Die Welt um mich herum stand in flammen.
Ich saß auf einem ziemlich instabielen Nadelbaum am Rand einer mehreren hundert Meter tiefen Klippe, umgeben von dreizehn Zwergen, einem Hobbit, und einem Zauberer. Erwähnenswert wäre unter Umständen auch noch die Meute Orks und Warge vor uns.
Villeicht sollte ich einmal erklären, wie jemand in solch eine verzwickte Situation geraten kann. Und wie könnte man das besser, als am Anfang einer großen Geschichte.
Nein, nein, ich meine wirklich am Anfang. Bevor jeglicher existenz in diesem Universum- Anfang.
Es war vor langer Zeit, noch lange vor den Sternen und anderem Leben, da existierte Eru, auch Illúvatar genannt. Er war der Anfang, und wird warscheinlich auch eines Tages das Ende sein. Bei ihm in den großen Hallen, lebten die Ainur. Sie waren Musiker, mit den schönsten Stimmen, die man sich vorstellen kann. Eru ließ die Ainur ein großes Thema singen, und durch dieses Thema wurde Ea geschaffen. Es war die Welt, die wir heute kennen.
Jedoch einer der Ainur, früher Melkor, und heute nur noch Morgoth genannt, wollte Erus Pläne nicht abwarten und sang sein eigenes Lied.
Als die Ainur sahen, was sie geschaffen hatten, stiegen die fünfzehn mächtigsten unter ihnen hinab, um ihr Werk zu vollenden. Manwë setzte die Winde in die Welt, Ulmo wurde der Herr des Meeres und wachte von da an über die See. Aule kümmerte sich um die Rohstoffe tief in der Erde. Die Brüder Mandos und Lórien, wachten über die Pforten ins Totenreich, und auf geheiß von Manwë geleiten sie die Seelen durch diese. Orome war der große Jäger, und Tulkas welcher zuletzt hinab stieg war der Kampflustige, welcher keinen Kampf scheute. Wenn ihr mich fragt, war letzterer nicht gerade der hellste in der Birne und im Rat auch nicht zu gebrauchen, aber weiter im Text.
Die sieben weiblichen Valier, wie sie später genannt werden, waren Varda, Yavanna, Nienna, Este, Vaire, Vána und Nessa. Varda war die mächtigste der Valier, und erschuf die Sterne am Himmel, auf das sich nie jemand verirren und die Kinder Illúvaters aus ihnen hoffnung schöpfen konnten. Yavanna setzte die Samen für die Pflanzen, und Nienna hat mit allem und jedem Mitleid. Este hatte die Gabe Gedult, Mitleid znd Weißheit zu lehren. (Einer ihrer Schüler war unser Zauberer, aber dazu kommen wir später.) Dann hätten wir noch Vaire, die Weberin der Teppiche, die alle wichtigen Ereignisse in Teppiche verwebt, Vaná, die Herrin über alle Vögel und Pflanzen und Nessa, die Tänzerin.
Melkor wurde zum Feind der Valar. Er zerstörte das, was sie aufbauten, verdarb die Früchte und erschuf dunkele Kreaturen. Wegen Melkor tobten viele Kriege, bis er schließlich von Manwë in Ketten gelegt werden konnte.
Die Kinder Erus waren die Elben. Hochgewachsen, anmutig, und mit den besten Haaren die du je gesehen hast. Aule war auch nicht untätig, und erschuf die Zwerge. Diese waren wiederrum klein, beharrt, starrsinnig und langlebig, zwar nicht unsterblich wie Elben, aber dennoch konnten sie meißt die dreihundert Jahre erreichen.
Noch heute streiten sich Elben und Zwerge, wer denn nun die waren erstgeborenen sind, aber einig werden sich die zwei Völker nie. Die Hobbits hingegen sind ein friedliches Volk, drollige löckchen, kleine Gärten, und Häuser die in Hügel geabaut sind, dass ist was sie auszeichnet. Auch sie genossen meist hundert Jahre Lebensdauer. Die Menschen waren eine Rasse für sich. Kurzlebig, kriegerisch und vielfältig wie kein anderes Volk in Mittelerde.
Nun geschah es, als Melkor weggesperrt, und die Völker in Mittelerde verteilt waren, das Wächter aufgestellt werden sollten. Es wurden fünf Zauberer auserwählt. Altar und Pallando, zwei blaue Zauberer, Radagast der Braune, Saruman der weiße, und zu guter letzt Ólorin, auch bekannt unter dem Namen Gandalf. Sie sollten über die Völker Mittelerdes wachen, bis sie starben.
Es war nun so, dass die Valar ein letztes Werk gemeinsam vollbringen wollten, ehe sie sich in den Unsterblichen landen zu ruhe setzten.
Sie formten Sternenlicht langsam mit ihren Worten und Liedern zu einer Gestalt, die später über alle Lebewesen in Mittelerde wachen, und die Geheimnisse dieser Welt hüten sollte. Manwë gab ihr die Freiheit, Ulmo die Wildheit der See, Aule den starken willen, Lórien und Mandos die reine Seele, Orome die Taktik und Tulkas die Kraft eines Kriegers. Este lehrte ihr Weisheit und Geduld, Yavanna und Vaná gaben ihr das Verständnis für Pflanzen und Tiere. Varda gab ihr Hoffnung, Mut und Vertrauen. Vaire und Nienna gaben ihr geschick im Handwerk, wie in der Musik.
Das Endresultat ihrer Schöpfung war eine junge rothaarige Frau mit der größe eines Zwerges, der unsterblichkeit der Elben, und einer wunderbaren Stimme. Wenn man ihr in die Augen sah, war es als sähe man in den Himmel in einer klaren Sommernacht, und über ihr Gesicht waren Sommersprossen wie Sterne am Himmel verteilt.
Morgoth hatte von dieser letzten großen Schöpfung gehört, und wollte sie zerstören. Er fand es ungerecht, dass diese in seinen Augen minderwertige Kreatur alle Geheimnisse bewachen sollte, wo ihm selbst, dem mächtigsten aller Ainur, eben diese verwehrt blieben. Seine Kraft war schon dadurch geschwächt, dass er aus seinem Verließ ausbrach, und als er nun die junge Frau töten wollte, so raubte er ihr nur die Stimme und damit ihre Magie, die sie einst besaß. Die Magie die sie hatte war zu stark für ihn, und wollte er sie doch erst für sich nutzen, so konnte Morgoth sie nicht mehr halten. Ihre Stimme ging mit der Magie in den weiten von Ea verschollen, und blieb es.
Manwë war es schließlich, der Morgoth ein letztes mal in von Aule geschmiedete Ketten tief unter die Erde legte, auf dass er nun nie mehr frei käme.
Die Rothaarige allerdings wollte trotzdem ihre Bestimmung erfüllen. Und so hütet sie bis heute die Gehimnisse von Mittelerde, als einzigen Begleiter ein Pferd. Sie wandelt stets im Schatten, und nur wenigen zeigt sie ihr Gesicht. Viele Kriege wurden ausgefochten, viele Schlachten geschlagen und viele Königreiche sah sie aufsteigen und wieder fallen. Doch sie blieb immer der Schatten von Mittelerde, so konstant wie die Sterne, und ebenso still.
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Sternenstimme
FanfictionMit einem Wort kann man so viel zerstören, mit einem Wort kann man jemanden glücklich machen. Mit einem Satz kann man königreiche zu fall bringen, und mit den richtigen Sätzen neue Welten erschaffen. Mit der Stimme kann man wunderbare Melodien singe...