Kapitel 85 - New York.

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Ein paar Tage vergingen, meinen Eltern erzählte ich nichts und auch sonst niemanden. Alles was ich tat war, mich in mein Zimmer einzusperren und weinen. Weinen, weil ich nicht wusste was ich tun sollte, wie ich damit klar kommen sollte und ob das mit mir und Ryder je wieder in Ordnung kommen wird. Was soll ich nur tun? Ich weiß es echt nicht. Seit Tagen aß ich kaum was, bewegte mich kaum aus dem Raum und duschte mehrmals am Tag um ein wenig Abstand von meinem Zimmer zu bekommen. Zur Zeit nahm ich ungefähr meine dritte Dusche am Tag, als ich meine Mutter in mein Zimmer eintreten hörte. 

Ich stellte das Wasser aus, wickelte ein Tuch um mein nassen Körper und ging aus dem Bad. Sie lächelte mich an und setzte sich auf mein Bett. Sie sah komisch aus, irgendwie besorgt, aber auch etwas anderes war in ihren Augen was ich nicht deuten konnte.

“Hi Mom, was gibts?“ ich setzte mich zu ihr auf’s Bett und zog mein Tuch noch etwas enger.“Wie geht es dir? Was ist los?“ 

“Mom, ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass du nicht fragen sollst. Bald wird alles wieder okay sein.“ das hoffte ich zumindest. Sie lächelte zwar, doch ihr Gesicht legte sich in viele Falten der Besorgung.“Also, was gibts?“ die peinliche Stille gefällt mir so ganz und gar nicht, da habe ich nur wieder das Bedürfnis zu weinen.

“Wir werden umziehen.“ sobald ich realisierte was sie da redetet, weiteten sich meine Augen und mein Mund klappte auf.“Was? Wann? Wohin? Warum?“ sie hob ihre Hand um meine Fragerei zu stoppen und stand seufzend auf. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie verwirrt ich im Moment war.“In 2 Tagen, nach New York.“ 

“Nach New York!?“ das ist über 4.000 Kilometer entfernt?! Das ist wie ein Tritt in den Magen.

“Wir wollten es dir schon früher sagen, doch dann passierte das mit deinem Herz und dann ging es dir ständig schlecht. Ich wollte es eigentlich vor ein paar Tagen mit dir besprechen, wenn ich von der Arbeit Nachhause komme, aber du hast angefangen dich einzusperren und hast nur noch geweint. Schätzchen..“ sie kam wieder auf mich zu und wiedermal wollte ich nur los lassen und weinen, weinen, weinen. Hattet ihr mal so ein Gefühl?  

“So kann das nicht weiter gehen. Vielleicht tut es dir gut, dass du von All dem hier ein wenig Abstand nimmst.“ sie streichelte mein Rücken und versuchte mich damit zu beruhigen, doch ich konnte nur daran denken was wohl zwischen mir und Ryder sein wird. Wie ich wohl ohne Melissa und Blair klar kommen werde. New York ist so fremd und so weit weg...ich weiß nicht wie dort klar kommen sollte. Wie ich ohne Ryder klar kommen sollte.

“Ich lass dich jetzt ein wenig allein. Du kannst deine Freunde anrufen und ihnen alles erzählen, wenn du magst. Morgen fangen wir an zu packen und übermorgen fliegen wir.“ 

Nein..

Bitte nicht…

“Ich bin 18, ich kann hier bleiben!“ 

“Wenn du das für richtig haltest, dann kannst du das machen. Aber im Herbst beginnt für dich das College und dann wärst du generell weit weg von ihm. Ich weiß das ist schwierig, aber es bringt dir jetzt auch nicht viel wenn du hier bleibst.“ 

Aber..nein, das College.. ich weiß nicht was ich tun sollte. Ich muss Ryder anrufen und mit ihm reden, ich muss wissen was er denkt, was ich machen soll. Es muss irgendeinen Ausweg geben. 

Shut up Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt