High Hopes.

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»Alles gefesselt, keine Liebe mehr und ich hasse es, dich warten zu sehen.
Ich musste große, große Hoffnungen für meinen Lebensunterhalt haben.
Nach den Sternen schießen, wenn ich keinen Mord begehen konnte.«

Die Sonne strahlte auf den reglosen Körper vor ihnen, als Gandalf nach vorne stürmte um den Prinzen aus seinem verfluchten Schlaf zu reissen. Er murmelte ein paar Worte, während die Hand des Zauberers knapp über dem Gesicht Thorins ruhte.

Mayas Brustkorb hob und senkte sich immernoch in schnellen Atemzügen, nicht aus Atemnot. Es war ein Überbleibsel der Angst die sie viele viele Jahre zuvor einmal gespürt hatte, zu der Zeit als noch die großen Drachen Mittelerde bevölkerten. Damals, als Asche im Himmel und Gift in der Luft das Weltbild prägten.
Hinzu kam auch noch die stetige Sorge um diesen verblödeten Zwergenkönig, den sie dem Anschein nach nicht einmal fünf Minuten alleine lassen konnte, ohne dass er sich gleich umbringen lassen wollte. Was für ein Desaster es doch war.

Bifur, der neben ihr stand, entließ erleichtert die Luft aus seinen Lungen als Thorin die Augen aufschlug. Sie lächelte nur müde. Wahrlich, er war ein Wazzock wie er im Buche stand.

"Der Halbling..." brachte er noch immer geschwächt hervor als er sich aufrichtete. "Keine Sorge, Bilbo ist wohlauf," versuchte Gandalf ihn zu beruhigen, einen gelassenen aber zugleich besorgten Ausdruck im Gesicht.

"Du!" Maya zuckte zusammen als der Königssohn seine Stimme gegen den Hobbit erhob, und auf ihn zuschritt. "Du hättest sterben können!"

Nochimmer war es ruhig um sie herum. Der Hobbit guckte Thorin verdattert an. Bilbo hatte ihn gerade gerettet, und vor seinem kläglichen Suizidversuch bewahrt.
"Das hättest du auch." Antwortete Bilbo ruhig, und sprach damit das aus, was Maya jetzt dachte, und nicht sagen konnte.

"Und dennoch tat Ich es nicht, Meisterdieb." Thorins Stimme war tief, wie ein Donnergrollen in den Bergen fuhr es Maya unter die Haut. "Und das habe Ich dir zu verdanken. Nie in meinem Leben habe Ich mich so getäuscht. Verzeihe mir."

Mit diesen Worten schloss er Bilbo, den unscheinbaren Hobbit aus dem Auenland der vor ein paar Monaten (und auch eigentlich noch heute) alles für Pfeifenkraut und ein gutes Buch gegeben hätte, in eine feste Umarmung. Der kleine Hobbit wirkte etwas verloren in seinen Armen, genauso verloren wie am Anfang der Reise.

"Thorin.." Der Hobbit atmete einmal tief durch. "Nicht Ich alleine habe dich gerettet, bei allen Göttern," ein kalter Schauer lief der Rothaarigen bei letzterer Aussage über den unter Mänteln versteckten Rücken, "Ich konnte ja kaum mein Schwert in der Hand halten, so sehr habe Ich gezittert. Und du hast wohl recht, Ich hätte dabei sterben können. Wären die anderen nicht gekommen und hätten diesen Ork umgebracht dann wüsste Ich nicht wo Ich jetzt wäre."

Thorins Augenbrauen zogen sich zusammen, als er zum Hobbit runterschaute. "Maya?" Hakte er nach. Bilbo nickte. "Nun- Nunja... ja.." Murmelte der Hobbit leise.

Kili unterbrach diesen so sentimentalen Moment. "Onkel, ist es etwa das, was Ich denke was es ist?"

Thorins Augen wanderten zusammen mit denen der Gemeinschaft in die Ferne, wo sie einen einsam stehenden Berg entdeckten. "Bei meinem Barte!" rief Gloin aus.

"Ja, Kili. Das ist er. Der Einsame Berg." Antwortete Gandalf auf die frage des jungen Zwerges. Sie alle schritten ehrfürchtig näher an den Rand des großen Steingebildes um einen besseren Blick erhaschen zu können. Thorin blickte zu der Hüterin, und nickte einmal langsam.
Maya nickte zurück.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 11, 2019 ⏰

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