Shut up Badboy.

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Kapitel 1 - Die Turnstunde mit den Jungs.

Wenn mich jemand fragen würde, wie ich mich selber sehe, würde ich meinen, dass ich ein sehr starkes und selbstbewusstes Mädchen bin, dass sich nicht schämt sich mal öffentlich lächerlich zu machen wenn's Spaß macht. Warum? Nun, zur Zeit befinde ich mich im Turnsaal und wir sind in zwei Reihen aufgeteilt die vor einander stehen, mit dem Blick zu einander. 'Heimlich' höre ich mein Lieblingssong und der Beat zieht mich einfach mit ohne das ich mich wehren könnte und vor mir befindet sich meine beste Freundin. Oh ja, ich geh voll ab, dachte ich mir sarkastisch und automatisch bewege ich mein Unterleib im Rythmus und zeige meiner besten Freundin, dass ich sie gerne bangen würde. Dazu mache ich auch noch komische Fingerzeichen hin und her, dass ich sie sehen kann, was ja offensichtlich ist und sie verkneift sich ein Lachen. Ich wackel mein Kopf und genieße die Musik. Ich sehe das Mädchen neben mir an und wackel ihr mein Arsch zu wozu sie nur grinst und ich mit singe. Alle Blicke sind auf mich gerichtet und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen das es mir sogar gefällt. Überall nur grinsender Gesichter und irgendwie freue ich mich immer wieder darüber, wenn Leute mich witzig finden, aber in Wirklichkeit tue ich diese Sachen nur, weil ich kein stinknormales Leben haben will. Plötzlich stellt sich meine beste Freundin neben mir und macht mit. Sie sieht aus als wäre sie ein Fisch das Wasser braucht und ich als hätte ich eine schwere Körperbehinderung, aber wir genießen es. Es ist nicht einfach eine Freundin zu finden, mit der du alles machen kannst, ohne jegliche Grenzen, denn ihre Probleme werden deine Probleme und deine Probleme werden ihre. Schwungvoll ziehe ich die Köpfhörer raus und singe laut mit, während meine beste Freundin sich auf den Boden legt und sich herum wirft.-Miss Montgomery und Miss Jonson!- unsere Freude verblasste in wenigen Sekunden und Blair und ich starrten uns mit geweiteten Augen an, wobei ich den Schock genau in ihren Augen sah, der wahrscheinlich grade in meinen sich widerspiegelte. Mrs. Sharpe unsere Sportlehrerin war für eine kurze Zeit weg und wie es scheint ist sie wieder da. Yeey, dachte ich mir sarkastisch und gab ihr nach langen Verweigerung mein Handy ab, worauf sie uns nur mitteilte das wir 3 Tage Nachsitzen müssen und das sie so ein Verhalten nicht toleriert.

''Und ich toleriere Ihren fetten Arsch nicht, aber wir müssen beide damit leben..'' flüsterte ich so, dass Blair es hören konnte und ich sah wie ihr Gesicht ganz rot wurde und ihre Augen sich noch mehr weiteten, während sie die Luft anhielt um nicht laut lachen zu müssen. Oh ja, sie war nicht grundlos meine beste Freundin. 

''Wie bitte?'' fragte mich die Königin der gelartschten Turnschuhe und ich schüttelte nur süß meinen Kopf, wobei ich ihr stets in die Augen guckte. Ihre Adern machten sich sichtbar und sie presste die wahrscheinlich 100°C Luft aus ihre Nasenlöcher, ganz ehrlich, ich schäme mich nicht dafür, dass ich das alles witzig finde. Es war beinahe unfassbar wie sie jedes Jahr praktisch den Neuen so viel Angst einjagte, dass sie sich mehrmals überlegten die Schule zu wechseln, was ja eine ziemliche Sache ist oder nicht? Außerdem war da noch eine Sache, die ich an ihr nicht verstand. Man sah sie immer nur in Turnschuhen, es war egal ob privat, ob Schullball oder einfach in der Mittagspause, denn sie war stets in diese ekligen, neongelben, alten Turnschuhen, dass -wobei ich mir immer noch nicht sicher bin- entweder zu groß oder zu klein für sie sind. 

Erschüttert über ihren nächsten Satz fiel mein Kiefer beinahe bis zum Boden und oh du heilige Scheiße, das hörte hier niemand gern.

''Das reicht! Ihr geht zu den Jungs turnen!'' das Gesicht meiner Freundin Blair und meines hingen runter, während wir in das faltenvolle und ziemlich hässliche -muss ich ehrlich sagen- Gesicht unseres Turnlehrerins blickten. Oh nein. Mit den Jungs zu turnen war wie mit zurückgebliebenen, aggressiven Affen um eine Banane zu kämpfen und glaubt mir wenn ich sage, dass macht alles andere als Spaß. Außerdem war da noch ein Junge den wir besonders aus dem Weg gehen wollte, zumindest ich auf jedenfall. Er war sowas wie das schwarze Schaf in der Schule und wenn ich schwarz sage, meine ich eine finsterne, beinahe gruselige Farbe. Er behandelt jeden wie Dreck und schubst ein Mädchen nachdem anderen herum, was mich persönlich ziemlich aufregt, aber dennoch gehe ich ihm aus dem Weg. Lasst mich euch vorstellen : Ryder Black. 

Über ihn hört man verschiedene Gerüchte, dass er z.B mal mit seiner alten Lehrerinnen gevögelt hat oder man sagt auch, er hatte mal ein Mädchen so fest geschlagen, dass sie ins Krankenhaus musste und wenn ich eins wusste, dann das ich das Essen vom Krankenhaus sicher nicht genießen würde. Obwohl ich mir nicht sicher war, ob diese Gerüchte wohl stimmten, glaubte ich dem, was ich glauben sollte. 

Ungefähr zum fünfzehntenmal versuchten Blair und ich Mrs. Sharp dazu zu bringen, sich alles nochmal zu überlegen. Dennoch konnten wir nicht genug flehen und betteln um Mrs.Sharpe dazu bringen auf uns zu hören und das machte mich wütend. Diese verkockste alte Frau! 

Sie brachte uns ein Stockwerk höher und befehlte uns praktisch vor den blauen, großen Türen des Turnsaals zu bleiben bis sie reingeht und alles regelt. Selbst wenn ich ihr im Moment gerne ein Bein gestellt hätte, damit sie sich das Genick bricht, wurf ich einfach nur meine Haare nachhinten -wie eine Bitch-und machte eine Grimasse. 

''Ich will nicht mit den Jungs turnen!'' schrie mir Blair ins Ohr und egal wie sehr ich sie liebte, ich war noch nicht bereit mit 17 taub zu werden, also verzog ich mein Gesicht, während ich mein Ohr stark auf und ab streichelte.''Glaubst du ich?'' ich sah sie einschüchternd an, worauf sie ihren Blick senkte. Ja, wenn ich wütend war musste ich immer Blair runter machen und dafür hasste ich mich selbst. Sie war wirklich ein nettes Mädchen, doch ich war viel zu temperamentvoll für sie ab und zu.''Aber es wird doch nicht so schlimm werden...oder?'' fragte sie, ihre Stimme bebend vor Verzweiflung und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie arg die Jungs mit uns spielten. Wir waren frisch Fleisch in ihren Augen oder besser gesagt frische Bananen. Also hoffte ich das es nicht so schlimm werden würde.

Als Blair zum sechsten Mal einen Ball in den Magen zugeworfen bekam und sie zum sechsten Mal sich zusammen zog, als hätte sie innere Blutungen, reichte es mir entgültig. Dieser blöder Ryder geht zu weit, wenn er meine beste Freundin verletzt, verletze ich ihn. Wütend hob ich den Ball vom Boden auf bevor es jemand anderer hätte tuen können und ich blickte Ryder's von Freude überfülltes Gesicht entgegen. Er wird es bereuen so sehr amüsiert darüber zu sein Blair wehgetan zu haben. Stark umfasste ich den Ball und konzentrierte mich auf sein Grinsen. Seine Lachfalten in der nähe seines Kinn's und unter seinen Augen. Die weißen, scharfen Zähne die er entblößte und dieser spöttischer und ekelhafter Blick in seinem Gesicht. Dies alles presste sich in mein Gehirn ein und meine Wut stieg, indem ich einen Schritt nach vorne machte, dann wieder einen und wieder, schließlich durfte man drei gehen. Dieser Typ kotzte mich an mit seiner Art, dabei wusste ich nicht einmal genau warum. Ohne zu zögern wurf ich den Ball mit voller Wucht in sein Grinsen und da ich früher ziemlich gut war in solchen Ballspielen, traf es ihn genau so wie ich es mir gewünscht hatte. Vor Freude sprang ich in die Luft und lachte ihn, mehr als nötig aus doch er guckte mich nur finster an. Seine bis jetzt hellbraunen Augen wurden dunkel und beinahe fast schwarz, doch das brachte mich umso mehr zum lachen und ich wackelte mein Hintern hin und her, während ich Blair ein highfive gab. Es kümmerte mich nicht ob er wütend war, verletzt oder sogar peinlich berührt, denn er war ein Arsch und verdiente das. Ich erinnerte mich wieder an den Song der mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf ging -welchen ich bereits im Turnsaal gehört habe- und Blair und ich begannen gleichzeitig unsere Unterleibe zu bewegen und schüttelten uns nach vorne und wieder zurück. Oh ja, ich genoss es diesem Typ richtig eine in die Fresse gehaut zu haben und zwar wortwörtlich. Doch plötzlich erschauderte ich als ich sah das Ryder auf mich zu kam und hell Junge, er sah nicht grade glücklich aus. 

Shut up Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt