starving • jimin

-nine

Frau Song beschloss mich endlich zu untersuchen. Erst musste ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen und mich auf diese Liege setzen. Meine Mutter wartete währenddessen draussen.

Ich sah zu mir runter und sah meine Hüftknochen, die mich immer wieder zum lächeln brachten. Es hat so lange gedauert bis die endlich zum Vorschein kamen. Oder meine Rippen, ich liebe sie.

Als Frau Song sich meinen Körper ansah, war ihr Blick nicht gerade begeistert. Im Gegenteil, sie sah eher enttäuscht aus, würde ich sagen. Aber Sowas sieht sie doch jeden Tag, nicht wahr?
"Man sieht nahezu deine ganze Wirbelsäule, dein Schlüsselbein ebenso wie Rippen und Hüftknochen sind auch deutlich zu erkennen. Jimin, du hast heute noch nichts gegessen, stimmts?" sie setze sich und sah mich fragend an. Leicht nickte ich als Antwort.

"Wieviele Kalorien nimmst du momentan denn zu dir?" Ich zögerte ein wenig mit der Antwort, aber ich antwortete ehrlich. "Um die 200 bis 300 Kalorien höchstens am Tag."

Erneut seufzte die Frau. "Du weißt, dass das ein Zehntel von dem ist, was ein normaler Mensch am Tag an Kalorien benötigt?" Wieder nickte ich stumm und sah weiter auf den Boden.

Dann holte sie die Waage raus. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und stellte mich auf die Waage. Es war eine manuelle. Ich hörte kurz ein leises rattern des Zeigers, bis dieser deutlich bei der 52 Kilogramm Anzeige stehen blieb.

Schlagartig blühte ich förmlich auf, 52 Kilo! Ich grinste und betrachtete weiter die Zahl. Aber die Freude war nur von kurzer Dauer und Frau Song bat mich von der Waage zu steigen.

"Jimin, du weißt sicherlich dass allein sieben weitere Kilo weniger der Tod bedeuten könnten?", fragte mich die Ärztin. Meinen Tod..? "Aber ich wollte noch ein wenig.. Ach vergessen sie's."
Ich wusste echt nicht dass ich mich so in Gefahr begeben habe.

Nachdem ich wieder angezogen war und meine Mutter wieder in den Raum kam, erzählte Frau Song ihr dass was eben auch erfahren habe. Meine Mutter war genauso geschockt, sprachlos sah sie mich an und ich konnte deutlich ihre glasigen Augen erkennen.

"Okay Jimin, wir würden dich am besten stationär aufnehmen und dich auch sofort behandeln lassen. Aber meine Frage ist jetzt, geht's du auf diese Therapie ein und lässt dir helfen?"