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Ich suchte nach Dorothea, die mir das Portal zum Institut öffnen musste. Ich fand die Hexenmeisterin in einer Zelle. Schnellen Griffes zog ich sie nach draußen.

"Öffne mir ein Portal, Dorothea."

Mit einer schnellen Handbewegung ließ sie ihre Magie wirken und öffnete eins der lilanen Portale. Ich schritt vorwärts, doch sie hielt mich am Arm fest.

"Tu Clary bitte nicht weh..."

Ich sah Angst in ihren Augen.

"Ich werde tun, was getan werden muss. Kümmer dich um deinen eigenen Kram, Hexe."

Mit diesen Worten riss ich mich los und Schritt durch das Portal. Portalieren war um einiges einfacher als normales Reisen, denn ein einziger Gedanke reichte, um den Ort zu erreichen, den man erreichen wollte. Jedoch benötigte man zum öffnen eines solchen Portales einen Hexenmeister und die waren rar auf dieser Welt, denn nicht zuletzt hatte Valentine an die 10 Hexenmeister umgebracht. Er hielt nicht viel von den Unterweltlern und als seine Tochter teilte ich diese Ansichten. Doch ich musste mich anpassen, wenn ich im Institut nicht auffallen wollte. Denn sowohl Alec Lightwood, als auch Isabelle Lightwood hatten beide eine Beziehung mit einem Unterweltler, Alec mit dem Hexenmeister Magnus Bane und Isabelle mit dem Elben Meliorn. Ich durfte nichts äußern, was meine Beziehung zu meinem Vater äußern könnte. Als Nachnamen beschloss ich den Namen Redrose zu verwenden, um kein Aufsehen zu erregen.

All das überlegte ich mir, während ich mich portalierte und schließlich kam ich direkt vor dem Institut raus. Ich sah mich um, es war dunkel und verlassen. So schmiedete ich einen schnellen und plausiblen Plan, der meinen kompletten Körpereinsatz fordern würde: Ich zog mein kleines Messer aus dem Halfter und stach es beherzt in verschiedene Stellen meines Körpers, ohne irgendwelche Organe zu verletzen, aber das Blut sollte strömen. Dann schnitt ich mich an einigen Stellen bis der Schmerz vollständig meinen Körper überrannte. Ich strich das Blut von meinem Messer an meinem sowieso schon versauten Oberteil am und steckte es zurück in das Halfter, bevor das Schauspiel anfing. Schnell taumelte ich auf den Eingang des Institutes zu und klopfte, bevor ich auf die Knie fiel und meine immer mehr blutenden Wunden hielt, um das Blut überall zu verteilen. Die Tür öffnete sich und als ich nach oben schaute, mit schmerzverzerrtem Gesicht, sah ich einen braunhaarigen großen Mann, der mich entsetzt anschaute. Der Parabateibruder von Jace, Alec.

"Was ist passiert? Kommt her, ich brauche Hilfe!"

Er versuchte mich aufzurichten während ihm mehrere Shadowhunters zur Hilfe kamen.

"Valentine... einer seiner Männer hat mich angegriffen..."

Sie trugen mich rein und direkt auf die Krankenstation und versuchten meine Wunden mit einer Steele zu heilen, als Magnus Bane das Zimmer betrat. Alec lief direkt zu ihm und packte ihn an den Schultern.

"Magnus, wir brauchen deine Hilfe, ihre Heilrune heilt ihre Wunden nicht. Sie sind zu tief."

Schnell trat der Hexenmeister zu mir und ich sah die Magie aus seinen Händen austreten, wie sie warm in mich flossen und meine Wunden von innen heraus heilten. Kurze Zeit später verflogen meine Schmerzen und ich sackte geschafft auf der Liege zusammen. Ich mochte vielleicht psychisch nichts empfinden, aber ich hatte trotzdem Nerven und Schmerzen fühlte ich genauso wie jeder andere Shadowhunter, Mundi oder Unterweltler.

"Wer bist du, Shadowhunter." hakte Alec jedoch direkt nach, ohne mir Zeit für eine Regeneration zu lassen.

"Alexander, lass ihr doch ein wenig Zeit..." versuchte der Hexenmeister ihn aufzuhalten, doch Alec trat einen weiteren Schritt auf mich zu und erwartete eine Antwort auf deine eben gestellte Frage.

"Mein Name ist Tessa Redrose..."

Ich hustete als ich zu Ende gesprochen hatte und schaute ihm in die Augen.

"Wie kann es sein, dass du hier unbekannt bist? Ich kenne jeden Shadowhunter aus diesem Bezirk." fing er erneut an und packte mich an der Hand, fest entschlossen, die Wahrheit aus mir zu bekommen.

"Alexander! Denkst du nicht, du bist voreilig?" fuhr ihm Magnus erneut dazwischen.

'Unterweltler.' dachte ich abwertend, doch ließ mir nichts anmerken. Alec war sowieso schon skeptisch gegenüber mir und ich wollte meine letzte Glaubhaftigkeit nicht verspielen. Ich musste den Auftrag zu Ende bringen.

"Ich bin auch nicht von hier... ich komme aus Kalifornien, wohne aber seit einigen Jahren in Iowa. Eigentlich wollte ich hier her ziehen, deswegen bin ich auch hier. Ich bin auf Wohnungssuche..." versuchte ich es so glaubhaft wie möglich rüber zu bringen, was mir anscheinend gelang, denn seine Miene entspannte sich und er ließ meine Hand los.

"Tut mir leid, dass ich so reagiert habe, in solchen Zeiten kann der Feind überall sein. Ich bin nur vorsichtig gegenüber Shadowhunters, die ich nicht kenne. Wir können dir hier natürlich ein Zimmer anbieten, wenn du bleiben möchtest."

Ich lächelte und nickte. Besser könnte es gar nicht laufen. Ich würde rund um die Uhr Einblicke in Akten, Pläne, sogar Personenbeschreibungen haben.

"Ich gehe Lydia informieren und ein freies Zimmer für dich organisieren. Magnus, du überwachst sie, ob sie gesundheitlich noch was braucht."

Der Hexenmeister nickte seinem Freund zu, bevor er das Zimmer verließ. Dann wandte er sich mir zu.

"Wie fühlst du dich?"

Ich setzte meine wohl netteste Miene auf und lächelte breit übers ganze Gesicht.

"Besser, danke. Bist du der große Magnus Bane, von dem so viel erzählt wird?"

Der Hexenmeister lächelte ein wenig peinlich berührt.

"So gut bin ich gar nicht. Aber ja, der bin ich."

"Welche eine Ehre, dich kennen zu lernen. Und Danke, dass du mir das Leben gerettet hast."

Gott, wie mich diese Konversation anekelte. Ich wollte nur noch hier weg, weg von diesem Unterweltler.

"Das war doch gar nichts..."

Er schaute geschmeichelt auf seine Hände, als die Tür aufflog und erneut Alec reinkam.

"Komm mit, wir haben ein Zimmer für dich."

Schnell stand ich auf und folgte dem großen Bogenschützen in den Schlaftrakt und schritt dann in das große Zimmer, in welches er mich führte.

"Falls du etwas brauchst, wende dich an mich oder an Magnus und Isabelle kennst du auch schon. Wir stellen dich später den anderen vor."

Er nickte noch kurz bevor er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss. Als ich sicher war, dass niemand mehr in der Nähe war, zog ich den Ring, mit dem ich mit Valentine Kontakt halten konnte, aus meiner Jackentasche und steckte ihn mir an, bevor ich ihn drehte und das Bild von Valentine erschien.

"Wie ich sehe, hast du es geschafft, dich einzuschleusen. Ich bin stolz auf dich." sprach mein Vater zu mir.

"Sie haben keinen Verdacht geschöpft. Sag mir auf was ich achten soll."

"Pläne, Personen, Trainingsstärken und Schwächen. Sowas."

"Alles klar. Ich werden den Auftrag zu Ende bringen."

"Das weiß ich, Tochter."

Mit diesen Worten unterbrach er die Verbindung und in Windeseile steckte ich den Ring ab und schob ihn zurück in meine Jackentasche.

Broken Wings [Jace Wayland ff] (ON HOLD/ABGEBROCHEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt