab ich ihm mein Handy und er begann zu lesen. An seinem Gesicht versuchte ich abzulesen, was darin stand, jedoch zeigte er keinerlei Emotion. „Uuuund?“, fragte ich langgezogen. „Nichts Schlimmes, nur der übliche Shit, der rein gar nichts mit der Wahrheit zu tun hat.“ Ich nickte und schaute ihn von der Seite an. Ich wollte zu gern wissen, was er mir verheimlichte, aber ich wollte ihn nicht drängen. Ich war mir sicher, wenn er bereit wäre, würde er es mir sagen. Harry stand auf und ich  schaute ihn fragend an. „Gehst du schon wieder?“ Er lächelte und schüttelte den Kopf. „Ich schau mir nur dein Zimmer an“, antwortete er mit einem Grinsen. Ich stöhnte und warf ein Kissen nach ihm. „Du kannst beruhigt sein. Hier ist alles vollkommen uninteressant.“ Er grinste und begann jede Schublade zu öffnen. Am Anfang versuchte ich noch ein paar Schränke zu zudrücken, doch als mir klar würde, dass Harry immer und immer wieder gegen mich gewinnen würde, gab ich es auf und kauerte mich auf mein Bett. „Was willst du jetzt machen?“, fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern und legte mich seitlich hin. Der ganze Tag, hatte mich müde gemacht. „Können wir nicht einfach irgendeinen Film schauen?“, fragte ich mit geschlossenen Augen. Kurze Zeit später, hörte ich das Laufwerk meines Laptops auffahren.  Er setzte sich neben mich und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Als ich mich erhob und meinen Kopf auf seinen Schoss legte, sagte er nichts. ich wusste nicht, ob Niall das gut finden würde, aber das war mir egal. Niall wusste, dass ich ihn niemals betrügen würde, auch wenn die Medien alles nur erdenkliche machten, um ihm das Gegenteil zu beweisen. In meinen Gedanken durchlebte ich meinen Tag noch einmal und dieses mal, war er fast noch anstrengender, als er in der Realität gewesen war. Irgendwann driftete ich ab und schlief ein.

Everything has changed (Niall Horan ff)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora