Juliette

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Cat:

Hand in Hand liefen wir das Rheinufer entlang, und ich konnte nicht aufhören meinen neuen Freund anzustarren. Seine aufgestylten Haare wurden vom Wind leicht zerzaust. Plötzlich stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen und er blickte mich an. "Hey, gibts hinter mir irgendwas spannendes zu sehen, oder warum schaust du da immer hin?" Ich wurde leicht rot. "Ähm, ja. Die Luft hinter dir ist heute besonders schön", scherzte ich und wir grinsten uns an. "Jaja, ist klar!", erwiederte er bloß lachend. "Hey, darf ich jetzt nicht einmal mehr meinen Freund anschauen, oder was?", fragte ich gespielt beleidigt. Er lachte und küsste mich auf den Kopf. "Immer gern", nuschelte er in meine Haare. Plötzlich hörte ich ein kreischen. Ein Mädchen kam auf uns zugerannt, stieß mich zur Seite und sprang auf seinen Arm. "Jujuuuuu!", rief sie und wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Es fühlte sich an wie Nadeln in meiner Brust, die bei jedem Atemzug wehtun. Ju löste sich von ihr. Man sah im an, dass er sich in der Situation unwohl fühlte. "Wer ist denn das!?", fragte das Mädchen abfällig. "Das ist meine Freundin Cat. Cat, das ist eine Freundin von mir, Juliette." Ich war froh, als ich die Betonung in seinem Satz hörte. Ich war seine Freundin, sie nur eine...  "Na, ich muss wieder Schatz", sagte Juliette, hauchte ihm einen Luftkuss zu und rempelte mich hart an. "Ju gehört mir. Er liebt mich. Das hat er erst gestern gesagt. Und wenn du ihn nicht in Ruhe lässt beseitige ich dich persönlich!" Ich lachte bloß, aber sie Hatte die Tränen in meinen Augen schon gesehen. Ju hatte Juliette eine Liebeserklärung gemacht!? Gestern?  Ich spürte, wie mir die erste Träne über die Wange rollte. Es hätte mir klar sein müssen. Ein Mann wie Ju konnte jede Frau haben, die er sich wünscht. Wieso sollte er sich auch ausgerechnet in ein nerviges Fangirl wie mich verlieben. Ich hasste mich selbst für meine Dummheit. "Cat?" Ach stimmt, Ju stand ja immer noch hinter mir.Ich lief einfach los ohne ein Wort zu sagen. "Cat, was hat sie dir gesagt?", fragte er und lief neben mir her. "Wieso hast du gesagt, dass du mich liebst?" "Weil es wahr ist. Und jetzt sag, was sie  dir erzählt hat. Sie wollte und will offenbar immer noch mit mir zusammen sein. Deswegen ist sie ständig eifersüchtig. Ich wette sie hat dir etwas erzählt, das uns auseinander bringen soll. Sag doch, was hat sie gesagt?" Ich wandte mich zu ihm um und er erstarrte beim Anblick meiner Tränen. "Oh, gott, war es so schlimm?", fragte er und ich fing an laut zu weinen. "Sie meint, d- du hättest ihr gestern eine... Liebeserklärung gemacht. Sie sagt, du würdest mich gar nicht lieben." "Und das hast du ihr geglaubt?" Er sah überrscht und traurig aus. "Hältst du mich wirklich für so einen Idioten?" Er wollte weggehen, doch ich hielt ihn an der Jacke fest. "Ju, ich..." "Nein, Cat. Lass mir etwas Zeit." Dann wandte er sich ab, zog seine Kaputze über den Kopf und verschwand in einer Nebenstraße. Ich machte mich langsam auf den Heimweg.
"Aaaaarhhhg! Diese Juliette macht alles kaputt, schrie ich und versuchte die Tränen zurückzuhalten. "Hey, der beruhigt sich wieder. Mach dir mal keinen Kopf", sagte Manu beruhigend. Ich starrte mein Handy missmutig an. "Ja, ganz bestimmt. Er denkt jetzt ich halte ihn für einen Playboy", nuschelte ich sarkastisch. "Dann zeig ihm, dass er sich irrt. Zeig ihm, wie sehr du ihn magst", hörte ich Rosas Stimme aus dem Hintergrund. "Ja", stimmte Manu zu. Und sag nächstes Mal bescheid, bevor du ins Telefon schreist. Mir wäre fast das Trommelfell geplatzt." Jetzt musste ich grinsen. "Sorry", murmelte ich leise. "Danke für euere Hilfe. Ich mache mich jetzt auf den Weg um den Jungen meines Herzens zu erobern.

Ju:

Missmutig warf ich meine Jacke an die Wand und wie in einem meiner Trickshot Videos blieb sie am Haken hängen. Irritiert blieb ich stehen, schüttelte dann aber den Kopf und ging auf mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Mir tat es jetzt schon Leid, dass ich überreargiert hatte. Ich hätte an ihrer Stelle zwar Juliette nicht sofort geglaubt, aber ich wäre auch misstrauisch geworden. Plötzlich klingelte es an der Tür. "Ich geh!", rief ich, schlurfte zur Tür und öffnete. Vor mir stand Cat. Sie hatte Tränen in den Augen und sah mich flehend an. "Bitte, schick mich nicht weg!" Ich seufzte und ließ sie herein. "Ich halte dich nicht für ein Arschloch oder einen Playboy oder sowas." Erklärte sie sofort. "Ach nein?" Ich war skeptisch. "Nein. Ich finde es nur so absurd, dass du in mich verliebt bist. Ich verstehe nicht, was an mir so toll sein soll. Es ist wie in einem Film. Alles ist perfekt. Zu perfekt. Ju, ich liebe dich. Bitte, verzeih mir." Jetzt verstand ich. Ein breites grinsen zierte mein Gesicht. "Ich dich doch auch, du Trottel", ahmte ich sie nach, und wir bekamen beide einen Lachflash. Ich zog sie in meine Arme und sie kuschelte sich an mich. "Ich finde es auch absurd, dass so ein schönes Mädchen wie dich mich liebt. Es ist unglaublich." "Dann beweise ich es dir", lächelte sie und drückte ihre Lippen auf meine.

CatjubamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt